Thanateros - Liber Lux

Review

Ben Richter ist musikalisch kein unbeschriebenes Blatt. Er stand bereits in den Diensten der Gothic Metaller von EVEREVE. Um die Jahrtausendwende sagte er sich von diesen los und gründete sein eigenes Projekt THANATEROS. Sein Vorhaben war, melancholischen Schwermetall mit irischer Folklore zu verbinden. „Liber Lux“ ist das inzwischen vierte Album, dass nach diesem Prinzip entstand. Seit dem letzten Werk hat Richter dabei praktisch das gesamte Line-Up ausgewechselt.

THANATEROS vereinen Gothic Metal mit Ansätzen von klassischem Heavy Metal und keltischen Folk-Einflüssen. Anfangs klingt das relativ frisch und unverbraucht. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass der stärkste Song „Illumination“ gleich am Anfang platziert wurde. Ein richig stimmungsvoller Ohrwurm, dessen Refrain man nicht so schnell wieder aus dem Kopf bekommt. Klingt ein bisschen, wie ein melodischerer ELUVEITIE-Song. Es gibt auch sonst noch gute Tracks wie „Emain Ablach“, „Fear A Bhata“ und „All Those Years“, doch ähneln sich Konstrukte manchmal zu sehr. Es wird im Großen und Ganzen immer mit denselben Elementen gearbeitet. Ein meist druckvoller düstermetallischer Aufbau wird spätestens beim Höhepunkt mit den keltischen Einflüssen angereichert. Zwar sind die Refrains schön herausgearbeitet, dennoch setzt sehr schnell der schonmal-gehört-Effekt ein. Manchmal wird auch schon der Aufbau durch die Fidel und die Synthie-Sackpfeifen und –Flöten begleitet. Klar wird schonmal variiert. Hier geht ´s ein wenig mystischer zu Werke, da ein wenig dynamischer und aggressiver, doch der Grundsound zieht sich meines Erachtens mit zu wenig Abwechslung durch das gesamte Album.

Die instrumentelle Seite ist soweit in Ordnung. Etwas unverständlich ist mir nur, wieso man nicht auf echte Sackpfeifen und Flöten zurückgreift, wenn schon keltische Elemente den ureigenen Stil auszeichnen sollen. Gesanglich zeigt sich Ben Richter einigermaßen variabel. Seine Stimme hat einen leicht rauhen Klang. Von besinnlichem Clean-Gesang bis zu harschen fast gegrowlten Vocals meistert er alles.
Kompositorisch ist bestimmt noch Steigerung möglich. Besonders sollte Richter aus diesem oben beschriebenen Grundprinzip noch etwas ausbrechen und mehr Vielfalt in die Alben einbringen. Tatsächlich würde den Stücken manchmal ein Hauch mehr Komplexität gut zu Gesicht stehen.

Da sich manche Songs doch gut in den Gehörgängen breit machen, stufe ich „Liber Lux“ leicht überdurchschnittlich ein. Auch ist dieser Gothic Folk Metal jetzt noch nicht über alle Maßen ausgelutscht, so dass Interessierte dieser Genrevermischung sich das Werk ruhig mal zu Gemüte führen können.

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04.04.2009

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