As I Lay Dying
Interview mit Gitarrist Bill Sgrosso

Interview

Mit ihrem neuesten Streich „The Powerless Rise“ haben die Kalifornier AS I LAY DYING den Beweis angetreten, dass sie nach wie vor zu den ernstzunehmenden Vertretern einer mittlerweile völlig überlaufenen Metalcore-Szene gehören. Gitarrist Phil Sgrosso konnten wir ein paar Antworten entlocken.

As I Lay Dying

Eure neue Scheibe „The Powerless Rise“ scheint die besten Elemente von „An Ocean Between Us“ und „Shadows Are Security““ zu vereinen, obwohl das ja grundsätzlich auch ein logischer Schritt ist nach der letzten Scheibe. Ihr habt diesmal großen Wert auf Melodien gelegt, auch im Gesang, auf der anderen Seite gibt es aber auch ein paar sehr harte Songs. Was hattet ihr im Hinterkopf, als ihr die neue Scheibe geschrieben und aufgenommen habt, und wie stellen sich die eventuellen neuen Elemente dar, die man als Hörer finden kann?

In erster Linie wollten wir ein aggressives Album machen, dass viele der Elemente beinhaltet, die wir mit „An Ocean Between Us“ entdeckt haben, trotzdem aber neue Wege finden, um unseren Sound zu erweitern. Ich glaube, noch bevor das Songwritng begann, war es wichtig, neue musikalische Inspirationen zu finden, die das Verlangen ins uns weckten, neue Songs zu schreiben. Wir wollten uns nicht allzuweit von unserer Identität wegbewegen, es war aber stets unser Ziel zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Wir haben viele Metalbands in den letzten Jahren kommen und gehen sehen und einige der größten Bands haben ein paar richtig miese Scheiben veröffentlicht. Auf eine bestimmte Art und Weise hat uns das motiviert, uns selbst anzutreiben und uns niemals mit Durchschnitt zufrieden zu geben. Ich denke, man findet eine Menge neue Elemente auf der Scheibe, ohne, dass wir uns von dem abgewandt haben, wofür wir stehen.

Was macht „The Powerless Rise“ aus deiner Sicht besser als seinen Vorgänger?

Ich denke, das ist eine natürliche Entwicklung. Das Album hat viel mit unseren alten Scheiben gemeinsam, aber wir waren so zufrieden mit dem, was wir mit „An Ocean Between Us“ erreicht haben, dass wir uns gar nicht so sehr davon weg bewegen wollten. Zu wissen, was man NICHT tun will, hilft denke ich auch dabei, ein guter Songwriter zu werden. Manchmal kann ein bestimmter Part ganz gut klingen und dabei helfen, dem Song ein völlig neues Feeling zu verpassen, wenn es aber nicht passt, sollte man es weglassen und etwas Anderes probieren.

Auf der Scheibe gibt es ein paar tolle Gitarrensoli, etwas, was ich ehrlich gesagt bei vielen Metalcore-Bands vermisse. Ihr hattet in der Vergangenheit oft gute Gitarrenmelodien, diesmal habt ihr euch aber scheinbar vorgenommen mal „ein bisschen mehr“ an den Gitarren zu machen. War das Absicht?

Viel von dem modernem Gitarrenspiel hat mich zuletzt richtig gelangweilt. Ich finde, da sollte viel mehr Kontrast zwischen den einzelnen Parts innerhalb eines Songs sein und man sollte immer den Stil seiner Riffs variieren. Wir sind keine Riff – Schredder – Riff – Schredder-Band mehr. Was Soli angeht war es nie unser Plan einen Haufen Soli zu integrieren, aber manchmal stellt man beim durchspielen eines Songs fest, dass es da Stellen gibt, die sich genau für so etwas eignen, das ist immerhin Metal. Nick trägt viel zu derlei Sachen bei, denn er interessiert sich schon Ewigkeiten für das schnelle Gitarrenspiel, während ich eher einen in den Strukturen eines Rhtyhmus-Gitarristen denke. Auf dem letzten Album haben wir die Soli bei „The Sound Of Truth“ unter uns aufgeteilt, diesmal haben wir das bei „The Plague“ gemmacht, um den Song mit diesen epischen IRON MAIDEN-Double-Leads auszustatten.

Kannst du uns etwas zu den textlichen Inhalten auf dem Album sagen?

In der Hauptsache geht es darum, dass wenn wir unser Leben gegensätzlich zu einen Sichtweisen der Gesellschaft leben würden, unser Leben anders und besser sein könnte. Die meiste Songs basieren auf Idealen, die im Gegensatz zu Beziehungen und Erfahrungen stehen, die Tim während des Songwritings erlebt hat.

Welche Rolle spielt denn euer Producer Adam D. (zugleich Gitarrist bei KILLSWITCH ENGAGE – Anm. d. Verf.) für eure Musik? Hat er Einfluss aufs Songwriting oder ist lediglich für den Sound und den Produktionsablauf verantwortlich?

Adam ist ein großartiger Produzent und da er der einzige ist, mit dem wir je gearbeitet haben, sind wir auch sehr zufrieden mit seinen Beiträgen zu unseren Aufnahmen. Bei manchen Songs hat er Ideen, wie man seine Struktur und den Fluss verbessern kann, und oft bringt er neue Ideen für jedes Instrument ein. Er ist ein sehr talentierter Musiker, von daher ist es gut, jemanden zu haben der all diese Aspekte überblicken kann. Da sich Adam in unserem Genre auskennt, denkt man oft, dass er möglicherweise Einfluss aufs Songwriting hat, aber das ist nicht so. Wir arbeiten mit Adam, weil wir das Gefühl haben, er kann uns bei der Perfektion unserer Vision für jede Scheibe helfen. Wir haben auch schon Einiges an Studioerfahrung, deshalb machen wir das zusammen.

Einige Leute in der Metal-Szene sind sich nach wie vor nicht so einig was euren christlichen Glauben angeht, der ja irgendwie Teil eurer Musik ist, obwohl sie natürlich nie missionarischen Charakter hatte. Habt ihr diesbezüglich schonmal negative Erfahrungen gemacht, auf Tour etwa, oder wurdet ihr schon von atheistischen Fans verbal angegriffen?

Nicht wirklich. Wenn wir mal verbal attackiert wurden, dann von anderen angeblichen Christen, die uns dafür verdammen, dass wir „satanische Musik“ spielen und mit bösen Bands touren. Ich finde, diese Menschen haben einfach nichts Besseres zu tun, deswegen juckt uns das nicht die Bohne.

Was können die Fans von euren Konzerten im Sommer erwarten? Wisst ihr schon wie viele und welche neuen Songs ihr spielen werdet?

Wir haben uns viel Zeit gelassen, das neue Album zu komponieren und aufzunehmen, deshalb sind wir schon ganz heiß auf die Konzerte und werden unser Bestes geben. Wir haben auf dieser Tour zwei neue Songs gespielt, und wir werden nach und nach mehr neue Songs in unser Set integrieren.

Wenn du dir eine Band aussuchen könntest, mit der ihr auf Tour gehen dürftet, welche wäre das? Und wenn ich euch nach ein paar vergangenen Shows frage und nach Bands, mit denen ihr bereite getourt seit, welche war die beste Erfahrung?

Es würde glaube ich Sinn machen, mit METALLICA auf Tour zu gehen. Sie sind DIE Band, mit der jede Metal-Band gerne touren würde, und ich glaube nicht mal, dass das so unwahrscheinlich ist, denn sie waren ja kürzlich schon mit ein paar Gleichgesinnten unterwegs.
Ich glaube das Ozzfest 2005 war eine der besten Erfahrungen für uns. Dort haben in dem Jahr so viele großartige Bands gespielt, von denen ich nie dachte, mit ihnen auf einer riesigen, sechs Wochen langen Festival-Tour unterwegs zu sein. Ich habe mit fast jeden Tag IRON MAIDEN und ROB ZOMBIE angehen. Wir hatten dort auch einen guten Time-Slot und haben nachmittags nach MASTODON gespielt.

Galerie mit 17 Bildern: As I Lay Dying - Rockharz Open Air 2023
23.06.2010

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36591 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

1 Kommentar zu As I Lay Dying - Interview mit Gitarrist Bill Sgrosso

  1. Roland sagt:

    Phil Sgrosso, nicht BILL!