Heralder - Echoes

Review

Die aus dem saarländischen Hochwald stammenden HERALDER legen mit “Echoes” bereits ihr zweites Album vor. Während das Debütalbum via Twilight Zone Records veröffentlicht wurde, kommt das Zweitwerk der Band nun im elften Jahr ihres Bestehens im Eigenverlag auf den Markt. Ihren Stil beschreibt die Band um Frontfrau Tina als Epic Metal. Wer sich unter Epic Metal jetzt aber Bands wie MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL, DOOMSWORD oder ATLANTEAN KODEX vor Augen führt, liegt definitiv falsch. Mit dieser Art Musik haben HERALDER nichts zu tun. Viel mehr spielt Gothic Metal eine zentrale Rolle im Sound der Saarländer. Vereinzelt finden sich auch Black- oder Heavy-Metal-Elemente im Sound von HERALDER.

Der Opener “…In Another World” wird beispielsweise von einem an MIKE OLDFIELD (welcher Songs wohl?) erinnernden Pianoteil eingeleitet, spielt in den Strophen zum ersten Mal die Black-Metal-Karte (inklusive gefauchter Vocals) und gipfelt in einem Refrain, von Sängerin Tina mit einer schönen Melodie veredelt wird. Die einzelnen Parts fügen sich schon gekonnt ineinander und man kann auch hören, dass die Musiker ihre Instrumente beherrschen. Die Gitarren spielen zwar keine Jahrhundertriffs, sind aber immer um Abwechslung bemüht und haben das eine oder andere interessante Lick zu bieten. Generell kann man hören, dass HERALDER gegenüber ihrem ersten Album und dem “The Prophecy”-Demo in ihrem Entwicklungsprozess einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben. Als bestes Beispiel kann man hier das Stück “Courage In Times Of Fear” anführen, das locker internationales Niveau besitzt und die Stärken der Band optimal auf den Punkt bringt. Knackiges Riffing, ein mitreißender Refrain und gelungenes Songwriting machen diesen Song zum Highlight der Platte. Auch “Edge Of Life” geht als Gewinner über die Ziellinie, da Sängerin Tina hier auch mal weniger elfengleich, sondern kraftvoller singt und “Night Of Downfall” kann mit dezenten CRADLE OF FILTH-Reminiszenzen punkten.

Es ist jetzt nicht so, dass die anderen Songs nur schmuckes Beiwerk sind. Sie alle haben gute Ansätze, wirken aber teilweise so, als wüsste die Band nicht so ganz, wo sie in den Songs hin will. HERALDER sind immer dann am besten, wenn sie nicht so verkopft zur Sache gehen und überschüssigen Ballast über Bord werfen, wie eben in “Courage In Times Of Fear”. Das generelle Problem von “Echoes” ist aber, dass die Saarländer viel zu oft nur auf die genretypischen Schemata beim Songwriting zurück greifen. Das Zusammenspiel zwischen harschen, männlichen Growls und zerbrechlichem, weiblichem Gesang hat man schon zu oft gehört, als das sich damit heute noch irgendein Effekt erzielen ließe. Wenn sich HERALDER hiervon beim nächsten Album lösen würden, könnte sicherlich ein spannendes Album entstehen. Die Ansätze sind zweifelsohne vorhanden, nur traut sich die Band (noch) nicht den einen entscheidenden Schritt weiter zu gehen, um aus der Masse an Bands hervor zu stechen.

02.11.2012

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