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Senzafine - Apex

Review

Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, wie und nach welcher „Epoche“ eine Band zu klingen hat, der man das Etikett „Retro“ anhaftet? Üblicherweise bezeichnet man – zumindest bisher – vorwiegend doch Formationen so, die uns gut vierzig Jahre in der Geschichte zurückversetzen und uns dementsprechende Sounds vermitteln. Doch was aber ist mit jenen Truppen, die dermaßen nach den frühen 90er Jahren klingen, dass man meint, ein damals vergessenes Scheibchen zu hören?

Gute Frage, was? Allerdings muss ich auch zugeben, dass derlei Bands momentan noch „Einzeltäter“zu sein scheinen. Zu jenen „Tätern“ zählen auf jeden Fall die Schotten SENZAFINE, die auf „Apex“ in erster Linie mit der seinerzeit so populären, berühmten (später aber eher berüchtigten) BIOPANTURAHEAD-Mixtur die Ehre erweisen und dazu noch jede Menge dezenter 90er Hardcore/Metal-Klänge der Kategorie LIFE OF AGONY und simple wie effektive PRONG-Riffgewitter kredenzen.

Vor 20 Jahren konnte mit derlei Sounds jede Hütte zum Bersten gebracht werden, doch ob das heutzutage zu wiederholen ist? Keine Ahnung, Tatsache ist jedenfalls, dass die Schotten ihre Sache gut machen und eine satte wie effiziente Melange vortragen, die durchaus zum Hüpfen animiert und zumindest einmal das Wohnzimmer in eine bedrohliche Atmosphäre bringt. So vergeht die Spielzeit wie im Flug und „Apex“ bringt jede Menge (nicht nur retrospektiv zu betrachteten) Spaß mit sich. Allerdings haben die Burschen aus Glasgow auch jene Klänge in ihr Klangbild integriert, die mich seinerzeit schon zu verjagen wussten.

Denn groovige und auch „tanzbare“ Rhythmen in Ehren, den harten Rock mit Klängen veredeln zu wollen, die mehr nach Rap oder dergleichen klingen und nur noch auf diesen Taktfolgen aufbauen (die einige Jahre später zu jenem Phänomen führten, dass als „Nu Metal“ in die Geschichte eingehen sollte), hätte nun wirklich nicht sein müssen. Dadurch verliert das Album nämlich ein wenig seines Reizes, auch wenn sich SENZAFINE zumindest sehr zurückhaltend an diesen „Ausflügen“ betätigen.

15.03.2012

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