Ragnaröek - Eiskalt

Review

Galerie mit 14 Bildern: Ragnaröek - Hörnerfest 2022

Mittelalter-Metal ist Party-Musik. Diese Aussage werden wohl die meisten Metal-Fans unterschreiben. Demzufolge schießen immer mehr Bands dieser Stilrichtung aus dem Boden. Unter ihnen auch die Schweriner RAGNARÖEK, die mit “Eiskalt“ via Trollzorn Records ihr zweites Album veröffentlichen.

Da es sich um Stimmungsmucke handelt, setzen auch die Ostdeutschen voll auf Eingängigkeit. Das Drumming geht gut ins Ohr und die Riffs bleiben im Hirn des Hörers hängen. Allerdings ist die Band auf beiden Feldern nicht sonderlich kreativ. Die Rhythmen, die Rondall der Schläger seinen Drums entlockt, sind schon seit den frühen Hard Rock Bands der 70er-Jahre Standard. Auch die Gitarrenarbeit ist nicht wirklich innovativ. Riffs dieser Sorte hatten Bands wie IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY schon seit über einer Dekade im Gepäck. Dabei hätten Sigar der Schinder und Ark der Schnitter, welche die Sechssaiter bedienen, durchaus die handwerklichen Fähigkeiten, um mehr zu bieten. Gerade in den Soli, die an den klassischen Heavy Metal der 80er erinnern, zeigen sie hin und wieder ihr Können. Leider wirkt es aber oft so, als würden sie einen ganz anderen Song spielen als ihre Bandkollegen. Hier muss die Combo auf dem Bereich Songwriting dringend nachbessern, damit die einzelnen Teile einfach besser zueinander passen.
Das Quintett gehört darüber hinaus auch zu jener Rige von Bands, die, wie die Süddeutschen INGRIMM, die Betonung im Mittelalter-Metal eindeutig auf den Begriff Metal legen. Die traditionelle mittelalterliche Instrumentierung, die eigentlich nur aus einer Sackpfeife besteht, tritt deutlich hinter die anderen Instrumente zurück. Zudem unterstützt sie nicht einmal die Melodieführung während der normalen Songs, sondern greift nur in einigen Instrumental-Parts ein. Dies wird wohl der Tatsache geschuldet sein, dass sie von Sänger Charon dem Fährmann bedient werden. Dieses hätte man allerdings bei der Aufnahme durch die Verwendung mehrerer Spuren verhindern können. Generell sollte sich die Band sowieso überlegen, ob sich der Frontmann nicht lieber ganz aufs Blasinstrument konzentrieren sollte. Denn sein Gesangsstil ist nicht nur eine bloße – und noch dazu nicht gelungene – Imitation von Fenris (INGRIMM) und Kevin Russell (ex-BÖHSE ONKELZ), sondern glänzt auch durch die völlige Abwesenheit von Talent und Melodiegespür.

Immerhin: Eingängig sind die Songs auf “Eiskalt“ und damit auch durchaus partytauglich. Leider geht dies ob der kraftlosen Produktion etwas unter. Darüber hinaus müssen RAGNARÖEK noch ihren eigenen Stil entwickeln und sollten dabei auch auf einen fähigeren Sänger setzen.

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17.09.2011

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