Severe Stabwounds - Fuck 'Em All

Review

Preisfrage: Was will uns der Künstler mit diesem Cover sagen? Wer – zu Recht – annimmt, es handele sich um das pubertäre Geschmiere eines Teenagers im Matheheftchen: weit gefehlt. Bei genauerer Recherche stellt sich nämlich heraus, dass ausnahmslos alle Beteiligten schon einige Jahre Erfahrung in Sachen Musik mitbringen und dementsprechend die Adoleszenz bereits hinter sich gelassen haben müssen. Die damit einher gehende musikalische Reife allerdings sucht man vergebens.

Neben der für erwachsene Menschen höchst peinlichen Gestaltung gibt es auf „Fuck ‚Em All“ natürlich primär Musik. Hier lässt sich allerdings kaum ein Aufwärtstrend verzeichnen. Die Riffs und das Schlagzeug sind zwar kompetent eingespielt, kranken aber an einer maßgeblichen Tatsache: sie sind überwiegend unbrauchbar. Überdrehte, hysterisch-frickelnde Gitarren bar jeder Eingängigkeit und stumpf knüppelnde Drums treffen auf den quasi nonexistenten Bass von „Chefgynäkologe Prof. Dr. von Fuchs“ [sic!] und auf übertriebenen und unglaublich nervigen Kreischgesang. Sogar die Songs selber wirken wie eine undurchdachte Aneinanderreihung besagter Riffs und nehmen weder Rücksicht auf soetwas wie Spannungsbögen, noch auf das ohnehin schon angegriffene Nervenkostüm des Hörers. Songwriting, meine Herren, geht anders.

„Fuck ‚Em All“ ist leider einfach nur schlecht. Es bleibt nichts weiter, als sowohl vor dieser Mini-CD, als auch ausdrücklich vor der vorausgegangenen, selbstbetitelten Promo zu warnen. Es ist nämlich zu vermuten, dass wenn die Band nach eigenen Angaben aufgrund von schlechtem Sound weiland miese Kritiken für den Erstling einfuhr, das Problem in Wirklichkeit doch ganz wo anders zu suchen ist. Offensichtlich hat es nämlich nicht geholfen, den Nachfolger in einem Studio einzuspielen. Alles wirkt pubertär bis albern, unausgereift und undurchdacht. SEVERAL STABWOUNDS machen überhaupt keinen Spaß und produzieren erst recht keinen musikalischen Mehrwert, der die Anschaffung dieser MCD rechtfertigen würde.

Wenn die Band auf ihrer Homepage also schreibt „Wir sind keine Musiker, sondern Tonterroristen“, wohnt diesem Satz vieleicht mehr Wahrheit inne, als sie selbst gerne hätten…

12.02.2009

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