Ogen - Black Metal Unbound

Erst 2010 hat Einzelgänger Hartagga OGEN ins Leben gerufen. Entstanden ist in dieser kurzen Zeit eine EP mit dem unsäglichen Titel „Black Metal Unbound“. Zum Glück klingen die fünf Stücke nicht so einfallslos, wie der Name suggerieren mag.

Nein! Eigentlich ist „Black Metal Unbound“ sogar ganz ordentlich geworden. Der Fokus liegt klar auf den Gitarren. Hier gibt es eine Menge Variation, leider nicht immer passend, insgesamt aber durchaus gelungen. Hier schimmert immer wieder das Bemühen durch, an die Komplexität EMPERORs anzuknüpfen, aber auch die Vorliebe, mit sehr epischen Leads für stimmungsvolle Unterhaltung zu sorgen. Ersteres ist nicht gerade begeisternd, letzteres offenbart aber das große Potential, das in OGEN steckt. „Black Tusk Retalation“ überzeugt, bis auf den Black N‘ Roll Ausflug mit tragendem Riffing und gelungener Clean-Vocal Performance. Noch etwas stimmiger gelingt das im folgenden „Crest Of The Forgotte““. Leider sind beide Stücke mit ihren nicht mal fünf Minuten Spielzeit eindeutig zu kurz, um den Hörer zu fesseln. Eher erweckt man die Sehnsucht nach mehr, ohne das bieten zu können. Die restlichen drei Stücke kranken an den selben Symptomen, zu kurz, teils zu abwechslungsreich (Black N‘ Roll, der auf EMPEROR trifft, um dann einen kurzen Exkurs in epische Gefilde zu wagen, und das in sehr wenigen Minuten) und eben nicht mehr als eine Schattierung dessen, was eventuell möglich gewesen wäre. Ein weiterer, mehr als störendee Faktor ist, dass die Drums völlig drucklos den Rhythmus bestimmen, ohne dabei auch nur einmal etwas Abwechslung zu bieten.

Am Ende bleibt eine sehr modern produzierte EP, die definitiv ihre Hörer finden wird. Hartagga liefert zwar einen gelungen Einstand, wird die Black-Metal-Welt aber nicht durch frische Ideen oder Weltbewegendes erobern. Dabei kann der Mann definitiv was und zeigt das eben auch, nur zu knapp und mit Zutaten, die nicht wirklich stimmig zusammenpassen wollen. Reinhören lohnt trotzdem!