Split-CDs werden gerne genutzt, um alte Songs ein zweites Mal unter die Leute zu bringen – so auch im Falle von NAE’BLIS und DOMINION (Malefic von XASTHUR hat diese Technik übrigens perfektioniert, oder besser gesagt pervertiert). Eigentlich kann ich einer derartigen Veröffentlichungspolitik reichlich wenig abgewinnen, doch hier ist eine Neuveröffentlichung sogar ausnahmsweise einmal nachvollziehbar. NAE’BLIS‘ Material wurde bisher nämlich nur als auf geradezu lächerliche fünfzig Exemplare limitiertes Demotape veröffentlicht, bei DOMINIONs Beitrag dürfte es nicht großartig anders sein. Nix genaues weiß man jedoch nicht, aber dazu später mehr.
NAE’BLIS, das Soloprojekt eines jungen Herren mit dem wirklich nicht gerade schwarzmetallisch klingenden Namen Magnus Wohlfart, hinterließ bei mir mit seinem ersten Album „Beyond The Light“ einen eher unausgegorenen Eindruck – da können die vier neuen Stücke schon eher überzeugen. Solider „Suicidal Northern Black Metal“, der zwar das Rad absolut nicht neu erfindet, aber mit einigen schönen, stellenweise sehr an KÄLTETOD erinnernden Melodien auftrumpfen kann und durchaus nett anzuhören ist.
Etwas schade finde ich allerdings, dass Wohlfarts Musik noch immer unter dem saft- und kraftlosen Sound leidet. Vor allem der Drumcomputer rattert ziemlich eintönig vor sich hin und lässt schnell den Wunsch nach einem echten Schlagzeug aufkommen. Lediglich der Bonustrack „Lost And Forgotten“ kann soundtechnisch überzeugen und stellt daher auch den Höhepunkt von NAE’BLIS‘ Hälfte der Split dar.
Ganz furchtbar mysteriös geht’s bei DOMINION zu: Keine Biographie, kein Line-Up, keine Kontaktinformationen (was auf dem Infozettel extra betont wird), kein gar nichts. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass da jemand versucht, sein uninteressantes Amateurgeschrubbel künstlich aufzuwerten.
Das haben DOMINION aber gar nicht nötig, da ihr Material wirklich nicht übel ist. Grundsätzlich schlagen die Schweden in eine ähnliche Kerbe wie ihr Kollege von NAE’BLIS, allerdings sind ihre Songs weniger offensichtlich melodisch und erzeugen eine deutlich ungemütlichere Atmosphäre. Könnte gut sein, dass sie sich dabei etwas von ihren Landsmännern ONDSKAPT haben inspirieren lassen. Sowohl das düstere Riffing als auch der heisere Kreischgesang erinnern leicht an die Frühphase besagter Band. Der Sound wirkt erfreulicherweise deutlich organischer als es noch bei NAE’BLIS der Fall war – dem echten Schlagzeug sei Dank…
Fazit: Eine musikalische Offenbarung ist die Dreiviertelstunde Musik auf dem Silberling zwar nicht, aber wer mit Suizid-BM etwas anfangen kann, sollte ruhig einmal reinhören.

































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