Krigsgrav - Stormcaller

Review

Die texanischen Death-/Black-Metaller von KRIGSGRAV musizieren bereits seit zwanzig Jahren und haben jetzt den nächsten Abschnitt ihrer Karriere angetreten: Das achte Studioalbum ist fertig und wird bei der amerikanischen Kleinodmaschinerie Willowtip Records veröffentlicht. „Stormcaller” vereint erneut die Trademarks der Band, wirkt aber irgendwie direkter als seine Vorgänger, auch wenn sich die Band stilistisch weiterhin nicht festnageln lassen möchte und selbst bei viel gedrosselter Geschwindigkeit eine doomige Untergangsstimmung verbreitet.

Im Malstrom aus Black, Death und Doom-Metal

Die melancholische Mischung aus kraftvollen Black-/Death-Metal-Riffs und verträumten Leads erinnert an Bands wie AGALLOCH oder WINTERFYLLETH und vereint Kraft und Epik. Im Hinblick auf das Gesamtschaffen von Krigsgrav kann man von einer natürlichen Entwicklung sprechen, die auf den letzten Alben zu hören ist, aber noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat.

Ein wütender Track wie der Opener „Huntress Of The Fire Moon”, der mit Gastgesang von THYRFING-Fronter Jens Rydén aufwartet, fällt nach anfänglicher Raserei in einen tragenden, melancholischen Part. Dieser lässt bereits erahnen, wohin die Platte führt. Im Verlauf des Albums zeigt sich, dass sich der Grundtenor eher im verträumten Midtempo-Bereich aufhält. „Stormcaller” beschert eine mehr als solide Basis, fällt in dieser Art von Passagen jedoch sehr oft ähnlich aus und wirkt bei aller Detailverliebtheit oft etwas vorhersehbar.

Direkte Tempoänderungen, wie auf „Twilight Fell” oder dem überraschenden Clean-Gesang, gefolgt von leicht folk-/viking-geprägten Clean-Gitarren auf „None Shall Remember Your Name”, sind dann wieder echte ‚Aha‘-Momente, die das Spannungslevel anheben. Auch der Abschluss des Albums, der sich mit dem melancholischen „Ghosts” und vor allem dem doomigen Abschlusstrack „Womb-Death-Dawn” schwarzmalerisch dem Ende widmet, ist gelungen.

„Stormcaller” – konsequente Entwicklung mit Luft nach oben

KRIGSGRAV haben ihre Stärken ausgebaut, machen aber keine Quantensprünge, sondern folgen einer sehr ausgewogenen, natürlichen Entwicklung. Diese offenbart aber auch noch ein paar Hängerpassagen. Insgesamt ist „Stormcaller” ein gutes Album, das bei zunehmendem Hörkonsum mehr von seiner Tiefe offenbart, in seiner Ganzheit nicht vollends überzeugt.

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14.09.2025

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