Imperialist - Prime

Review

IMPERIALIST starten ihren nächsten Invasionsversuch auf die Erde und haben dafür ihr drittes Album „Prime“ im Gepäck. Nach wie vor klingt der Blackened Death Metal der Kalifornier dabei überaus skandinavisch, mit deutlicher Schweden-Schlagseite, und auch sonst bleibt man der bisherigen Linie weitestgehend treu. IMPERIALIST halten es also wie ein gewisses anderes galaktisches Imperium und nehmen bei der Wahl der Waffen allenfalls Detailveränderungen vor.

IMPERIALIST bauen ihren nächsten Todesstern

Beispielsweise hat die Produktion diesmal niemand geringeres als Dan Swanö übernommen, der angesichts der stilistischen Ausrichtung wie kaum ein anderer dafür prädestiniert ist und die Schweden-Schlagseite des Materials nochmal fett unterstreicht. Er hat den Kaliforniern einen klaren, messerscharfen und der Sci-Fi-Thematik angemessen unterkühlten Sound verpasst. Swanös Produktion ist neben dem oft mechanisch böllernden (aber von einem Menschen gespielten) Schlagzeug allerdings der einzige Punkt, der die inhaltliche Ausrichtung vom „Prime“ auch klanglich berücksichtigt.

Auf Stilmittel wie Synthesizer, Keyboards oder abgespacete Instrumentalpassagen verzichten IMPERIALIST nämlich weiterhin und gehen die Sache insgesamt wieder ziemlich traditionell an. Stücke wie der Opener „Starstorm“, „Beneath The Sands Of Titan“, „Final Hours“ und ehrlicherweise der Großteil des Materials wandeln erneut deutlich auf den Spuren von Bands wie NAGLFAR und SACRAMENTUM. Will heißen, zwischen flirrendem Tremolo, schneidenden Leads und einer gelegentlichen Thrash-Kante geht es weitestgehend recht handfest zu und nur selten wird der Fuß vom Gaspedal des Weltraumkreuzers genommen.

Bei „Depravity Beheld“ verneigen sich IMPERIALIST zwar mit einer erhabenen Midtempo-Passage im Mittelteil kurz in Richtung Blashyrkh, das treibende „Union Of The Swarm“ schlägt dann allerdings erneut die Brücke nach Schweden, diesmal zu den Satansbraten von NECROPHOBIC. Erst der epische Rausschmeißer „A Ghost Abandoned“ drosselt das Tempo wieder und kanalisiert in seiner finsteren Melodieverliebtheit den Geist von DISSECTION.

„Prime“ hätte insgesamt mehr Abwechslung vertragen können

Solche Auflockerungen hätte es ehrlich gesagt häufiger gebraucht, denn auch wenn sich das Material auf „Prime“ insgesamt besser auf den Punkt komponiert anfühlt als bisher, so ähneln sich doch viele Songs vom Aufbau recht stark und fließen mit zunehmender Spieldauer ineinander. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt „Prime“ vor allem dann, wenn die Amis aus dem bewährten Muster ausbrechen. Nach wie vor hat man also das Gefühl, dass IMPERIALIST etwas hinter ihren Möglichkeiten bleiben.

Denn die Verpackung in Form eines sehr schicken Artworks von Eliran Kantor stimmt, Sound und Spieltechnik stimmen ebenfalls, Abzüge in der B-Note gibt es weiterhin für das etwas abwechslungsarme und wenig eigenständige Songwriting. Was nicht heißt, dass „Prime“ für Genre-Fans nicht absolut adäquate Beschallung bietet, aus dem Wust ähnlich gelagerter Band stechen IMPERIALIST aber kaum heraus und wer sich auch musikalisch eine dichte Sci-Fi-Atmosphäre wünscht, greift besser zu BLOOD INCANTATION oder den Labelkollegen von VORGA.

29.08.2025

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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