Lyrinx - Nihilistic Purity

Review

Dass aus dem Depressive-Suicidal-Black-Metal-Sektor noch beachtenswerte Veröffentlichungen kommen, ist meiner Ansicht nach ziemlich selten geworden. Nur ab und an gibt es noch Lichtblicke, die die Aufmerksamkeit wert sind. Ein solcher Lichtblick ist LYRINX‘ „Nihilistic Purity“.

Natürlich erfinden auch LYRINX das Genre nicht neu, revolutionieren es nicht. Das können wahrscheinlich, wenn überhaupt, nur Bands wie SHINING oder FORGOTTEN TOMB. Ob die sich damit allerdings noch in diesem Genre bewegen, darf hinterfragt werden. LYRINX halten sich von fremden Einflüssen fern – stattdessen haben sie mit „Nihilistic Purity“ ein Album aufgenommen, bei dem so einfach alles stimmt. Der erste Punkt, der absolut überzeugt, ist die wirklich gelungene Produktion; das Album ist rau, der Sound ist hart und dreckig, absolut authentisch und organisch. Bemerkenswert: obwohl der Sound ziemlich roh ist, wirkt die Platte sehr ausgewogen, die einzelnen Instrumente sehr gut differenziert. Der Hall ist geschickt gewählt, das Schlagzeug wird auch in den schnellen Parts nicht schwammig und der Bass lässt sich ohne weiteres raushören.
Die Produktion kommt auch dem Gesang zugute. Genretypisch schreit der Sänger schmerzerfüllt, kreischt sich leidend durch die Songs. Der Gesang wirkt insgesamt sehr natürlich, was bei vielen anderen Bands nicht der Fall ist. Ansonsten setzt die Band auf die bewährten Zutaten: Riffs, die sich im Ohr festsetzen, packende, tragische Melodien (Hört Euch nur „Another Life Ready To End“, absoluter Höhepunkt des Albums, an!) und weitgehend gemäßigtes Tempo, was der Musik eine gewisse Weitläufigkeit verpasst. Zwei häufig gemachte Fehler vermeiden LYRINX hierbei: Die Riffs sind nicht monoton, werden nicht langweilig und das Drumming dümpelt nicht nur im ewiggleichen Schneckentempo vor sich her. Tempiwechsel stehen auf der Tagesordnung, ab und an sogar rasende Ausbrüche.

Mit „Nihilistic Purity“ haben LYRINX ein Album geschaffen, des Fans des Genres hoffen lässt. Ein Album, das trotz der definierten Grenzen nicht abgenutzt, ausgelutscht und langweilig, sondern packend und authentisch klingt. Für Fans des Genres definitiv eine Kaufempfehlung.

18.09.2008

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