Rejection - Hollow Prays

Review

REJECTION aus Griechenland haben sich dem Modern, bzw. Nu Metal-Bereich verschrieben. Mit “Hollow Prays“ legt das 2004 gegründete Quartett seinen selbst produzierten Erstling vor. „Verschiedene Stile der so genannten harten Musik vermischen“, so lautet das erklärte Ziel der Jungs aus Korinth.

Diese Vorgabe wird auch durchaus umgesetzt. Leider kommt das Material aber nicht zum Punkt. Zu konfus sind die verschiedenen Parts aneinandergereiht. Das ist schade, denn Ideen und viel versprechende Ansätze sind vorhanden. Generell bietet fast jeder Song auf der Platte mindestens ein cooles Riff. So zeichnen sich “Crimes Against Humanity“ und “Suspicious“ durch fettes Midtempo-Gestampfe aus. Bass, Schlagwerk und Gitarren bilden eine Einheit und grooven mächtig los. Doch dann zeigt sich, dass die Band zu wenig aus ihren Ideen macht: Ohne Vorwarnung ebbt ein Schrei des Sängers ab, cleane Gitarren steigen ein, der Druck ist wie weggeblasen. Plötzlich geht es ohne große Überleitung wieder heavy zur Sache. Zudem sind die Stücke teilweise schlicht zu langatmig. Aus drei bis vier Riffs entwickeln REJECTION mitunter Lieder mit einer Länge von siebeneinhalb Minuten.

Punkten kann die Truppe allerdings durch den variablen Gesang des Vokalisten Aris. Der wechselt ständig zwischen melodischen Gesangslinien und Sprechgesang, flüstert, schreit, growlt und deckt damit ein breites Spektrum ab. Die Songs erinnern entfernt an KORN (v.a. “Slave State“ und das getragene “Freaks On A Screen“), kommen aber bei weitem nicht an das Niveau der Amerikaner heran. Die Produktion ist für meinen Geschmack etwas zu klinisch ausgefallen. Zwar haben die Jungs für eine Eigenproduktion einen guten Job abgeliefert, aber insgesamt fehlt mir etwas Dreckigkeit und Frische. Insbesondere der Gitarrensound ist in den härteren Passagen viel zu hohl und komprimiert. Der Sound der Rhythmussektion hingegen ist erstaunlich gut gelungen.

Die Platte ist tendenziell nicht schlecht, aber eben auch nicht wirklich zu empfehlen. Einerseits beherrschen die Griechen ihre Instrumente, andererseits fehlen zündende Ideen, so dass der Funke nicht wirklich überspringt. Und für eine Punktwertung im oberen Bereich genügen eine handvoll guter Riffs und ordentlicher Ansätze nicht.

12.10.2010

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