Tearabyte - Gloom Factory

Review

„Batman, Batman, Batman“… diese liebenswert schrullige Titelmusik von Neil Hefde, damals für die Uralt-Batmanserie der 60er komponiert, hatte ich sofort im Ohr, als mir das Cover von „Gloom Factory“ das erste Mal unterkam. Vielleicht steht das Trio aus Amiland aber auch auf rauschende Feste mit Maskenzwang.

Aber so sehen die drei grimmig dreinschauenden Herren, die hier ihr bereits drittes Album vorlegen, nun gar nicht aus. Und wer aufgrund des Bandnamens, Albumtitels und des besagten CD Covers auf Techno tippt, liegt auch völlig falsch … und das nicht nur, weil einer der Tracks bezeichnenderweise „Technophobic“ heißt (haha). Die recht kräftigen Herren fahren schwere Geschütze auf und walzen mit tiefergelegten Klampfen und treibendem Drumming gleich von Anfang an durch die Prärie, dass es kracht. Und nach dem ersten Durchlauf fühlt man sich zwar gut überfahren, aber alles andere als überzeugt. Doch, oh Wunder, diese Platte gehört zu der Spezies der „Grower“, d.h. mit jedem Durchgang gibt sie mehr Qualitäten preis und weiß nach einiger Zeit sogar streckenweise zu begeistern. Sicher, einige der Songs sind immer noch zu einförmig, dafür haben die Jungs aber auch so manchen Killer auf der Platte versteckt.

Auch bei aller Nähe zu Bay Area lastigem Sound, Pantera-Gebolze und Testamentmelodien spielen Tearabyte ihr eigenes Ding. Das klingt nicht immer modern, dafür an vielen Stellen aber angenehm undergroundig und fernab aller Trends. Vor allem der Mitgröhltrack „Romper Stomper“, das melodische „Suffer“, das drückende „Technophobic“ und das prächtige Instrumental „All Grey“ können Thrash Fans überzeugen. Der brachiale Dreier bleibt dabei stets eingängig. Auch wenn die Stimme des Frontbergs Al Mead etwas limitiert und monoton erscheint, passt sie doch perfekt zum gradlinigen Songwriting. Freunde von filigrantechnisch ausgeführten Frickelattacken (die Soli z.B. sind zwar songdienlich, aber alles andere als virtuos) sollten demnach einen weiten Bogen um diese Platte machen, die übrigens mit einer leckeren Produktion daherkommt, die allen Instrumenten den nötigen Platz lässt.

Die Pink Floyd Coverversion von „Comfortably Numb“, an der sich schon Größen auch außerhalb der Metalwelt die Beißer ruiniert haben, hätte man sich allerdings ebenso sparen können, wie den 31 minütigen (deswegen die hohe Spielzeit !!!) ach so „lustigen“ (Live)Mitschnitt von metallisierten (Porno)Country und Weihnachtsliedern.

Die „ernsthafte“ Dreiviertel Stunde macht jedoch mit einigen Abstrichen richtig Spaß.
Also, nicht vom Cover abschrecken lassen!

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10.10.2004

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