Twoism - Process

Review

Glücklich kann sich derjenige schätzen, der mit dem Musiker hinter dem Projekt TWOISM befreundet ist. Statt eines quälend langen Dia-Abends hat A.K. andere Wege zur Vermittlung seiner Reiseeindrücke gewählt. Die erste Form dieser Berichterstattung liegt seit einiger Zeit in Form des Debütalbums „Process“ vor, welches auf dieser Seite bisher sträflich vernachlässigt wurde.

Ambient meets Trip Hop meets Post-Rock – „Process“ ist vielschichtig

„Process“ schreibt seine Geschichte in cineastischer Erzählweise, ist dabei nie theatralisch, aber gelegentlich mit einer Prise Melancholie oder besser Nachdenklichkeit ausgestattet. Über den langen Zeitraum von drei Jahren entstanden, kann man dem Album ohne Zweifel den Stempel slow brewing anheften. Dabei klingt das Album zumeist weniger nach dem titelgebenden Prozess, da dies zu technisch ist, sondern mehr nach den Themen Reise und Wanderung.

Naturalistische Bilder der Romantik erscheinen auf den ersten Blick tief hinter der elektronischen Fassade verborgen, brechen im zweiten Schritt deutlich im Metatext heraus. Die Rückseite des Covers ordnet jedem Song ein Foto zu. Dies stützt die These, dass Musikus A.K. viel unterwegs ist und diese Bilder musikalisch und fotografisch reproduziert hat. Die alpine Visualisierung hat daher für das Album eine inhärente Wichtigkeit a priori.

Twoism - Process (Backprint)

In der Gesamtwirkung ist das TWOISM-Debüt ein langanhaltender ASMR-Moment und weniger eine plötzliche und kurze Piloerektion. Die Stücke und das Konzept entfalten sich zumindest langsam, man möchte sagen bedächtig. Der elektronische und doch organische Sound packt den Hörer in Watte, die hier und dort etwas knistert und rauscht. Seltener, wie im Song „Ascending“ kracht auch mal eine Snare synkopisch in die Off-Beats. Zumeist herrscht jedoch eine Stimmung vor, die junge Leute als mellow bezeichnen würden.

Unterwegs mit TWOISM

„Process“ ist sicherlich eine sinnvolle Ergänzung des nächsten Reisegepäcks, denn egal wohin die Reise auch führt, man kann dieses, fast schon zu kurze, Debüt passend integrieren. Wer sich für TWOISM interessiert, kann das Album, kostenfrei oder gegen eine Münze in den Klingelbeutel, digital direkt bei der Band beziehen.

09.09.2018

Stellv. Chefredakteur

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1 Kommentar zu Twoism - Process

  1. Sylverblack sagt:

    Hätte nicht gedacht, dass der Alex Klug Ambient(oides) macht. Klingt aber ganz gut. Wird auf jeden Fall beizeiten mal zu Gemüte geführt.