Norr - Norr

Ein Name wie NORR sorgt ja nicht gerade für Aufsehen in der mittlerweile zwar etwas überschaubareren, aber nach wie vor hoffnungslos überfluteten Black-Metal-Landschaft. Dass Noctarus, der Mann hinter NORR, dann auch noch ankündigt, dass es sich hier um eine Huldigung an LÖNNDOM, LIK und ARMAGEDDA handeln soll, provoziert auch nicht unbedingt große Erwartungen, wo doch ein Großteil der Huldigungsaktionen mehr als nur in die Hose geht. Aber lassen wir die Etiketten beiseite und schauen uns „Norr“ einmal genauer an.

Das Intro mit dem selbstredenden Namen „Inledning“ lullt einen mit sonoren Akustikgitarren und knarziger Lagerfeuerromantik ein. Das klingt nach LÖNNDOM in Reinkultur und lässt einen nichts großes erahnen. Was dann jedoch mit „Eldfödd“ folgt, ist inbrünstiger Black Metal mit subtiler Melodik, der spürbar Energie ausstrahlt und den angesprochenen Vorbildern wirklich alle Ehre macht. Die Produktion ist verwaschen und etwas rumpelig, aber für eine Heimproduktion wirklich gelungen, bis auf den Klang des Schlagzeugs gibt es wirklich nicht das Geringste zu meckern. Generell gibt es im weiteren Verlauf der EP wenig Grund zur Klage, das Material ist ansprechend arrangiert, minimalistisch und von winterlicher Kühle.

Dass ich hier keinen Originalitätspreis vergeben kann, liegt wohl auf der Hand. Ich denke jedoch, dass Noctarus auch gar nicht im Sinn hatte, irgendwelche Preise für irgendetwas abzusahnen. Was er stattdessen bietet, ist unprätentiöse und ansprechend gestaltete Musik, die ganz besonders Liebhabern von LÖNNDOM zusagen dürfte.