Nine Inch Nails - Tron: Ares (Original Motion Picture Soundtrack)

Review

Galerie mit 20 Bildern: Nine Inch Nails - Citadel Music Festival 2018

Während (oder nachdem) die NINE INCH NAILS erst im Sommer diesen Jahres im Rahmen ihrer Peel It Back-Tour endlich mal wieder live zu sehen waren und dabei auch für einige Termine in Deutschland halt machten, geisterte so ein bisschen das Gerücht eines neuen Albums der legendären Industrial-Institution um das mehrfach oscarprämierte Komponistengespann Trent Reznor und Atticus Ross herum. Vielleicht war es ja auch nur ein kollektives Wunschdenken, das sich etwas verselbstständigen sollte. Aber wie dem auch sei, in gewisser Weise sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen, wenn auch nicht in der Art und Weise, wie man sich das erhofft hatte. Denn zwar ist tatsächlich im September ein neues Album der US-Amerikaner erschienen, dabei handelt es sich jedoch um den Filmsoundtrack zu „Tron: Ares“, den Reznor und Ross unter dem NIN-Banner eingespielt haben.

Das neue NINE INCH NAILS-Album ist also „nur“ ein Soundtrack

Jetzt sind wir natürlich ein bisschen spät dran mit der Besprechung dieses Werkes, weshalb Film und Soundtrack längst der Allgemeinheit zugänglich gemacht worden sind. Der allgemeine Tenor ist demnach, dass der Soundtrack das beste an „Tron: Ares“ sei. Der Film wird zumeist als visuell eindrucksvolles Spektakel mit wenig Substanz unterhalb der Oberfläche beschrieben. Im Grunde kann man hier mit auch d’accord gehen, was das vorliegende Album angeht. Es ist eben ein Filmscore und enthält als solcher eben mehr Klangtexturen und weniger „traditionelle“ Songs. Es gibt Referenzen an einige Themen von „Tron: Legacy“ sowie Cuts, die Erinnerungen an „Ghosts I-IV“ wach werden lassen, im Gesamten steckt klanglich hier jedoch kein NINE INCH NAILS-Album im traditionellen Sinne drin.

Es gibt ein paar klassische Nummern, die Erinnerungen an die ruhigeren Momente aus „The Fragile“ oder „With Teeth“ denken lassen, wie „I Know You Can Feel It“, das sich im Laufe der Spielzeit durchaus in etwas Bedrohliches aufbaut. Aber Vieles fühlt sich insgesamt relativ rund gefeilt an mit wenig Ecken und Kanten zum Anecken, was vermutlich bedingt ist durch den „Auftraggeber“ des Soundtracks. Daher hinterlässt auch die Single „As Alive As You Need Me To Be“ keinen allzu bleibenden Eindruck, selbst wenn der Track rudimentär eingängig ist. Das Highlight der klassischen NIN-Nummern ist aber ohnehin das sensationelle „Who Wants To Live Forever?“ mit Judeline-Feature, das in seiner Trip Hop-artigen Art einfach nur sahnig unter die Haut geht.

Doch liefern Trent Reznor und Atticus Ross einen erwartungsgemäß soliden Score ab

Man kann „Tron: Ares“ (den Soundtrack) durchaus gefahrlos samplen, wenn man elektrische Klanglandschaften liebt. Man darf hier zwar selbstredend kein Hochgefühl vom Schlage eines „Blade Runner“ erwarten und zugegeben ist es ein bisschen enttäuschend, dass wenn schon ein neues NINE INCH NAILS-Werk kommt, dieses eben „nur“ ein Soundtrack ist. Ebenfalls Abzug gibt es dafür, dass man wenig das Gefühl hat, dass die musikalischen Themen innerhalb des Scores wirklich eine Geschichte erzählen. Das in „Init“ eingeführte Motiv taucht vereinzelt wieder auf, z. B. im Abschließenden „Shadow Over Me“, das auch gewisse DAFT PUNK-Parallelen sein eigen nennt, das war es aber auch. „Tron: Ares“ ist in seiner Gesamtheit nicht unbedingt ein Beinbruch, aber es hätte mehr drin sein können.

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26.10.2025

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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