Negligence - Coordinates Of Confusion

Review

Als Metaller sollte man mehr als nur den einen oder anderen anerkennenden Blick in Richtung Slowenien werfen, denn die Szene wirkt quicklebendig und mit dem „Metal Camp“ hat sich in den letzten Jahren ein Festival etabliert, das wohl mit zu den schönsten europaweit zu zählen ist. Fairerweise geben die Veranstalter auch Vertretern der dortigen Szene immer wieder die Chance ihre Musik vorzustellen, wie vor einiger Zeit auch den Jungs von NEGLIGENCE, die es mittlerweile geschafft haben, bei einem der renommiertesten aller Labels unterzukommen.

Und das nicht ohne Grund. Die Resonanz auf ihre ersten drei Demos und die zunächst in Eigenregie aufgelegte, in Folge von Rock it Up Records veröffentlichte Debütscheibe „Options Of A Trapped Mind“ war nämlich durchwegs gut, vereinzelt sogar ausgezeichnet und von daher verwundert es kaum, dass die Jungs nun stolze Besitzer eines Plattenvertrages sind.

Ihre fulminante Mixtur aus kraftvollem Heavy Metal und melodischem Thrash Metal, zu der vereinzelt auch noch Elemente aus der brutalen Ecke addiert werden, lief der Thrash-Gemeinde immer schon gut rein und kommt auch anno 2010 mächtig gut zur Wirkung. Die Melange klingt auf „Coordinates Of Confusion“ im direkten Vergleich sogar noch mächtiger, was nicht zuletzt an der überaus gelungenen Gesangs-Performance von Alex liegt, der trotz seiner Jugend (der Knabe ist gerade einmal 20!) eine überaus reife Leistung bietet.

In wie fern die Jungs ihre Live-Erfahrung, die sie als Support für Größen wie DEATH ANGEL, FORBIDDEN, HEATHEN oder EXODUS sammeln durften, in Songs ummünzen haben können, vermag ich zwar nicht zu beurteilen, Fakt ist für mich aber, dass die Slowenen in Sachen Songwriting ebenso massiv zugelegt haben, wie an der Umsetzung ihrer zahlreichen Ideen.

Zwar kommen dem Zuhörer speziell die genannten Genre-Riesen des Öfteren in den Sinn, doch das ist mit Sicherheit kein Makel, als vielmehr ein ehrenvoller Vergleich. Im Vergleich zu den zahlreichen anderen, momentan angesagten jungen Thrash Metal-Formationen haben NEGLIGENCE vor allem deshalb die Nase vorn, weil sie ihre Aggression niemals zu ungestüm erklingen lassen und auch ihre Spielfreude fokussieren konnten. Bemerkenswert ist es auch, dass diese Burschen offenbar bereits verdammt genau wissen, wie man alternierend Gaspedal und Handbremse zu betätigen hat, um auf der einen Seite knackfrischen, gnadenlos drückenden Thrash Metal zu fabrizieren und zugleich dem Hörer das Gefühl zu vermittelt, ein Werk von routinierten Haudegen zu genießen.

Es müsste mit dem Deibel persönlich zugehen, sollten die Burschen mit diesem, zunächst im bandeigenen Studio amtlich produzierten und von Alan Douches in NYC gemasterten Werk nicht einen ordentlichen Schritt nach vorne zu tun um Stande sein.
Thumbs Up for NEGLIGENCE!

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25.09.2010

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