One Bullet Left - Invisible Fleshwounds

Review

Aua, aua, mein Nacken tut weh! Kein Wunder; bei „Invisible Fleshwounds“, der EP der Oberhausener ONE BULLET LEFT, kommt man nicht um das Headbangen herum.

„Invisible Fleshwounds“ stellt nach einer Demo-CD aus dem Jahre 2005 die zweite Veröffentlichung der fünf Jungs aus dem Ruhrpott dar. Als Produzenten holte man sich HATESPHERE-Frontmann Jacob Bredahl mit aufs Schiff. Mit Erfolg, denn der Sound drückt fett wie nichts Gutes aus den Boxen.

Musikalisch bestechen ONE BULLET LEFT mit Metalcore, der zwar genretypisch, aber dennoch nicht festgefahren; klassisch, aber dennoch innovativ ist. Das ist äußerst kurzweilig und macht viel Spaß, auch wenn hier und da HEAVEN SHALL BURN um die Ecke gucken und ihren typischen Sound in den Pott werfen.

Das ganze beginnt mit dem unglaublich fetten Opener „My Predator’s Diary“, der durch ein geiles Riff und ein tolles Schlagzeugspiel begeistert. Auch wird schnell klar: Sänger Mario klingt zwar nach normaler Metalcore-Kost, kann aber trotzdem alles; er setzt den intelligenten Text prima in Szene. Der Höhepunkt des Songs ist das Old-School-Thrash-Gitarrensolo, das gegen Ende des Liedes ertönt.
Auch das zweite Lied der EP, „Rise And Shine&“, weiß durch ein tolles Riff zu gefallen und Sänger Mario demonstriert seine volle Stimmbreite: von 08/15-Metalcore-Screams über (spärlich gesäte) tiefe Growls bis hin zu einsamen Gesangs-Passagen, die auch im Black Metal Verwendung finden könnten. Toll auch das Stakkato-Riffing im Mittelteil.
Track Nummer drei, „The Sound Of Love And Death“, weiß durch einen ultrageilen Mittelteil zu überzeugen, der wirklich alles niedermetzelt. Hier bekommt man nun auch Cleangesang zu hören, der allerdings unter Marios Screams gelegt und somit nicht dominant ist, was das ganze nicht klischeehaft wirken lässt. Einziges Manko: die Riffs bleiben in „The Sound Of Love And Death“ nicht so sehr im Ohr kleben, wie in den Songs davor.
Bliebe dann noch das Schlussstück „Dead End Prophecy“, das mit einem tollen Intro aufwartet, welches eine wunderschöne Melodie beherbergt, die zum Träumen einlädt. Dies jedoch nur kurz, denn nach wenigen Sekunden steht wieder das an, was die komplette CD dominiert: volle Kanne Metalcore, gepaart mit modernen Thrash-Einflüssen und genialen Vocals. Zum Schluss gibt`s dann nochmal ein Solo, das zunächst wieder sehr old-school-thrashig klingt, dann aber ein bisschen an Alexi Laihos (CHILDREN OF BODOM) Saitenhexereien erinnert. Toll, bitte mehr davon!

So bleibt nur noch eins zu erwähnen: „Invisible Fleshwounds“ bedeutet eine gute Viertelstunde reine Zerstörung, die nur noch eins machen muss: sich komplett von den Genre-Stereotypen freimachen, um voll und ganz innovativ zu sein. Aber auch so heißt es für alle Metalcore-Fans, die die üblichen, immergleichen Songstrukturen und Klischees ihres Lieblingsgenres leid sind: kaufen, marsch, marsch!!!

21.04.2007

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