Maintain - With A Vengeance

Review

Galerie mit 16 Bildern: Maintain - Hellseatic Open Air 2022

Konzertfoto von Maintain - Hellseatic 2022

„Antrieb durch Andersartigkeit“ – so ist die Presseinfo, die der CD beiliegt, betitelt. Damit gemeint ist die Tatsache, dass MAINTAIN nicht wie die meisten ihrer Metalcore-Artgenossen vom Metal, sondern vom Hardcore beeinflusst wurden und damit – angeblich – anders klingen, als all die anderen Bands des Genres. Stellt sich nur die Frage, ob sich MAINTAIN, wirklich so sehr von den diversen Acts unterscheiden.

Um dieser Frage eine Antwort zu geben: nein, sind sie nicht, zumindest auf „With A Vengeance“ nicht mehr. Natürlich, hier und da schielt eine ordentliche Hardcore-Ansage durch die metallischen Gitarren-Wände hindurch, so zum Beispiel im Song „You Can’t Kill Us All“, aber hauptsächlich dominieren Metal-Riffs und -Drums, nur im Gesang klingen MAINTAIN teilweise sehr nach Oldschool-HC.

Dabei muss man aber sagen, dass die Musik selbst, wenn wir uns mal kurz vom Schubladendenken wegbewegen, ziemlich gut ist: mit dem Opener „In Twilight’s Embrace“ und „Too Many Fuckwits – Too Few Bullets“ gibt es zwei richtig, richtig fette Mosh-Granaten und das kurze instrumentale Intermezzo „Lost In Embers“ brilliert mit einem klasse Melo-Death-Riff. Leider gibt es auch Kritikpunkte: die zweite Hälfte des Albums kann – vom bereits erwähnten „You Can’t Kill Us All“ mal abgesehen – größtenteils nicht so hundertprozentig überzeugen, zwar sind die Songs hier auch noch gut, aber sie gehen irgendwie durch den Kopf, ohne dass was hängen bleibt.

Die Produktion der Scheibe kann sich auch sehen lassen: man hat da schon mal was Besseres gehört, aber für den eher unbekannten Namen der Band drückt das schon richtig gut. So bleibt nach knapp 40 Minuten ein insgesamt positiver Eindruck übrig. Kein Killeralbum, aber das kann auf nachfolgenden Veröffentlichungen durchaus noch werden.

Sechs Punkte für ein Album, das gut ist – nicht mehr, aber auch nicht weniger.