Häive - Saimaata Ei Sanoilla Selitä

Review

Vielleicht ist dieses finnische Ein-Mann-Projekt dem einen durch die Split-CD mit WYRD bekannt, dem anderen eventuell sogar durch das Debütwerk “Mieli Maassa“, das vor gut zwei Jahren das Licht der Welt erblickte. Einzelakteur Varjosielu kombiniert dabei metallische Elemente mit teils typisch finnischer Folk-Instrumente und Elemente. Unter normalen Umständen ist ebendieser auch für harschen, schwarzmetallisch anmutenden Gesang zuständig, auf den er auf dieser EP allerdings komplett verzichtet. Das gute Stück soll sich dabei atmosphärisch voll auf die instrumentale Ebene konzentrieren, was, im Voraus gesagt, zwar auch gelingt, meines Erachtens mit einer passenden Stimme aber noch wirkungsvoller hätte sein können.

Nichtsdestotrotz wird schnell deutlich, dass sich hinter HÄIVE ein kreativer Kopf verbirgt, dem durchaus das Gespür gegeben ist, mit relativ einfachen Mitteln eine verzaubernde Aura aus verschlafener Melancholie und verträumten Waldspaziergängen zu kreieren. Zumal auf dieser EP die normalerweise noch existenten Gesangsparts ebenfalls aus dem Konzept genommen wurden, so dringt wirklich die gesamte Atmosphäre aus der instrumentalen Darbietung. Förderlich ist dabei auch, dass Varjosielu völlig auf Keyboard-Gedudel verzichtet und stattdessen lieber die “richtigen“ Instrumente zur Hand nimmt, was natürlich längst nicht der einzige Grund ist, warum HÄIVE nicht zu Allerwelts-Humppakrempel verkommt.

Auf den gut 20 Minuten Spielzeit bedient Varjosielu eine ganze Palette unterschiedlicher Stimmungen – mal entwickelt sich ein gelassenes, natürliches Ambiente, bevor ein bedrohlicher Double-Bass-Part einsetzt, was schließlich zu einem melancholisch rührenden Akustikeinsatz führt. Stets gelingt das richtige Zwischending aus auflockernden Melodien, träumerischen Passagen und gewaltigen Zwischenelementen. “Saimaata Ei Sanoilla Selitä“ ist ein Stück Musik geworden, in das sich der Hörer fallen lassen kann und trotzdem atmosphärisch bedient wird ohne überbeansprucht zu werden.

27.02.2010

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