Suicidal Angels - Profane Prayer

Review

Soundcheck März 2024# 3 Galerie mit 14 Bildern: Suicidal Angels - Rock Hard Festival 2022

Fünf Jahre nach „Years Of Aggression“ beenden SUICIDAL ANGELS ihre bislang längst Albumpause mit „Profane Prayer“. Für die Geduld belohnen die Griechen ihre Fans mit einer weiteren starken Platte.

„Profane Prayer“ steht für konsequente Weiterentwicklung

Dabei geht das Quartett den Weg des Vorgängers auf seinem achten Album nahtlos weiter. Regierten SLAYER-Gedächtnisriffs bis zu „Bloodbath“ das gesamte Schaffen der Band, stellen Nick Melissourgos und seine Mannen heute vermehrt ihr Gespür für griffige Melodien in den Mittelpunkt.

Das soll mitnichten bedeuten, SUICIDAL ANGELS klängen auf „Profane Prayer“ plötzlich weichgespült. Wie „Crypts Of Madness“ mit seinem erratischen Drumming beweist, gibt es immer noch amtlich auf die Kauleiste, ohne Rücksicht auf Verluste. Tracks wie „Purified By Fire“ oder das eröffnende „When The Lions Die“ hingegen erinnern mehr an moderne KREATOR als an das gnadenlose Geknüppel der „Sanctify The Darkness“-Zeiten.

Ein paar Experimente dürfen sein

Durch diesen Mix aus Melodie und der gewohnten Härte der Band, ist „Profane Prayer“ nicht nur ein verdammt eingängiges Album. Es bleibt auch bis zum Schluss spannend. Hatten frühere SUICIDAL ANGELS-Platten manchmal das Problem, unter der Gleichförmigkeit der Songs zu leiden, liefert die Band heuer genug Abwechslung, um über die knapp 50 Minuten Spielzeit zu unterhalten.

Wie sehr die Band in Sachen Songwriting gereift ist, zeigt sie unter anderem im epischen „Deathstalker“. Auf ein akustisches Gitarrenintro folgen epische Melodien, bevor ein stampfender Rhythmus folgt. Der Song versprüht beinahe ein Gefühl der Melancholie, das man der sonst für ihre Brutalität bekannten Band niemals zugetraut hätte. Zumal Melissourgos im Mittelteil mit erstaunlich starken Clean Vocals überrascht.

SUICIDAL ANGELS haben ein klares Erkennungsmerkmal

Schlussendlich stellt seine Stimme immer noch ein klares Erkennungsmerkmal der Band dar. Hier bleibt der SLAYER-Einfluss so groß wie eh und je. Wenn er sich im steten Stakkato-Rhythmus durch allerlei blasphemische Texte schreit, macht das Tom Araya alle Ehre.

Genauso bleibt bei den Gitarrensoli alles beim Alten. Wer sich gefragt hat, wie Gus Drax in seinem dritten SUICIDAL ANGELS-Einsatz nochmal einen draufsetzen will, bekommt hier die Antwort. Gefühlt spielt er technisch noch aberwitzigere Licks, die er stets mit einem unglaublichen Gefühl für greifbare Melodien verbindet. Einen besseren Shredder findet man nirgendwo.

„Profane Prayer“ ist ein weiterer Pflichtkauf für alle Thrasher. SUICIDAL ANGELS wagen wenige Experimente, die gehen dafür voll auf. Während zuletzt mehr und mehr Thrash-Bands der 2000er wie LOST SOCIETY oder DUST BOLT eine radikale Kurskorrektur vorgenommen haben, bekommen Fans bei SUICIDAL ANGELS, was sie erwarten – und zwar auf einem verdammt hohen Niveau.

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21.02.2024

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Suicidal Angels auf Tour

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6 Kommentare zu Suicidal Angels - Profane Prayer

  1. dan360 sagt:

    Schönes Brett! Badass Riffs und nen virtuosen Leadgitarristen, was will man mehr..

    9/10
  2. ClutchNixon sagt:

    Yepp. Richtig geil und ob der erhöhten Melodiösität nochmal besser, als zuletzt. Und die in der Review zurecht erwähnten Cleans, die an einen jungen Eric Adams erinnern, sind wirklich mal bockstark. Bitte mehr davon!

    9/10
  3. Lysolium 68 sagt:

    Schließe mich vorbehaltlos an. Die haben noch nie ein annähernd schlechtes Album veröffentlicht.

    9/10
  4. destrukt. sagt:

    In meinen Augen waren Suicidal Angels immer eine der schwächeren Kombos von „Jung“-Thrashern, die nen größeren Bekanntheitsgrad erlangen konnten und auch dieses Album ändert an meiner Meinung erst mal wenig. Die besten Momente hat die Scheibe, wenn über den Tellerrand geschaut wird und ein verstärktes Augenmerk auf Harmonien gelegt wird („Deathstalker“, „When Lions die“, „Crypt of Madness“), aber sobald die Band ihr bekanntes Terrain betritt, bleibts für mich leicht überdurchschnittliche Kost. Sollte die Band in Zukunft allerdings ihr Korsett komplett sprengen, will ich nicht ausschließen, dass da noch was großes kommt. Ein exzellenter Leadgitarrist ist ja bereits vorhanden, der deutlich mehr zeigen kann, wenn er darf. 6,5

    7/10
  5. Nici67 sagt:

    Wirklich ein sehr gutes Thrash-Album! Songs wie Deathstalker bringen auch eine gewisse Epik in diesen Sound hinein, was es noch ein wenig frischer macht.
    Highlights: Deathstalker, Virtues of Destruction & Guard of the Insane

    8/10
  6. Werner sagt:

    Woah,

    normal ist Thrash Metal nicht so meine Baustelle, aber ihr habts mich neugierig gemacht!

    Jau – bretthart, megageil, fett produziert, Riffs vom anderen Planeten und in dem Bereich mal ein richtig guter Sänger und nicht so ein Kreischer!

    Die Gitarren kommen wie Flammenwerfer aus den Lautsprechern – macht das einen Spaß!

    Für dies Genre von mir eine 10/10
    Argh, jetzt muß ich mir auch die alten Scheiben von denen mal reinziehen……….

    10/10