Mordbrand - Wilt

Review

Wenn eine Band ihren Schweden Death mal etwas anders servieren möchte, dann ist das an sich erstmal ein löbliches Vorhaben. Schließlich gibt es ja schon mehr als genug ENTOMBED-, GRAVE- oder DISMEMBER-Klone in unserer aller Metalwelt. Doch ist dieses Vorhaben von MORDBRAND letztendlich auch gelungen?

Schweden Death mal anders, aber noch nicht restlos überzeugend

Bedingt schon, das muss man „Wilt“ zugestehen. Wobei auch diese Schweden natürlich das Erbe ihrer musikalischen Ahnen nicht verleugnen können, und dies wahrscheinlich auch gar nicht wollen. Daher finden sich auch in allen Songs von MORDBRAND genügend Zitate aus der wunderbaren Welt des schwedischen Death Metal. Aber eben nicht nur, und das unterschiedet diese Herren von so vielen anderen. So scheut man sich z.B. nicht davor, mit „Bleed Into Nought“ einen doch recht sperrigen Opener anzubieten, der zwar ein paar kleinere Längen aufweist, aber dennoch durchaus etwas Eigenes hat. Auch vor dem Einsatz dissonanter Gitarrenläufe schreckt man nicht zurück, nachzuhören beispielsweise in „At The Larvae Column“. Hier gefällt auch ein interessant instrumentierter Zwischenpart. Da bleibt zwar manches noch irgendwie Stückwerk, aber mal was anderes ist das allemal. Damit sind MORDBRAND definitiv mehr als die Einheitskapelle Nummer 1234. Doch man kann es auch durchaus geradliniger, wie „Delivering The Gods“, „Worship Predation“ oder „Venomous Myrrh“ beweisen, das sind schon gelungene Todesmetall-Kracher.

Demgegenüber stehen dann aber auch Stücke wie „Give In To Oblivion“, die erst nur sehr schwer in die Gänge kommen und auch dann nicht voll zu überzeugen wissen. Dort passiert für die Länge der Songs dann doch zu wenig, da fehlt irgendwie doch das gewisse Etwas. Und da verdichtet sich dann auch der Eindruck, dass man es hier eher mit einer Mannschaft aus dem gesicherten Mittelfeld zu tun hat. Grundsolide bis gut, aber für höhere Weihen reicht es dann doch (noch) nicht.

Vielleicht sollten MORDBRAND entweder die durchaus vorhandenen etwas anderen Ideen konsequent weiter verfolgen, oder aber stumpf die reine Retro-Schiene fahren. So bleibt „Wilt“ irgendwie ein Zwischending. Kann aber auch gut sein, dass man diese Scheibe erst vollständig begreifen muss und nach zahlreichen Durchläufen höher bewertet. Wir bleiben dran.

22.02.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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