Metamorphosis - Born Of Might

Review

Seit 1994 schon existiert METAMORPHOSIS als Kind von Boris Ascher. Zuständig für alle Instrumente hat der Bayer bisher im Abstand von jeweils einigen wenigen Jahren vier Alben veröffentlicht, die zwar nicht für breitere Bekanntheit, aber immerhin für etliche positive Kritiken in den entsprechenden Publikationen sorgten.

Die Selbstbeschreibung „Dark Atmospheric Metal“ trifft den Nagel auch beim neuesten und mittlerweile fünften Album „Born Of Might“ mittig auf den Kopf, im Vergleich zu den Vorgängern hat sich nicht viel verändert: melodisch-gemäßigter, aber glücklicherweise nicht völlig aggressionsfreier Black/Death Metal mit gelegentlichem Thrash-Einschlag, Keyboards und ohne moderne Spielereien wird geboten.
Der Gesang bildet diese Stilverschmelzung ab, bleibt er doch trotz rauer und dunkler Phrasierung zumeist noch relativ gut verständlich. Dadurch gehen die klischeehaften englischen Texte so schnell ins Ohr, dass man gegen Ende der einzelnen Stücke teilweise mit einem Schmunzeln im Gesicht dezent mitgrölt – andererseits hätte man sich bei einigen Passagen auch etwas mehr Härte (aus schwarzen, tödlichen Urtiefen) in der Stimme gewünscht.

Die abwechslungsreiche Scheibe wartet grob gefasst etwa zu gleichen Teilen mit eher getragenen und flotten Kompositionen auf, wobei mit „Black Blood“ oder „Visions From Beyond“ Letztgenannte in der Regel den stärkeren Eindruck hinterlassen. Höhepunkt und Anspieltipp ist jedoch die Mischform „A Mystical Journey“, die nach stimmungsvoll-verhaltenem Beginn in der zweiten Liedhälfte sehr amtlich nach vorne galoppiert.
Man merkt der offenbar im Heimstudio aufgenommenen Scheibe aufgrund der sehr soliden Ausführung übrigens nicht an, dass hier nur ein Mann für alle Instrumente zuständig ist – wenn auch das Schlagzeug im Vergleich zur überzeugenden Gitarrenarbeit abfällt, ein bisschen zu leblos bleibt.

Mit dem nunmehr fünften Album „Born Of Might“ darf man konstatieren, dass es beim süddeutschen Ein-Mann-Projekt METAMORPHOSIS wahrscheinlich nicht mehr für den ganz großen Wurf reichen wird, dazu fehlt einfach das oft bemühte Besondere Etwas. Nichtsdestotrotz ist der im positiven Sinne und wohl beabsichtigt hübsch altmodisch wirkende, zwischen Atmosphäre und Aggression pendelnde Dark Metal recht attraktiv und kurzweilig.

23.12.2010

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