The Defaced - Karma In Black

Review

Wir rätseln doch immer wieder und die ganze Zeit, warum die Welle von hochkarätigen Bands aus Schweden nie abebbt und denen da oben nicht langsam mal die Leute ausgehen müssten. Das liegt aber einfach daran, dass ein schwedischer Musiker wohl soviel kreatives Potential inne hat, dass er damit in einer oder sogar zwei Bands nicht vollkommen ausgelastet ist. Bestes Beispiel dafür sind THE DEFACED, die in Kürze mit „Karma In Black“ ihr zweites Album in die Verkaufsregale wuchten. Hier tummelt sich mit Klas Ideberg (DARKANE/TERROR 2000), Jörgen Löfberg (DARKANE) und Henry Ranta (SOILWORK) gleich ein Dreigestirn, das mit seinen Hauptbands schon nicht zu verachtende Erfolge verbuchen konnte. Logisch also, dass auch das hier dargebotene Material absolut ambitioniert und der Güteklasse A zugehörig ausgefallen ist. THE DEFACED malträtieren ihre Instrumente dabei stilistisch ähnlich wie oben genannte Bands. Melodic Death Metal trifft auf Thrash, wird mit dem Attribut „modern“ versehen und heraus kommt ein treibendes, wie die Sau groovendes Gebräu mit höchst eingängigen, SOILWORK-artigen Melodielinien und einem guten Schuss verschachtelter Härte, wie ihn auch DARKANE aufweisen. Eine abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, versiertes Powerdrumming und Vocals, die sich zwischen clean und aggressiv-rauh bewegen, tun ihr übriges, um diese Scheibe passend abzurunden. Sicher, im Moment schwappt eine Menge Klänge dieser Art von Schweden in den Rest der Welt, aber warum sollte man dieses Quintett deswegen verteufeln? Songs wie der mysteriös beginnende, heftige Opener „Fumes From The Swamp“, das treibende „Once In Between“, die sich sofort ins Gehirn fräsende Abgehnummer „A Moment Of Clarity“ oder das zwischen harten Stakkato-Parts mit fast schon stonig-rockenden Riffs angereicherte „Soulsides“ stehen den Szenevorreitern nur insofern nach, dass diese eben etwas früher mit ähnlichen Ideen am Start waren. Zudem ist mit „Forever Winding“ noch ein besinnlicher, im nächsten Moment jedoch frustrierender, völlig kitschfreier, ruhiger Kontrapunkt vertreten. „Karma In Black“ ist somit ein absolut empfehlenswertes Album geworden, das nicht nur Fans oben genannter Bands anchecken sollten, sondern auch Leute, denen SOILWORK mittlerweile vielleicht zu „poppig“ geworden sind. THE DEFACED gehen (noch) um einiges erdiger zu Werke.

09.04.2003

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