Mordbrand - Necropsychotic

Review

Man sollte sich vom Namen nicht beirren lassen: MORDBRAND, das bezeichnet im schwedischen Recht Brandstiftung, wobei der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen wird. Beim Namen dieser schwedischen Death-Metal-Combo schwingt also eher indirekte Gewalt und Heimtücke mit, aber wenn man sich die EP „Necropsychotic“ zu Gemüte führt, spricht da doch eher die Sprache der direkten Gewalt. Death Metal, old schoolig, ohne Fisimatenten. Gewiss, „Necropsychotic“ ist kein Midtempomassaker mit Gitarrenwänden, die wie ein Fausthieb im Gesicht sitzen, sondern eher die schnelle Masche mit genauso schleifenden wie flirrenden Gitarrenriffs. Heimtückisch sind allenfalls die schicken Gitarrenharmonien, die immer wieder eingestreut werden, wie beim Opener „Eaters Of The Void“.

Auffällig sind aber zu jeder Zeit die untrendig tiefen und gekonnt gurgelnden Todesgrunzer aus der Kehle von Per Boder, und der hat schon Anfang der Neunziger bei GOD MACABRE vorgemacht, wie es richtig geht. Herrlich, und wunderbar passend zu solchen Highspeed-Schleifern wie „Graveyard Revisited“ oder „Skärseld (Return To The Unholy)“. Wenn schon Fegefeuer (=Skärseld), dann sollte es sich so anhören. Bei „The Fall Of Flesh“ nimmt das Trio dann erstmals das Tempo aus der Chose, und gezupfte Harmonien übernehmen das Kommando. Gut, dass bei „Deathbound“ noch einmal gehörig an der Temposchraube gedreht wird, denn der Rausschmeißer „Deliverance“ kommt einen Ticken zu schaumgebremst daher, trotz der fetten Harmonyleads. Mich erinnert das Stück aber zu sehr an die große Post-Death-Metal-Depression Mitte der Neunziger.

Sicherlich ist ein verhaltener Track wie „Deliverance“ der Abwechslung von „Necropsychotic“ geschuldet, aber hätten MORDBRAND zum Abschluss noch einmal eingeheizt – ich hätte der EP meine volle Empfehlung ausgesprochen. So bleiben gute sieben Punkte für eine gute EP der guten, alten schwedischen Death-Metal-Schule. Weitermachen, weiterzündeln, am besten bei Nacht und Nebel!

27.08.2011

- Dreaming in Red -

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