Torche - Restarter

Review

Frei nach dem Motto „Immer anders als die Anderen“ beanspruchen TORCHE auch auf ihrem neuen Album „Restarter“ wieder die Geduld ihrer Zuhörer. Intros, leichtes Herantasten, herkömmliche Songstrukturen und nachvollziehbare Längen – total veraltet, wer braucht das schon? Mit Gewalt zwingen TORCHE dem Hörer erneut gekonnt ihre Vorgehensweise auf und präsentieren eine bunt vor sich hinwabernde Lava namens „Restarter“, die ansprechend poppt und doomt.

Ungefragt poltern TORCHE mit dem Opener „Annihilation Affair“ gewohnt engmaschig durch die geschlossene Tür. Steve Brooks thront mit seiner PETER GABRIEL ähnlichen Stimme über all dem psychedelisch angehauchten Wah-Wah-Nebel und hält mühelos dagegen.Trotz all der Schwere und der orakelhaften Arrangements kommt bei „Loose Men“ richtig Stimmung in die Bude. TORCHE packen die Melodien aus und unterbrechen den Druck für etwas Leichtigkeit. Jonathan Nuñez wird selig sein mit seiner Stellung als Bassist bei TORCHE. Sein Instrument wird tatsächlich bis zum Anschlag beansprucht und bildet gemeinsam mit den Drums die stahlharte Basis der Sludge-Ursuppe, nachzuhören im knappen „Undone“. Die Rhythmusfraktion hämmert und kracht sich durch „Restarter“, dass schier die Boxen platzen, während der Takt kanonenschlagartig des Hörers Plauze massiert. „Believe It“ wirkt unter Hochspannung, direkt am Hörer vorbei – Achtung Stromschlag !- führen TORCHE eine zitternde, zähflüssige Masse, die noch nachhallt, wenn schon längst der nächste Song übernommen hat. „Barrier Hammer“ ist tiefschwarz, doomig und böse. Wie ein mächtiges Monster bauen sich TORCHE vor dem Hörer auf – vergiss es, du kommst hier nicht vorbei!

Wo gehobelt wird, fallen Späne! Oder in Bezug auf TORCHE: Wo Kreativität herrscht, da geht auch mal was marginal schief. Die Einleitung zum Song „No Servants“ wäre ein gutes Beispiel, denn diesen fiesen, hohen Ton braucht kein Mensch. Auch wenn kein Song gegen die Wand gefahren wird, steht man häufig erst kopfschüttelnd daneben und ist irritiert darüber, in welche Richtung TORCHE die Arrangements führen. Meist ertappt man sich dabei, wie sich die Irritation in Begeisterung wandelt und genau diese Überzeugungskraft macht „Restarter“ im Speziellen und TORCHE allgemein so liebens- und empfehlenswert. Heftig, seltsam und mächtig!

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12.02.2015

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1 Kommentar zu Torche - Restarter

  1. Miguel sagt:

    Etwas enttäuschende Platte. Nach dem grandiosen Vorgänger habe ich deutlich mehr erwartet. Die Melodien wurden weitestgehend zurückgeschraubt zugunsten von stumpfen, zumeist stark übersteuerten Riffs. Ich finde die Platte eintönig und fast schon langatmig. Es kommt kein einziger genialer Moment auf. Bratpfannensound schön und gut, wenn die Songs aber alle nur so lala sind, dann ist die Platte, gemessen am Katalog der Band, fast schon ein Rohrkrepierer. 5/10