Sadako - Hikikomori

Review

Gut, so richtig klar ist einem die japanische Musikszene nie geworden, aber spätestens mit dem Eintreffen von SADAKO wird es richtig kompliziert. SADAKO machen nämlich keinen J-Rock. Und sie sind noch nicht einmal Japaner. Das zweite Album der fünf Österreicher macht weder im Lay-Out, Cover oder in den Songtiteln irgendeinen anderen Eindruck, als in der geistigen Nachfolge von DIR EN GREY oder D’ESPAIRS RAY zu stehen, doch spätestens beim Hören wird hier klar, dass man von japanischen Meistern noch ein gutes Stück entfernt ist.

Dabei beginnt die Platte mit einem Zitat der Rocky Horror Picture Show schonmal gar nicht so schlecht. Gleich mit dem Opener „Of Butterflies“ folgt dann aber die Ernüchterung. Das Problem ist nicht, dass die Band unfähig wäre ein paar schicke Riffs und Melodien zu schreiben, sondern eher diese miteinander sinnvoll zu verknüpfen. Zwar ist eine Songlänge von drei Minuten nicht unbedingt eine Wagner-Oper, doch selbst da sollte ein gelungener Spannungsbogen drin sein. Ähnliches gilt für die folgenden Songs und die abschließende Trilogie „La Ultima Hora: Book II: Failure Red“, die sich aber immerhin noch mit zahlreichen Soundexperimenten und Samplerspielereien stimmungsvoll tragen lässt. Wirklich gut werden die Nummern jedoch erst dann, wie sie höchstens anderthalb Riffs haben, wie man es im Mittelteil erfolgreich durchzieht. So sind es vor allem Songs wie „Insects“, das thrashige „Bigger The Lie“, das sphärische „Bodyworks“ oder „Scream Genocide“, die „Hikikomori“ letztendlich doch noch retten. Selbst wenn auch die Produktion noch etwas besser sein könnte und die Gitarre viel zu breit und laut abgemischt ist.

Von japanischen Einflüssen merkt man bei der zweiten SADAKO kaum etwas, aber immerhin ein paar gute Riffs sind beim Versuch einer Fremdorientierung rausgekommen. So richtig gut ist „Hikikomori“ zwar dadurch immer noch nicht geworden, aber immerhin ist Potential und Livetauglichkeit zu erkennen. Wenn man jetzt noch ein paar Mal den Quintenzirkel auswendig lernt, äußert sich das im nächsten Album dann vielleicht auch etwas deutlicher.

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27.09.2008

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