Das 2005 veröffentlichte Zweitwerk von STORY OF THE YEAR blieb nach der Meinung vieler hinter den Erwartungen, vor allen Dingen aber auch hinter dem Debüt zurück. Der Wechsel von Maverick Records zum etwas renommierteren Label Epitaph soll beim viel zitierten „make it or break it“-Werk Nummer drei den verloren zu gehen drohenden Boden wieder gut machen. Die neue Veröffentlichung der Post Hardcore-Alternative-Band aus St. Louis heißt „The Black Swan“, hat musikalisch keine großen Veränderungen zu bieten, ist letztlich aber doch weit mehr als nur solide.
Die Scheibe enthält ein Dutzend frischer, lebendiger und mitreißender Ohrwürmer im poppigen Alternative-Format. Die Emo-Grenze mag dabei manchmal gestreift werden, diese Schublade halte ich letzten Endes aber doch für ziemlich ungeeignet. Bei STORY OF THE YEAR wird noch immer nicht viel geheult, im Vordergrund steht eine wohl dosierte und nie zu aufdringliche Eingängigkeit, das ein oder andere härtere Riff und verdammt viel Melodiegefühl. Erfreulich finde ich auch, dass man hier keine aufgesetzten Schrei-Vocals welcher Färbung auch immer bekommt, um künstlich und krampfhaft Härte zu erzeugen. Zwar wird beim Opener „Choose Your Fate“ oder der abschließenden Nummer „Welcome Tou Our New War“ auch mal für einen kurzen Moment die etwas aggressivere Keule ausgepackt – insgesamt beschränkt sich Sänger Dan aber auf seine Fähigkeiten als melodischer Rocksänger. Und das ist vollkommen gut so. „Wake Up“, „Tell Me“ oder „Message To The World“ sind kleine, aber feine Hits. STORY OF THE YEAR sind massentauglich und tun keinem weh, wissen genau das aber hervorragend und ehrlich umzusetzen.
Textlich bekommt man einiges an interessanten gesellschaftlichen Statements geboten, fernab von dem leidigen Herzschmerz der musikalisch ähnlich gelagerten Konkurrenz. Die Band hat nicht nur kompositorisch, sondern auch inhaltlich eine Menge zu sagen, genaueres Hinhören lohnt sich also.
Ich finde eigentlich nicht, dass man diese Art von poppigem Alternative Rock noch viel besser machen kann. All diejenigen, die auf die angesagten Emobands stehen würden, wenn der Selbstmitleids-Anteil nicht so hoch wäre, werden STORY OF THE YEAR für einen fähigen Vertreter halten.
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