
15 Sekunden seltsames Synthesizergewaber, Retortendämonenstimme aus dem Verzerrer – wer Fan von OPHIOLATRY werden will, dem sollte so ein Intro in Sachen Abwechslung für die erste Hälfte des Albums schon ausreichen. Das hört sich nicht nur nach extrem wenig davon an, sondern entpuppt sich tatsächlich auch noch als knallhartes Durchballern von der ersten bis zur letzten Sekunde. Der Akustikabspann, der sinnvollerweise „Preludio No.4“ betitelt wurde, fällt da ebensowenig ins Gewicht wie das wirre Orchesterzwischengedudel „Variacoes 1“ mittendrin.
Und ansonsten: „Wer schneller spielt, hat schneller Feierabend“, hat mal ein Kollege geschrieben. Nach dieser Maxime scheinen auch OPHIOLATRY zu handeln, Blasphemie hin oder her – davon bleibt man nämlich ziemlich unbeeindruckt, weswegen sich auch ziemlich schnell Langeweile verbreitet. Am Genre gemessen leisten die Brasilianer trotzdem ganz solide Arbeit: Technisch definitiv auf der Höhe, Strukturen in bester chaotischer US-Death-Metal-Manier und nur die zwar tiefe, aber heisere Stimme schreit nach diesen Vergleichen, die irgendwas mit erstickenden großen Tieren in Kanalsystemen zu tun haben.
Im Ohr bleibt da also nicht allzuviel hängen. Hitpotential sollte man zwar sowieso in anderen Genres suchen, aber wenigstens ein paar Breaks oder ein wenig Variation in der Geschwindigkeit darf man wohl erwarten. Beinharte Fans und solche, die sowas tatsächlich noch fesseln kann, sollten reinhören. Wer aber musikalischen und nicht nur technischen Anspruch sucht, macht besser einen weiten Bogen.

Ophiolatry - Transmutation


















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