Schattenlicht - Erinnerung

Nachdem die Jungs von SCHATTENLICHT bereits einiges an Live-Erfahrung als Session Members bei KARG sammeln konnten haben sich Irrlicht (Vocals, Gitarren) und Mb, Crohn (Drums) entschlossen ihre eigene Band in den Fokus zu rücken. Herausgekommen ist „Erinnerung“, das nur sehr bedingt mit KARG vergleichbar ist, um das schon mal auszuräumen.

Denn während das Einmann-Projekt sehr introvertiert ist, wählt das Duo einen deutlich offensiveren Weg. Ein bisschen Melancholie hat sich aber auch bei SCHATTENLICHT ins Songwriting geschlichen – aber mehr als Zutat denn als eigentliches Gericht. Ansonsten ist „Erinnerung“ recht dynamisch ausgefallen, mit drückenden Drums, sägenden Riffs (die leider zu wenig variieren) und üblichem, krächzendem Gekeife. Gewohnte Zutaten, die keineswegs schlecht zusammengemischt wurden und sogar ein paar Hinhörer bereit halten. Vor allem „Gefangen“ kann mit einem Semi-Akustik-Zwischenspiel und seinem sonst ziemlich drückenden Klang punkten. Wer es dagegen etwas wehmütig mag, kommt in „Erinnerung“ zu seinem Melancholie-Schub, der tatsächlich ein wenig Beklemmung verströmt. Ansonsten passiert leider zu wenig auf dem Debüt. Die Riffs sind dabei der große Schwachpunkt, ohne große Innovation oder einer Besonderheit werden sie zu lange durchgenudelt und auch sonst sind SCHATTENLICHT etwas zu sehr auf „Nummer sicher“ gegangen.

Das führt zu einem ganz ordentlichen Debüt, dem aber ein bisschen der Reiz abgeht. Denn sowohl in der etwas aggressiveren Gangart, als auch in der wehmütig, traurigen ziehen SCHATTENLICHT ihr Ding nicht konsequent durch, wagen zu wenig Experimente und halten sich an zu eng gesteckte Grenzen – wem das gefällt, wird auch an den Österreichern Freude finden, alle anderen sollten noch ein Album warten – denn Potenzial steckt da drin!