Lathspell - Reborn In Retalation

Ehrlich gesagt habe ich bis zu „Reborn In Retalation“ nicht einen Deut von LATHSPELL wahrgenommen – was angesichts der Vielzahl an Bands auch kein Wunder ist. Ich muss aber ehrlich sagen, besonders gereizt, in die Musik der Finnen zu hören, hat mich schon die Aufmachung nicht. Ein nettes Digipack, dessen Totenkopf-Cover mir aber nur ein müdes Gähnen entlockt.

Ähnlich verhält es sich dann mit dem wirklichen Inhalt der CD. LATHSPELL sind inzwischen bei ihrem dritten Album angekommen, doch uninteressanter habe ich lange kein Album gefunden. Schlecht ist daran eigentlich nichts, die Songs sind routiniert eingespielt, die Produktion hat den nötigen Druck, lässt aber Ecken und Kanten vermissen. Die Songs sind, bis auf den ansprechenden und langsamen Songaufbau von „Throne Of Blashphemy“, zu keinem Zeitpunkt über die Maßen ansprechend. Die Riffs, sofern sie denn wirklich mal variieren, hat man schon oft genug gehört und das fast immer im selben Tempo hämmernde Schlagzeug bietet auch wenig Abwechslung. Selbiges gilt auch für die Vocals von Neu-Fronter Grim666, dessen Stimme so austauschbar ist, wie ein Nagel in der Wand. Es kommt einfach nichts rüber. Von einer dunklen Atmosphäre kann man einfach nicht sprechen, genauso wenig von wirklich überzeugenden Hass-Attacken oder Aggressionen. Es fehlt spürbar an Emotionen, an Ideen, bzw. überhaupt an irgendetwas, mit dem sich LATHSPELL im Gedächtnis des Hörers festbeißen könnten.

Ganz ehrlich, nebenbei kann die Platte meinetwegen problemlos laufen, dagegen hätte ich nichts. Sie stört nicht, sie ist harmlos wie ein Gummipfeil der meterweit an mir vorbeifliegt. Schade eigentlich, denn handwerklich scheinen es die Mannen drauf zu haben, wären sie dabei nicht so langweilig, könnte da noch etwas draus werden. Da die Band aber bereits seit 1998 ihr Unwesen treibt, hege ich da kaum noch Hoffnung. Dem ein oder anderen wird LATHSPELL sicher zusagen, bei mir verursachen sie bis auf sehr wenige Ausnahmen nichts als ein müdes Schulterzucken.