Suicidal Angels - Eternal Damnation

Review

Galerie mit 14 Bildern: Suicidal Angels - Rock Hard Festival 2022

Da ist sie wieder, diese auf hart getrimmte Infoblatt-Terminologie! Überhaupt scheinen Gordeon Promotion zurzeit nur eine Art Soli zu kennen: Schneidbrenner-Soli. Die spielen nämlich nicht nur SUICIDAL ANGELS (für diesen superb erdachten Bandnamen sollte man die Griechen sofort zur Rechenschaft ziehen), sondern auch DEKAPITATOR, die ebenso die Alte-Schule-Bank drücken. Dazu kommen bei vorliegender Scheibe „Schleudertrauma“ und „Nackenbrecher-Riffing“. Achja – das Album „hämmert“ zudem. Fein. Jetzt reicht es! Jetzt wird es ganz tuffig, rosig, plüschig, eben nett… nur mal so zur Abwechslung.

Die sanften Engelchen feiern also wirklich die alten Helden des Genres. Solch’ hehren Vorbildchen wie SLAYER und KREATOR wird auf das Offensichtlichste überaus schmusig-nah am Original nachgeeifert. Man kuschelt aber auch mit solchen Acts wie POSSESSED und den frühen DEATH, die hin und wieder ganz leichten und fluffigen Einfluss auf das immens töfte Songwriting genommen haben. Im Großen und Ganzen aber sind vor allem bildschöne SLAYER-Riffs und KREATOR-typisches Gekeife… huch… wollte sagen liebliches Getriller zu vernehmen, die dem Gehörgang schmeicheln und mit allerhand Streicheleinheiten verwöhnen. Ebenso sanft plätschern die BOLT THROWER-Anleihen (vor allem bei „The Prophecy“ aufgefallen) an die rosigen Lauscher des geneigten Rezipienten. Da wird man wohlig-warm an Großtaten wie „Realm Of Chaos“ erinnert.
Man fühlt sich zudem stets geborgen im Hummelschwarm-Riffing. Wie kuschelig doch die bepelzten kleinen Leiber sind. Himmlisch. Technisch sind die Jungs zudem sehr gut aufgestellt und es ist eine wahre Freude – ja, man möchte fast soweit gehen zu behaupten, es grenze an eine Offenbarung – zu hören, wie genau aufeinander abgestimmt sie ihr fesches Liedgut darbieten. Da mag es in winzigen Ansätzen rein eventuell ein ganz klein wenig befremdlich wirken, dass sich die Songs ein klitzekleines, wirklich nur ein klitzekleines bisschen gleichen. Nur so ein bisschen, ein klitze-klitzekleines. Ist im Grunde ja auch gar überhaupt nicht so schlimm, denn der famose Spaß am beliebten Sound der Goldenen Achtziger geht ja nicht so schnell vorbei. Gut – ganz furchtbar arg böse Zungen könnten jetzt behaupten, man halte sich doch ein wenig zu genau an die dollen Vorgaben, die die Herren Hanneman und King auf Jahrhundertwerken wie „Hell Awaits“ gemacht haben, aber besser gut nachempfunden als nicht halb so prächtig selbst erdacht, gell?

Auch die herrlich transparente Produktion erhöht den formidablen Hörgenuss und unterstreicht dabei zudem auf wirklich sehr eindrucksvolle Art und Weise, wie viel ungeheuren Spaß die Lausbuben aus Griechenland an ihrem hinreißenden Thrash haben. Die gar schelmische Spielfreude, das in der Tat erbauliche und nett anzuschauende Artwork und die dazu passende Attitüde sind wirklich mehr als goldig. Nicht ganz so putzig ist es vielleicht, dass man ganz eventuell… also so ein klitzekleines bisschen unter Umständen den Eindruck gewinnen könnte, bei SUICIDAL ANGELS seien hin und wieder SLAYER-Intros zu ganzen Songs erhoben worden. Aber selbst wenn das so ein ganz kleines bisschen zutreffen würde – und das zu behaupten, hieße doch, ein ganz klein wenig borniert zu sein, werte Freunde – wären es ja immer noch gar wunderbare Intros.
Und damit hört man sich mindestens so spannend an wie LEGION OF THE DAMNED zu „Malevolent Rapture“-Tagen. Gewiss, es wäre auch ein bisschen wünschenswert gewesen, die Herren lupften vielleicht hier und da mal das Gaspedal. Nur ein wenig… sonst käme man ja vielleicht auf die vage Idee, ein klitzekleines bisschen Langeweile zöge möglicherweise herauf.

Alles in allem ist „Eternal Damnation“ aber ein seidig-samtener Ohrschmeichler geworden, der vor allem den Old-Schoolern ans Herz wachsen wird. Vielleicht nehmen solche die drollige Platte ja auch mal mit unter die warme Bettdecke… zum Kuscheln und ganz doll Liebhaben.

08.08.2007

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