Obituary - Frozen In Time

Review

Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Wir befinden uns mitten in den neunziger Jahren und ein neues OBITUARY Album wird auf die Todesblei-durstige Anhängerschaft losgelassen. Aber halt, natürlich sind wir im Jahre 2005. Doch wie der Albumtitel „Frozen In Time“ des lang erwarteten Comebacks schon passend suggeriert, haben es OBITUARY geschafft, Ihre Trademarks beizubehalten. Wie Phoenix aus der Asche sind nach jahrelanger Abstinenz die Florida-Deather auferstanden und konnten Ihren wie in Eis eingefrorenen typischen Obi-Sound beibehalten. Und erneut untermauert die Band, das Sie zur Speerspitze des groovigen Death Metals amerikanischer Prägung gehört. Ungewöhnlich beginnt die Scheibe mit einem Instrumental als Opener namens „Redneck Stomp“, welcher gleich fett groovend und mitreißend ist. Weiter geht es mit „On The Floor“, welcher ein wenig an den Song „Killing Time“ erinnert. John Tardy würgt wie eh und je seine unvergleichlichen Growls raus. Ein wahrer Uptempo-Hammer mit straightem Riffing, das direkt auf den Punkt kommt. Das bereits von den Reunionsauftritten bekannte „Insane“ folgt als dritter Song mit bollernden Double Bass, herrlich sägenden Gitarren und verschlepptem Tempo. Einfach strukturiert geht der Track sofort ins Ohr, vor allem der Refrain setzt sich fest. Das folgende „Blindsided“ kommt mit starkem CELTIC FROST Einschlag daher, fett groovend. John scheint sich die Seele aus dem Leib zu brüllen. Der Song erinnert etwas an den „World Demise“ Klassiker „Don’t Care“. Es geht uptempo weiter mit „Black Inside“, das ordentlich nach vorne rockt und mit einem wahren Nackenbrecherriff gesegnet ist. Hat etwas von einer Mischung zwischen BOLT THROWER und UNLEASHED mit den typischen Obi-Vocals. Schleppend geht es weiter mit „Mindset“, einem typischen straighten OBITUARY Song und diesen unverkennbaren Hooks. Bei „Stand Alone“ wird wieder kräftig das Gaspedal durchgetreten, der Track hätte ohne weiteres auch auf „Cause Of Death“ stehen können und ist für mich persönlich das stärkste Lied auf diesem Album. Als nächstes folgt „Slow Death“, welches durch sehr effektives Drumming mit einigen Tempowechseln besticht. Donald Tardy zeigt bei diesem Song, was er so alles draufhat. „Denied“ ist wieder ein Double-Bass Hammer mit griffigem Riffing. Als krönender Abschluß kommt „Lockjaw“, eine geniale Uptempo-Nummer, in welcher nochmals alle Register gezogen werden. OBITUARY geben den Fans genau das, wonach diesen dürstet. Auch beim Sound blieb man sich selbst treu, erneut wurde mit der Florida-Legende Scott Burns zusammengearbeitet, und dementsprechend perfekt ist der Klang. Angefangen beim staubtrockenen Bass ist die Produktion sehr druckvoll ausgefallen. Auch für das Cover-Artwork konnte man mit Andreas Marschall einen alten Bekannten (dieser zeichnete auch für das „The End Complete“ Cover verantwortlich) gewinnen. Die Death Metal Institution hat mit „Frozen In Time“ ein Album geschaffen, dass sich nahtlos in die bandeigenen Klassiker einreiht. Ein Fest für alle Oldschool-Todesmetaller.

12.07.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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