Red Mourning - Where Stone And Water Meet

Review

Vom Label als Sludge/Stoner verschrien und auf Facebook steht dann was von „Blues Metalcore“!? Bitte? Nun ja, wir sind ja nicht voreingenommen.

Was die Franzosen von RED MOURNING hier mit „Where Stone And Water Meet“ kredenzen, hat in der Tat seine Stoner-Schlagseite, birgt aber andererseits auch mächtige Hardcore-Einflüsse. So wechseln sich Screaming und hymnische Clean-Vocals nach klassischem Prinzip ab, nur dass Fronter J. C. Hoogendoorn sein Handwerk im Gegensatz zu jeder zweiten Wir-müssen-unbedingt-auch-mal-Clean-Vocals-einbringen-Modern-Core-Kapelle außerordentlich gut versteht.

Das Ganze klingt dabei sowieso durchaus nach mehr als nur nach einer hingerotzten Mischung. Die Stücke sind stets im Modern-Metal-Gewand gehalten, eine Bezeichnung, die nicht negativ konnotiert sein muss. Hinzu kommen intelligentes Riffing und ein durchgehend rockiger Einschlag, der dafür sorgt, dass es hier (zum Glück!) um mehr als nur um stumpfe Breakdowns geht. Mit diesen hält man sich meist überraschend zurück (gegen den Trend!) und setzt lieber auf technisch feinversierte Rhythmik. Mit einer guten Produktion im Gepäck erinnern RED MOURNING daher passagenweise (!) auch mal an MACHINE HEAD oder PANTERA, ohne dabei die volle – wie sagt man? –  „Groove-Metal“-Schiene zu fahren. Ehe man sich versieht, wird man aber gleich wieder mit Core-Ausbrüchen wie in „Over The Rail“ konfrontiert.

So weit, so gut, aber noch keine Revolution in Sicht. Was hat es denn nun mit den angeblichen Blues-Einflüssen auf sich? Tja, diese beschränken sich zu 80% auf die Interludien „Emily“ (Bottleneck-Gefiddel & Sprachsamples inklusive) bzw. „Work Song“. Eine Overdose an Slide-Technik gibt es dann nochmal bei „Touched By Grace“, eine Nummer, die sich abermals durch Hoogendoorns raues Organ auszeichnet. Eine nette Facette, aber irgendwie ein bisschen zu gezwungen, um als stilprägendes Merkmal durchzugehen. Gerade die Zwischenspiele wirken stark wie aus der Dose.

Aber sonst cool? Eher wechselhaft. Denn trotz beschriebener Elemente handelt es sich bei den Songs in der Regel um kurzweilige Dreiminüter, deren Nachklang schon vor Ende des nächsten Titels verflogen ist. Das wahrlich Traurige ist aber, dass man die großen Genrekollegen für so eine Platte hoffnungslos abfeiern würde.

Ein ambitioniertes, professionelles Werk liegt hier vor. Aber kein notwendiges, eigenständiges.

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21.04.2014

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