Tiamat - The Astral Sleep

Review

Die Astral Sleep dürfte für viele, die Tiamat oder auch
Treblinka, wie sie früher hießen, in ihren Black Metal-Zeiten als eine
Band kennengelernt haben, die sehr eigene Wege geht, nicht überraschen.
Die Musik hat sich von der Sumerian Cry zur Astral Sleepstark
weiterentwickelt. Es sind nur noch
wenige Songs dabei, die eine enge Verwandschaft zu ihrem Erstlingswerk haben
(„Wintershadow“ z.B.). Bei den anderen Songs sind die Melodien weiter in den
Vordergrund getreten, so daß die eine Hälfte des Albums musikalisch Black/Death
Metal ist, die andere Doom Metal. Auch hat Johan massiv an seinen Vocals gearbeitet. Sie
sind nun sehr viel ausdrucksstärker und intensiver und variieren stark. So gehen sie
in einem Song in die Tiefen des Death Metal hinab, während sie im anderen Song sanft
gehaucht werden. Die Lyrics sind allerdings immer noch im Black Metal-Bereich angelegt.
Aus heutiger Sicht gesehen (September 1996) ist die Astral Sleep wenn auch nicht das
beste, so doch eindeutig das interessanteste Album, da Vergangenheit (Black Metal) und
Zukunft (Doom Metal) aufeinandertreffen. Es finden sich mit „Intro“ und „Outro“
zwei sehr sanfte instrumentale Songs, die eine sehr schöne Atmosphäre erzeugen und
die sehr gut zu den doomigen Songs wie „The Southernmost Voyage“ überleiten. Aus
heutiger Sicht sind die Black Metal-lastigen Songs richtige Fremdkörper, damals waren
es die langsameren melodischen Songs.
Die Astral Sleep ist musikalisch kein besonderes Album und die Songs klingen teilweise
recht identisch. Trotzdem treffen hier zwei Stile aufeinander, die Vergangenheit und Zukunft
der Band beschreiben. Somit ist das Album eine echte Besonderheit.

24.08.1996
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