Marduk - Rom 5:12

Review

MARDUK? Och nö, die bringen doch seit Jahren nichts Gutes mehr raus, Morgan hat seine Munition verschossen und dann auch noch dieses ewige Touren, es nervt. So denken wohl nicht Wenige, mich eingeschlossen, wenn man sie zu neueren MARDUK befragt!
Doch es scheinen tatsächlich noch Zeichen und Wunder zu geschehen, denn das neue Album zeigt so etwas wie eine Entwicklung. Und überraschenderweise meine ich damit keinesfalls die Entwicklung zum Negativen, die in den letzten Jahren erfolgt ist.

Im Gegenteil, das neue Werk sprüht, für MARDUK Verhältnisse, gerade so vor Ideen- ein Umstand, den wir wohl besonders Sänger Mortuus zu verdanken haben. Sind wir ehrlich: Legion hatte sich auf den letzten Alben einfach abgenutzt, sein Stimmvolumen ließ gewaltig nach und im Endeffekt konnte er einfach nicht mehr mithalten. Der Stimmumfang von Mortuus hingegen ist wirklich beeindruckend, da reichen bereits die ersten Sekunden des Albums, um das festzustellen. Seine Stimme ist wesentlich variabler, das Kreischen wirkt aggressiver und ist einfach wesentlich hasserfüllter. Hier ist jedem Fall ein deutlicher Fortschritt auszumachen. Zudem bekommt der Gute auch noch Unterstützung durch Alan von PRIMORDIAL(mit wunderschönem Klargesang) und dem ehemaligem Mitglied Joakim, welche ebenfalls gute Arbeit leisten.

Doch wie ist die neue Scheibe denn musikalisch? Sie schließt sich durchaus dem Gesang Mortuus` an, denn auch hier geht die Band recht variabel an die Arbeit und zeigt sich in einigen Abschnitten stark von der anderen Band des Sängers, namentlich FUNERAL MIST, beeinflusst. So hat die Band in das reguläre Geknüppel viele Midtempo and Slowparts eingebaut, manche Songs(„The Levelling Dust“) sind sogar komplett langsam. Dazu arbeitet die Band mit vielen Samples und einigen soundtrackartigen Elementen, so zum Beispiel in „1615“, welches komplett auf die typische Instrumentalisierung verzichtet und eher Intermezzofunktion hat,dabei lediglich begleitet vom gepressten Gesang Mortuus‘ . Alles in allem hebt sich „Rom 5:12“ also durchaus positiv von seinen Vorgängern ab.

Aber! Leider haben die Schweden es nicht komplett geschafft, sich aus der Langeweile vorheriger Alben freizurudern. So fallen Stücke wie “The Belly of Damnation“ oder „Vanity of Vanities“dann wieder deutlich in ältere Schemen zurück, typisches Geprügel und ein Riffing, welches sich wohl auf beinahe jedem Album von MARDUK der letzten fünf, sechs Jahre findet. So sehr manche Songs auch positiv herausstechen, so sehr gibt es noch ein, zwei Nummern, die einfach zu altbacken klingen und mich langweilen.

Halten wir fest: MARDUK ist im Jahre 2007 tatsächlich so etwas wie ein Comeback gelungen- weg von eingerosteten Songstrukturen, hin zu ein wenig experimentelleren, ohne dabei den typischen MARDUK Sound zu vernachlässigen! Sollte Morgan nun noch in der Lage dazu sein, auch mal ein paar mehr Riffs zu schreiben, die zwar zu MARDUK passen, aber eben nicht nach einem älteren Aufguss klingen, dann dürfte das kommende Werk eine Bombe werden. So bin ich zwar nicht weggeblasen, aber durchaus positiv überrascht!

19.04.2007
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