Limbonic Art - In Abhorence Dementia

Review

Leise, ganz leise und sanft, dringen zarte Glockenklänge an mein Ohr. Stimmen flüstern und ächzen, mal ruhig, mal beschwörend. Kinderlachen schallt durch die Luft, während sich immer wieder fieses Krächzen über die Szenerie legt. Die Stimmung wird immer stärker aufgebaut, die Drums setzen ein und plötzlich bricht es los- das Chaos einer der, zumindest für mich, besten norwegischen Black-Metal-Bands: LIMBONIC ART.

Auch circa neun und gefühlte 20 Jahre nach dem Kauf weiß ich immer noch nicht, wie ich meine Begeisterung für dieses Werk in Worte fassen soll. Allein über die fantastische Keybordarbeit des guten Morfeus könnte man Bücher schreiben. Die meisten anderen Key-Bands aus dieser Zeit konnten mich irgendwie nie überzeugen, immer wieder wurde man von schrecklichem Geklimper und üblen Einfingerspielereien genervt. Doch „In Abhorence Dementia“ ist anders- „In Abhorence Dementia“ setzt Standards! Wunderschöne Pianomelodien wechseln mit bedrohlichen Keyboardteppichen um dann in soundtrackartige Sounds überzugehen- es ist einfach nur genial, was hier allein an den Tasten geschieht, da finde ich es auch mehr als passend, dass sie soweit in den Vordergrund gemischt sind, das war einfach nötig.

Doch so sehr auch die Keys auf diesem Album diese Hosen an haben, so sollen auch die anderen Highlights nicht unerwähnt bleiben, so zum Beispiel der Gesang der beiden Einzelkämpfer hinter LIMBONIC ART. Ähnlich dem Keyboard scheint hier nämlich nichts, aber auch gar nichts unmöglich zu sein. Klassischer Operngesang wird in „Misanthropic Spectrum“ geboten und gefällt mir besonders, wenn er dabei auch noch bösem Kreischen begleitet wird. „Deathtrip to a Mirage Asylum“ bietet neben seinen vielen Industrialanleihen wunderbar verzweifeltes Schreien und einen herrlichen Refrain, welcher mit Klargesang dargeboten wird und gerade durch seine schiefen Töne erst so richtig wirkt. Oder lauscht doch einfach mal in“ A Venomous Kiss of Profane Grace“ hinein- Flöten, Geigen, Piano, alles verbunden mit aggressivem Black Metal ohne auch nur eine Sekunde schwul zu klingen, wie all die Nachahmer, wie all die Paganversager, die noch heute nicht die Klasse einer Band wie LIMBONIC ART erreichen und auch niemals erreichen werden.

Ich könnte noch Stunden über dieses Album schreiben, aber ich denke, mein Standpunkt sollte klar sein: Wer dieses Album noch nicht besitzt, der sollte es schleunigst nachholen, denn dieses Jahrhundertwerk darf, neben dem Debüt der Norweger, in keiner Sammlung fehlen!

01.03.2007

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