Draugur - By The Rays Of His Golden Light

Review

HEKEL, GESTALTE, INFESTIS – das Line-up der neuen Band DRAUGUR liest sich ein bisschen wie ein „Who is Who“ der jüngeren niederländischen Black-Metal-Szene. Das macht sich auch auf dem DRAUGUR-Debüt „By The Rays Of His Golden Light“ bemerkbar, auf dem sich die verschiedenen Einflüsse der Band an ein, zwei Stellen nicht so ganz passend aneinandersetzen wollen, welches aber trotzdem ein hervorragendes Stück orthodox-satanischen Black Metals ist.

DRAUGUR bieten bei maximaler Finsternis trotzdem keine reine Orthodoxie

Wobei es falsch wäre, DRAUGUR und ihr Debütalbum zu 100 Prozent in die orthodoxe Black-Metal-Ecke zu stecken, denn die komplexen Arrangements und finsteren Disharmonien dieses Subgenres sind nur ein Teil von „By The Rays Of His Golden Light“. Zwar klingt das Album alles in allem sehr makaber (im positiven Sinne) und nicht nur in seiner lyrischen Gestaltung satanisch, trotzdem schlagen DRAUGUR musikalisch oft in eine sehr viel geradlinigere, rauere Ecke.

Disharmonien und Geradlinigkeit, ACHERONTAS und TAAKE

So beginnt der Opener „Constructing The Void“ als straighter, schneller Old-School-Black-Metal-Song, bevor erst gegen Ende die Mischung aus klasse Leads von Gitarristin Obscura mit dem kruden Klargesang Dagons DRAUGUR in Richtung von zum Beispiel ACHERONTAS rückt. „Entities Of The Third Dimension“ treibt das Spiel auf die Spitze und verbindet orthodoxe Disharmonien mit straightem Norweger-Riffing à la jüngere TAAKE. „Torment In A Maze“ packt erneut den wahnwitzigen, kruden – aber keinesfalls schlechten! – Klargesang Dagons aus und fügt dem Ganzen am Ende eine ordentliche Portion finnischer Eingängigkeit hinzu.

„By The Rays Of His Golden Light“ ist noch kein Meisterwerk … aber DRAUGUR sind auf dem richtigen Weg!

„By The Rays Of His Golden Light“ ist also ein Album, das die genannten, verschiedenen Subgenres des Black Metals zu einem großen Ganzen vereint und Geradlinigkeit und Komplexität, Eingängigkeit und Finsternis nebeneinander stellt. Wie eingangs erwähnt, misslingt es DRAUGUR jedoch hin und wieder, die einzelnen Einflüsse ihrer Musik zu einem homogenen Klangbild zu vereinen, weshalb das Experiment nur teilweise geglückt ist. Trotzdem bietet „By The Rays Of His Golden Light“ so viele gute Momente und Ideen, dass DRAUGUR auf jeden Fall auf die Antesten-Liste von Black Metallern gehören. Das Prinzip ist eben noch ein wenig unausgegoren, aber in Zukunft könnte noch Großes von den Niederländern kommen. Und ihr Debüt lohnt sich allein schon wegen Dagons abgefucktem Klargesang und Obscuras hervorragender Leistung an der Leadgitarre.

01.06.2016

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