Usynlig Tumult - Voices Of The Winds

Review

Wir können es kurz machen: USYNLIG TUMULT haben ihren (zugegeben bescheidenen) Bandnamen aus Norwegen geklaut, ihre Synthesizer von ihren Landsleuten von NOKTURNAL MORTUM, den Drumcomputer vermutlich aus Japan, die Gitarren von einer Boss-Tretmine, die Grammatik aus der Steinzeit und ihre textliche Ausrichtung aus der Bibel. Dass das Duo christlich ist, stellt für mich aber kein Problem dar – wenn nur ihre Songs Klasse hätten.

Das haben sie aber nicht, wie sicher anhand der Einleitung zu erraten war. Am ehesten vergleichbar ist das, was Zebaoth und Margareth (die beiden sind laut Internetrecherche verheiratet) auf „Voices Of The Winds“ verzapfen, mit dem Underground-Black-Metal der 90er Skandinaviens oder den beiden ersten Platten der oben bereits genannten Band aus der Ukraine, vielleicht noch dem SEAR BLISS-Demo: Black Metal, meist gemäßigt schnell, mit flirrenden, wenig definierten Gitarren, flächigen Keyboards, verhalltem Gekreische. Es soll dabei um Atmosphäre gehen.

Das Talent zum Songwriting hält sich leider hörbar in Grenzen, im Prinzip sind die einzelnen Songs wie aus dem Baukasten zusammengesetzte Stücke aus austauschbaren Riffs, die keinerlei Wiedererkennbarkeit in sich tragen. Der Sound geht für eine Heimproduktion halbwegs in Ordnung, ist aber saft- und kraftlos. Das Ding ist inklusive fünf Minuten Intro und Outro gut 23 Minuten lang und wird als vollwertiges Album verkauft. „Voices Of The Winds“ hätte eine gewisse Existenzberechtigung, wenn es als kostenloses Demo zum Download angeboten würde – so einen billig zusammengekleisterten Schlafzimmer-Black-Metal aber als Labelveröffentlichung an den Start zu bringen, ist schlicht unverschämt.

Ich finde, Zebaoth und Margareth sollten sich in ihrer Freizeit eventuell lieber dem gemeinsamen Kochen, der Vervollständigung ihrer Briefmarkensammlung oder schlicht und einfach regelmäßigem Safer Sex widmen, anstatt zu kurze und zu schlecht zusammen gezimmerte Veröffentlichungen unter das ahnungslose Volk bringen zu wollen. Dann kämen die beiden auch nicht in die Verlegenheit, sich als Ehepaar durch gegenseitige Kritik an ihrer Musik psychisch verletzen zu müssen, und der Welt bliebe ein weiteres unnötiges Stück Black Metal erspart.

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09.07.2009

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