Lost Sphere Project - Third Level To Internal Failure

Review

Fuck yeah! Dieses Jahr scheint ein gutes für den Grindcore zu sein – im März überzeugten die französischen Deathgrinder BENIGHTED noch mit ihrem großartigen „Asylum Cave“, seit letzter Woche steht das neue LOCK-UP-Album, welches ja scheinbar auch gut zimmert, in den Läden, vor ein paar Wochen erschien mit der „Dead Banks“-EP von THE ERGON CAROUSEL ein vielversprechendes Newcomer-Debüt, im Oktober sollen NAPALM DEATH wieder zum Schlag ausholen … und da liegt doch zwischendurch auch noch ganz unverhofft das Zweitwerk der Schweizer LOST SPHERE PROJECT auf meinem Schreibtisch.

Auf den Namen „Third Level To Internal Failure“ hört dieses wilde Machwerk, welches zwölf Songs mit einer Gesamtspielzeit von 24 Minuten enthält. Beste Voraussetzungen also für ein ordentliches Auf-die-Fresse-Geknüppel – und das bekommt der geneigte Hörer.

Aber halt – ist das wirklich nur Geprügel? Nein – wenn man sich erstmal von dem ersten Knockout erholt hat, entdeckt man die Feinheiten, die hinter „Third Level To Internal Failure“ stecken: Komplexe Riffs, ein völlig durchgedrehter Schlagzeuger (hat der Typ Tentakel?) und wandlungsfähiger Gesang (Gebrüll … Geschrei … whatever …) wechseln sich mit flotten Grindpassagen ab, die schließlich alles kaputt machen, was das wilde Riffing von vorher noch stehen gelassen hat. Unter dem Strich kommt dann in etwa so etwas heraus, was auch THE DILLINGER ESCAPE PLAN machen, nur vielleicht nicht ganz so banane (aber annähernd), auch die bereits genannten, vor ein paar Wochen von Kollege Sickman bereits gelobten THE ERGON CAROUSEL kann man als Vergleich heranziehen.

Vorsicht: Dieses Album ist anstrengend. Irgendwo zwischen Grind-, Math- und Hardcore angesiedelt, prügeln sich LOST SPHERE PROJECT knappe 25 Minuten durch „Third Level To Internal Failure“, ohne dem Hörer große Verschnaufpausen zu lassen (wenn man mal von dem Rausschmeißer „Cateceans Rippers“ absieht, der hier im „Velociraptor Remix“ dargeboten wird und vielleicht ganz witzig ist, wenn man Französisch beherrscht – tue ich nicht -, sonst aber auch gerne hätte fehlen können). Aber wer will das schon bei dieser Musik? Aufgrund des hohen Levels an Aggression, Brachialität und technischen Fähigkeiten zücke ich vorsichtig acht Punkte und spreche eine Kaufempfehlung aus – allerdings nur für Leute, die auch an bereits genannten, ähnlich anstrengenden Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN et altera ihre Freude haben.

06.07.2011

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