Psychonaut (BE) - World Maker

Review

PSYCHONAUT aus Belgien legen mit „World Maker“ ihr drittes Studioalbum vor. Der Nachfolger zum sehr starken „Violate Consensus Reality“ hat somit fast genau drei Jahre gedauert. Und das, obwohl bei dem Trio privat einiges los war – sowohl Gutes als auch Schlechtes. Es waren jene Einflüsse, die die Band auf diesem Album verarbeitet. Auf die freudige Nachricht für Gitarrist und Sänger Stefan De Graef, dass er Vater wird, folgte die Krebsdiagnose seines Vaters. Letzteres Schicksal ereilte auch den Vater von Bassist und Sänger Thomas Michiels.

„World Maker“ ist daher ein (noch) emotionaleres Album geworden als sein Vorgänger. Das hört man der Platte deutlich an, doch überraschenderweise überwiegen die positiven und hoffnungsvollen Momente bei Weitem. Das hängt damit zusammen, dass das Album als Leitfaden fürs Leben von De Graefs Sohn konzipiert ist. Wirkliche Stiländerungen haben PSYCHONAUT jedoch nicht vorgenommen. Ihr Sound bleibt auch hier eine gelungene Melange aus Post-Metal und Prog.

PSYCHONAUT stellen ihre Stärken unter Beweis

Den Anfang macht der Titeltrack „World Maker“ mit einem entspannten und verspielten Spannungsbogen. PSYCHONAUT legen Schicht um Schicht nach und lassen den Sound sukzessive anwachsen. Ein cooler Effekt, der dem Stück einen Intro-Charakter verleiht. Der wirkliche Einstieg ins Album erfolgt durch „Endless Currents“. Mit Gefrickel gleich zu Beginn, viel Atmosphäre und einem Ausbruch im weiteren Verlauf setzt die Band einen Haken hinter alle Stärken. Ebenso stark schließt „You Are The Sky…“ an, das in seinen Partnertrack „… Everything Else Is Just The Weather“ mündet. Der zeigt sich im direkten Vergleich schwächer. Als zusätzliches Highlight ist dagegen „And You Came With Searing Light“ zu nennen.

„World Maker“ – gewohnt stark

Da sich alle Stücke auf konstant hohem Nivea bewegen, gibt es wenig zu mäkeln. PSYCHONAUT transportieren stets Emotionen und liefern immer wieder interessante Momente. Die Stücke gestalten sie dabei konzise und ohne wirkliche Überlängen. Füllmaterial sucht man also vergebens. Dennoch fällt der anfangs beschriebene inhaltliche Wandel etwas negativ ins Gewicht. Von Kitsch zu sprechen, wäre maßlos übertrieben. Doch das Verhältnis von Schwere und Aggression zu Leichtigkeit, das auf „Violate Consensus Reality“ so gut funktioniert, scheint hier etwas zu weit gekippt. So bleibt „World Maker“ zwar hinter seinem Vorgänger zurück, jedoch nur wenig.

Anmerkung: Unsere Angaben zu Songanzahl und Laufzeit beziehen sich auf die Version mit Bonustrack.

17.10.2025

headbanging herbivore with a camera

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1 Kommentar zu Psychonaut (BE) - World Maker

  1. Lake sagt:

    Für mich in dem im Review beschriebenen Genre ein absolutes Highlight in diesem Jahr. Mir gefällt der geringfügig erhöhte Psychedelic-/Postrock-Anteil und die etwas ruhigere Seite dieses Albums sehr und damit finde ich es mindestens genauso gut wie den Vorgänger aus 2022. Für Fans von Brutus, Mastodon bis hin zu Russian Circles und ähnlichem ein absoluter Listeningtipp! So muss progressive Rockmusik in den 2020ern klingen!
    Keine Höchstnote, denn ich erwarte von Psychonaut noch mehr! 😉

    9/10