Lacuna Coil - Comalies

Review

„Die Musik strahlt bei der aller Düsternis eine besondere Form der Freude aus – Freude, die nur entstehen kann, wenn man seine Musik an dem Wesen seiner Persönlichkeit ausrichtet und nicht versucht, über die Musik eine Traumwelt zu erschaffen, in der man endlich die Person sein kann, die man immer sein wollte“. Diese Worte treffen gut auf das neue Album von LACUNA COIL zu. „Comalies“ wirkt frisch und fröhlich, obwohl neben der Erhabenheit auch die Tiefen menschlicher Existenz das Thema sind. Das „Menschsein“ spiegelt sich laut der Band einerseits im guten Zusammenspiel zwischen den rauhen, immer charismatischer werdenden männlichen Vocals und dem mit Schönheit und Stimmvolumen gesegneten kraftvollen Gesang von Cristina und andererseits im die Duettarbeit begleitenden Musikhintergrund wider. Nicht nur harmonische Zusammenarbeit der beiden Stimmen, sondern vor allem ihre Kontrastpunkte sorgen dafür, dass das menschliche Emotionsspektrum gut zur Geltung kommt. Verzweifelt…verletzt, aber eben nie hoffnungslos, was besonders deutlich in den sich dank enorm eingängiger Melodien machtvoll im Ohr entfaltenden Refrains rüberkommt. Höchstmelodisch, stellenweise herzreißend melancholisch, gar introvertiert…andererseits druckvoll, hart oder durch prägnante, gut zum Keyboard ausbalancierte Gitarrenläufe schon metallastig wirkt das Album keinesfalls monoton. Subtil eingesetzte Keyboardpassagen und atmosphärische Akustikgitarren (wie in „Aeon“) machen die Emotionen der Künstler musikalisch noch fassbarer und verpassen der Musik gewisse Leichtigkeit, die eine emotionale Ausstrahlung mit sich bringt. Auch abwechslungsreiches Songwriting und gute Produktion zeichnen dieses Album aus. Ein solides Scheibchen, allerdings für mich nicht intensiv genug, damit ich regelrecht in dieses Wechselbad der Gefühle hineingezogen werden kann…Ich denke aber, dass „Comalies“ LACUNA COILs Fans beglücken wird, also sie können hier zweifellos zugreifen.

25.09.2002
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