Kill The Mule - Memory Lane

Review

Metalcore ist inzwischen schon ein so alter Hut, dass es sogar langweilig ist, sich darüber lustig zu machen. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn man Einleitungstexte für Reviews zu Platten wie KILL THE MULES „Memory Lane“-EP schreiben soll. Nackte Fakten schaffen Abhilfe und füllen zumindest die verlorenen Zeilen auf: Die Band stammt aus Belingries bei Ingolstadt, existiert schon seit vier Jahren und bringt die Vorliegende Scheibe in Eigenregie raus. Here we go.

Gibt es eigentlich wirkliche, echte Metalcore-Fans? Also Menschen, die von Unisono-Breakdowns, den typischen semi-melancholischen Göteborg-Melodien und metallastigen Shouts so gar nicht genug bekommen können? Sollte dem so sein, wären KILL THE MULE genau ihr Ding. Denn auch wenn man so ziemlich jeder Band des Genres vorwerfen kann, schlicht Schema F zu reproduzieren, treiben die Bayern diese Marotte bis zur absoluten Perfektion. Könnte man Metalcore in große Glasbottiche füllen und destillieren, es würde in etwa so klingen wie „Heights and Depths“. Mich berührt das ganze in etwa so viel wie das in den späten 2010er-Charts vorherrschende Eurodance-Revival. Von Musik darf man erwarten, dass sie entweder selbst etwas im Hörer auslöst, oder zumindest einen ehrlichen Tribut an etwas darstellt, das ein mal sehr viel bedeutet hat. Metalcore und KILL THE MULE können beides wirklich nicht von sich behaupten.

Sollte diese Einschätzung allerdings wirklich total ins Leere laufen und es da draußen DIE Metalcore-Szene, als kreative und tiefgründige Fangemeinde geben, will ich nichts gesagt haben. Dann ist „Memory Lane“ ein astreiner Tribut an das, was für diese Menschen und diese Idee wichtig ist und macht dabei vermutlich nicht nur die für eine Eigenveröffentlichung tolle Produktion richtig.

27.12.2010

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