Grimoire - L'aorasie Des Spectres Rêveurs

Fiel ist ein umtriebiger Bursche. Neben seinem Mitwirken bei CSEJTHE, EPHEMER und FORTRESSE hat der Kanadier auch noch sein ganz eigenes Projekt, GRIMOIRE. Nach dem Debütalbum „À la lumière des cendres“ (2011) gibt es jetzt Nachschub in Form der EP „L’aorasie Des Spectres Sêveurs“, welche die Hoffnung auf ein baldiges zweites Album allemal schürt.

In gut 24 Minuten umhüllt einen GRIMOIRE nämlich mit einer dichten, traurig schönen Atmosphäre. Aggressiv ist an „L’aorasie Des Spectres Rêveurs“ nichts, dafür entführen einen die verträumten Parts gar in ALCESTsche Sphären (als diese noch im weitesten Sinne Black Metal spielten). Hin und wieder zieht wie in „Cachot De Cristal“ allerdings ein Sturm heran, doch selbst hier keimt keine Wut auf, sondern werden die Nebelschwarden lediglich einmal kurz durchgeschüttelt. So versinken GRIMOIRE nicht in Lethargie, sondern zelebrieren eine ästhetisch ansprechende Form des Black Metals, vielseitig und eher nebulös als pechschwarz. Verantwortlich dafür zeigen sich allen voran die hervorragenden Leads und pianoesken Keys, die dem melodischen Charakter des Materials seinen Charakter verleihen und das fernab von überladenem Kitsch. Dass Fiel meist verzweifelt schreit, fügt der ohnehin eher depressiven Stimmung eine weitere Facette hinzu, beim (seltenen) Klargesang wäre aber etwas mehr Intensität drin gewesen.

Eine EP, die hoffentlich erste Nebelschwaden für einen länger andauernden Traum liefert. GRIMOIRE überzeugt nämlich vollends und trägt trotz eines gewissen Sanftmuts keineswegs zu dick auf. „L’aorasie Des Spectres Rêveurs“ fühlt sich tatsächlich in manchen Momenten an, als würde man schlafwandeln und schlicht dahin schweben – Musik zum versinken.

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