Behind The Scenery
Interview mit Gitarrist Thomas zu "Rétroviseur"

Interview

Nachträglich muss ich „Rétroviseur“, das dritte Album, der Schwaben BEHIND THE SCENERY adeln, und es in die Riege der besten Alben des vergangenen Jahres aufnehmen. Die Jungs haben ein Feuerwerk des progressiven melodischen Death Metal abgeliefert, das wirklich keinen Freund abwechslungsreicher Musik enttäuschen wird. Warum zwischen dem Vorgänger „… Of Honesty Forbidden“ und dem Release von „Rétroviseur“ so viel Zeit vergehen musste, wie dieses Meisterwerk entstanden ist und was hinter dem Titel steckt, hat mir Gitarrist Thomas erzählt. Dass wir in diesem einstündigen Gespräch nicht nur bei Themen wie der amerikanischen Außenpolitik, französischem Chanson und viel zu großen T-Shirts blieben, sondern uns auch darin maßen, wer den tieferen Kniefall vor OPETH und DISILLUSION hinbekommt, zeigte mir, dass hinter BEHIND THE SCENERY nicht nur begnadete Musiker stecken, sondern auch äußerst nette, unterhaltsame Zeitgenossen!

Behind The Scenery

Hi Thomas, und alles fit?

Klar! Ich war gerade auf metal.de unterwegs, gefällt mir wirklich gut!

Hast Du auch Euer Review gefunden?

Ja, ich hab’s gefunden, war sehr interessant! Wir sammeln die Reaktionen immer und es ist ganz interessant, wie unterschiedlich die Leute auf das Album reagieren. Es ist ganz witzig, wie die Meinungen so massiv auseinander gehen. Das war bei den anderen Alben nicht der Fall. Damals waren die meisten entweder dafür oder dagegen. Bei diesem Album ist es aber so, dass sich die Leute überhaupt nicht einig sind, haha!

Wirklich? Ich habe bis jetzt aber nur sehr Positives gehört und ich bin auch selber total begeistert von dem Album.

Das freut mich! Sagen wir so: der Großteil, ungefähr 70% ist natürlich gut. Bei Euch ist es schon etwas viel. Also 9 von 10 haben wir nicht immer gekriegt, das ist selten.

Ich habe auf das Album aber auch richtig gewartet, weil ich „… Of Honesty Forbidden“ schon extrem geil fand.

Ach Du kennst die auch? Ja stimmt, hast du ja geschrieben.

Ja, „Rétroviseur“ hab ich mir auch sofort blind gekauft. Die mp3s, die Ihr da online habt, hab ich schon vor über einem Jahr heruntergeladen und dann immer gehofft, dass es jetzt vollends schnell geht! Und als es dann draußen war hieß es gleich: her damit!

Ja, das hat sich wirklich ewig gezogen, ich bin schier wahnsinnig geworden! Wir waren echt kurz davor zu sagen ‚lasst es uns stecken, stellen wir’s in den Schrank und bringen es nicht raus‘, haha. Leck mich am Arsch, das mit dem Mastering war echt ein Heideng’schiss am Ende! Der Produzent, der dafür zuständig war, hat so geschnarcht, das war nicht mehr feierlich! Deswegen hat sich das auch so hingezogen. Wir hatten das Album schon im März fertig und hätten es theoretisch in die Läden stellen können. Aber dann hieß es immer ‚ja, aber hier müssen wir noch…‘ und ‚ach ja, das wollte ich ja auch noch machen…‘. Da ging wirklich gar nichts voran! Und die Geschichte mit dem Label, wo man eigentlich denken sollte, dass es ewig gedauert hätte, bis man eins findet, war gar nicht der Punkt! Das hat nur zwei oder drei Wochen gedauert. Wir haben ein paar Leute angeschrieben und dann ging das eigentlich. Es hat schon ein bisschen gedauert wegen des Vorlaufs, den man da mit einrechnen muss. Das ist zwar unvermeidlich, aber man hätte es trotzdem früher haben können.

Ihr wart also selber aktiv auf der Suche nach einem neuen Label?

Ja, schon. Wir haben ja das erste Album in Eigenproduktion aufgenommen, das zweite dann auf GMS [Grind Media Syndicate, Nuclear Blast Sublabel, Anm. d. Verf.], wobei das erste Album bei der Gelegenheit re-released wurde. Der Vertrag war aber absichtlich ohne Option gehalten, weil wir nicht wussten, wie es weitergehen wird, wenn einige von uns studieren gehen würden. Wir haben dann, wie gesagt, diese Platte [Rétroviseur] gemacht und dann noch einmal bei GMS angefragt, aber irgendwie weiß ich auch gar nicht, was mit denen eigentlich ist. Ich hab die nie wieder in die Leitung gekriegt.

Das wollte ich dich gerade auch fragen, denn von denen hab ich seit Ewigkeiten keinen Release mehr gesehen.

Ich glaube, die gibt es gar nicht mehr, will jetzt aber auch nichts Falsches sagen, weil ich es wirklich nicht weiß. Ich glaube es ist so gelaufen, dass die „guten“ Bands, die bei GMS unter Vertrag waren, z.B. DISBELIEF oder DEW-SCENTED glaub ich auch, zu Nuclear Blast gekommen sind und jetzt die entsprechende Power im Rücken haben. Bei uns war es eh klar, dass das nicht so laufen wird, weil wir ja auch keine Option hatten usw. Bei NOCTE OBDUCTA hat das beispielsweise aber auch nicht geklappt.

NOCTE OBDUCTA sind ja jetzt auch bei Supreme Chaos Records…

Ja genau, die sind da das größte Pferd im Stall, der große Brüller sozusagen, haha.

Man muss aber wirklich sagen, dass Supreme Chaos ein ziemlich gutes Portfolio hat!

Genau das hat mich auch davon überzeugt, abgesehen davon, dass ich Robby [SCR Chef, Anm. d. Verf.] noch von früher kannte. Zwar nicht recht gut, aber flüchtig eben, weil wir einmal mit seiner Band KARKADAN gespielt haben. Da sind wir übereinander gestolpert. Was mich so unglaublich überrascht, ist, wie gut er das macht! Der ist ja scheiße allein sozusagen! Der macht alles selbst. Er macht die Homepage selbst, er macht die ganze Promo selbst, den ganzen Vertrieb, den Mailorder, das ist alles eine Ein-Mann-Show. Und das noch neben seinem normalen Job! Ich weiß nicht, wann der Typ schläft. Und man kann vor allem nicht sagen, dass die Homepage irgendwie… gut man kann sie jetzt nicht mit metal.de vergleichen, aber bei Euch stehen wahrscheinlich auch fünf oder zehn Leute dahinter, die da irgendwie ständig dran ackern. Trotzdem ist bei ihm alles professionell gemacht. Man würde nie meinen, dass das nur einer allein macht.

Ja, das ist schon verwunderlich. Wir haben ja eine Kooperation mit seinem Mailorder. Beispielsweise unter Eurem Review ist ja ein Button eingeblendet, der dann mit dem Supreme Chaos Shop verlinkt ist, wo man Eure CD direkt erstehen kann.

Er gibt sich da wirklich Mühe! Ich muss sagen, dass Robby in zwei Monaten wahrscheinlich mehr für uns gemacht hat, als alle anderen vorher, das muss ich echt so sagen. Was er für uns in der kurzen Zeit erreicht hat, das haben die anderen vorher in fünf Jahren nicht erreicht. Wir inklusive, da will ich uns gar nicht ausnehmen. Ich war wirklich mehr als glücklich, dass wir ihn gefunden haben und dass er uns auch genommen hat, haha! Da haben wir eine sehr glückliche Hand gehabt.

Ich bin auch sehr glücklich, dass das Album endlich raus ist. Ich hab Fingernägel kauend gewartet und als die neue Homepage dann online war, war das wie ein Silberstreif am Horizont!

Echt? Das find ich cool, denn ich hatte Bedenken! Gut, wir waren jetzt nicht irgendwie riesig oder so, wir waren ja noch gut unbekannt. Aber dass es noch Leute wie Dich gibt, die auf das Album warten, obwohl man sie doch relativ lang vertröstet hat. Das hört man ab und zu einmal von ein paar Leuten und ich denke jedes Mal ‚krass, dass die Leute sich da wirklich noch drauf freuen können und drauf warten‘!

Zumal Ihr ja auch ziemlich selten live spielt!

Stimmt, das ist ein riesen Manko, da gebe ich Dir recht. Aber das haben wir jetzt halbwegs in den Griff gekriegt. Ich werde die Tage ein paar Gigs, die wir noch organisiert haben, auf die Homepage schreiben. Ein großer Vorteil, den wir mit SCR haben, ist auch, dass wir leichter an bestimmte Sachen rankommen. Aber da gebe ich Dir vollkommen recht, das ist sehr vernachlässigt worden.

Was wohl aber auch daran liegen mag, dass Du ja in München wohnst und Ihr dadurch kaum Zeit zum Proben habt, oder?

Das ist eigentlich das große Grundproblem bei uns, wovon sich alles ableitet. Das sind auch Fragen, die wir häufig in Interviews beantworten müssen. Warum das so lange dauert, warum so wenig live gespielt wird und so weiter, wo dann viele den Eindruck kriegen ‚jo, das interessiert die gar nicht mehr so richtig‘, was aber gar nicht der Fall ist. Es liegt eben daran, dass alle voll beschäftigt sind und jeder einen Fulltime Job hat. Die einen studieren, was recht stressig ist, und Holger, unser Sänger, und ich, arbeiten mittlerweile. Und das sind halt keine Nebenjobs, um sich über Wasser zu halten, sondern ganz normale Jobs. Wir haben auch unsere 40-50 Stunden Wochen. Bei Holger ist das ziemlich extrem, wenn er auf Montage ist. Er ist Elektriker und auch mal am Wochenende mit 14-Stunden Tagen unterwegs. Dass da die Band gerne mal hinten runterfällt, ist klar. Ich finde das auch schade, aber die Alternative wäre eben, es gar nicht mehr zu machen, und das ist ja auch wieder sehr schade. Dann muss man eben zurückstecken. Bevor man jetzt ganz aufhört und die ganzen Jahre in den Wind schießt, die wir jetzt schon zusammen sind und wo es immer irgendwie funktioniert hat…

OK, aber vier Jahre auf SO ein Album zu warten ist schon in Ordnung…

Nee, eigentlich ist das nicht OK. Ich will Dir da gar nicht widersprechen, aber da bist Du jetzt wahrscheinlich der einzige, der so tolerant ist zu sagen, dass es OK ist. Da kommen schon echt böse Seitenhiebe, haha!

Gut, ich muss auch zugeben, ich bin Fan!

Ich bin ja auch gottfroh, wenn es noch solche Leute gibt, die dann auch nicht sauer sind, weil sie irgendwo verstehen, dass es eben so gelaufen ist. Ich weiß nicht, was machst Du? Arbeitest Du?

Nein, ich studiere noch.

Was studierst Du?

Marketing-Kommunikation.

Das ist ja dann sicher auch kein Zuckerschlecken, oder?

Ich mach mir relativ wenig Stress damit, muss ich zugeben.

Im Schwabenland dann?

Ja, in Pforzheim studiere ich.

Ah OK, deshalb sieht Deine Nummer so aus. Stimmt, die FH kenne ich auch. Ein Freund von mir hat da mal dasselbe studiert wie Du. Dann weißt Du das ja von der FH her: Du kannst halt nur ein bisschen was nebenher machen. Als wir alle Zivildienst gemacht haben, da ging auch noch richtig viel. Aber sobald Du dann nicht mehr in derselben Stadt wohnst und die Entfernung nicht mehr nur maximal 40 km ist, dann schlägt das schon ziemlich rein! Es gibt dann einfach diese kreativen Abende nicht mehr so, dass man sagt, man trifft sich einfach für drei Stunden oder so, trinkt ein Bierchen und zockt ein bisschen. Das ist dann nicht mehr ohne Weiteres drin. Da muss dann alles geplant sein und alles nach Terminkalender abgesprochen werden. Und das drückt auf die Geschwindigkeit. Ich merke das immer wieder: Du kannst Musik nicht programmieren. Du kannst nicht sagen ‚wir treffen uns am Samstag um zwölf Uhr mittags, bis drei machen wir Kreativphase, ab drei proben wir und um sechs gehen wir dann irgendwie ein Bier trinken‘. Das kannst Du komplett in die Tonne treten, das funktioniert überhaupt nicht.

Wie habt Ihr das dann gemacht? Denn in der Zeit, in der Ihr die Songs geschrieben habt, hast Du ja schon in München gelebt, oder?

Dass das Album in vier Jahren entstanden ist, ist eigentlich falsch. Genau genommen ist es in den drei ein halb Jahren vorher entstanden. Fangen wir anders an: wir haben im Herbst 2003 mit der Aufnahme angefangen. Da hatten wir alles fertig. Und wenn man jetzt die vorangegangenen Jahre, also zwischen 2000 und 2003 nimmt, kann man sagen, dass bis Ende 2002 ungefähr vier Songs entstanden sind, was eine sehr schlechte Ausbeute ist, aber den erwähnten Gründen zuzuschreiben ist. Ab 2003, wo wir dann wussten, dass wir im Sommer die Aufnahme machen, haben wir uns eben extrem reingestresst. Es sind ja insgesamt zwölf Lieder. Zu den vieren, die wir schon hatten, sind bis zu den Semesterferien im Sommer noch einmal fünf dazugekommen. Die letzten drei sind dann wenige Tage vor Start der Aufnahmen entstanden. Und zwar deswegen, weil wir uns davor noch einmal ein paar Wochen lang nur aufs Songwriting konzentriert und jeden Tag im Proberaum verbracht haben. Das bringt dann auch was, da geht das dann auch viel schneller. Deshalb haben wir es auch geschafft, in der Zeit noch etwas auf die Reihe zu kriegen.

Die Songs auf dem Album weisen eine unglaubliche Vielfalt auf. Auf der einen Seite sind da diese typischen Melodien, wie man sie von den älteren BEHIND THE SCENERY Releases her kennt und auf der anderen Seite diese Progressivität, die verhindert, dass sich das Album abnutzt. Dafür, dass Ihr am Ende so gestresst habt, muss ich wirklich sagen: Respekt!

Es ist interessant, dass Du sagst „diese typischen Melodien“. Würdest Du jetzt sogar schon so weit gehen, dass Du sagst, es gibt eine Art Melodien, die BEHIND THE SCENERY relativ eindeutig zuzuordnen sind? Denn das war genau unser Ziel. Zwar nicht mit diesem Album, aber allgemein. Dass Du sagen kannst ‚das ist jetzt etwas, das machen nur die, das ist wenigstens ein bisschen zuzuordnen und nicht gleichzusetzen mit IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY und wie sie alle heißen‘. Diese gewisse Eigenständigkeit war uns immer ganz wichtig.

Das muss ich auf jeden Fall so sagen. Zum Beispiel war das auf „…Of Honesty Forbidden“ der Song „Pierce The Eyes“, zu dem „Me And The Sun“ vom neuen Album die passgenaue Fortsetzung bildet.

Das ist lustig, denn „Me And The Sun“ war auch eines der ersten Lieder, die nach dem letzten Album entstanden sind. Die beiden sind in der zeitlichen Folge sehr nah beieinander.

Mir kommt es oft so vor, als ob sich in den letzten Jahren niemand mehr getraut hätte, so richtig pur göteborgisch zu klingen. Und die Melodien, die Ihr da manchmal habt, sind so ursprünglich, fröhlich und generisch, dass sich scheinbar niemand anderes traut, so was zu machen. Und darin sehe ich Euren Vorteil.

Meinst Du? Ich habe vor einem Monat oder so eine Rock Hard „Unerhört“ CD in die Finger bekommen, da bin ich fast hinten über gekippt. Junge, Junge, Junge, wenn die Bands nicht einmal gesignt sind, mit welchem Recht haben wir dann einen Plattenvertrag? Haha! Da waren Jungs dabei, die haben wirklich CHILDREN OF BODOM nachgespielt, das war unglaublich!

Ja, aber CHILDREN OF BODOM ist ja schon wieder Kindermusik, da ist zu viel Gefiedel drin. Ich weiß gar nicht recht, wie ich das bei Euch beschreiben soll. Ihr verwendet Melodien, die man glaubt, schon von irgendwo anders her zu kennen.

Das sind so diese klassischen Barock-/Bach Sachen. Neo-Klassik ist das eigentlich, das hat seinen Anfang in den 80er Jahren.

Ja, das wird es wohl sein. Ihr verpackt das Ganze aber auch sehr gut. Auf der einen Seite seid Ihr wirklich hart, auf der anderen Seite aber so melodisch und schmeichelnd, dass man einfach sagen muss ‚DAS ist schöne Musik‘. Kein ultraharter Death Metal, aber eben Musik, die ich mir – neben anderen – wirklich am häufigsten anhöre.

Das ist cool. Dann hat es genau funktioniert, was wir wollten. Denn was Du jetzt gesagt hast war genau das, was wir eigentlich erreichen wollten. Mir geht es nämlich ähnlich. Mein Gott, ich bin jetzt auch schon fast 28, ich bin auch nicht mehr der jugendliche 17jährige extreme Hörer, der wirklich alles kauft, was auf dem Markt ist, wo „Metal“ drauf steht. Das habe ich früher mit 17 auch gemacht und ich mag auch diese ganzen krassen Sachen, seien es jetzt DIMMU BORGIR oder SLAYER. Die ganzen Klassiker eben, ich kenn die auch alle. Mir ist jetzt eben aufgefallen, dass es schwierig ist, diese Sachen die ganze Zeit anzuhören, wenn Du nicht in der Stimmung bist. Ich habe auch viele gute Black Metal Alben gehört. Aber da habe ich das Problem, dass mir irgendwann die Geschwindigkeit auf den Nerv geht. Also nicht die Geschwindigkeit an sich, sondern einfach, dass es immer dieselbe ist. Das nervt mich aber nicht nur bei Black Metal so, sondern auch bei vielen anderen Sachen. Dass es eben zu eng gefasst ist. Es ist ein Stil, zu dem eine Band zugeordnet wird, und der wird dann bis zum Erbrechen durchgezogen. Genau wie diese Amis, wo der eine jetzt ins Heimatschutzministerium gegangen ist, wie hießen die noch? Sind ganz bekannt, fällt mir aber gerade nicht ein… irgendwas mit ‚I‘. Mit diesem, ach, Schaffer heißt der Gitarrist!

ICED EARTH!

Ach, genau! Also ich habe nichts gegen die Musik, sie ist nicht unbedingt mein Fave und ich würde sie mir auch nicht den ganzen Tag anhören, aber da ist auch ein Punkt, wo Du immer recht eng gesteckt bist. Das ist zumindest meine Empfindung. Wenn ich dagegen allerdings OPETH nehme, da muss ich sagen ‚hey! Das ist doch der Hammer!‘ Auf der einen Seite knüppeln sie, dass Du denkst, es geht nicht mehr krasser, und dann bringen sie mit „Damnation“ ein Album raus, auf dem kein einziger Doublekick drauf ist, einfach nur Akustik, und harmonisch, dass es der blanke Wahnsinn ist! Was da an Musikalität, Theorie und Harmonielehre drinsteckt! Da hab ich Respekt davor, da leg ich mich hin!

Bei OPETH fasziniert mich auch jedes mal wieder, dass sich die Songs über die gesamte Länge ihrer oftmals mehr als zehn Minuten praktisch nicht wiederholen, sondern ständig weiterentwickeln und praktisch keine Redundanzen auftauchen.

OPETH muss ich da wirklich einmal als Altar nehmen, denn die haben es für mich wirklich gepackt. Die könnten in ihrer Musik theoretisch ALLES machen. Wenn die jetzt morgen kommen würden und Trip Hop Beats mit einbauen würden, würde ich mich nicht drüber wundern und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass sie es hinkriegen würden, dass es zu ihnen passt. Es ist phantastisch, wie sie dieses gesamte Instrumentarium der Musik, das sie zur Verfügung haben, so spielend beherrschen, dass ich ihnen so etwas locker zutrauen würde. Und deshalb haben wir auch gesagt, dass wir versuchen wollen, einfach gute Musik zu machen, ohne zu sagen ‚das ist jetzt zu langsam‘, ‚das ist zu schnell‘, ‚das passt nicht zu uns, weil es zu sehr in die eine oder in die andere Richtung geht‘ oder so was. Wir haben es einfach so zusammengewürfelt und hatten schon ein wenig Sorge, dass uns das die Leute übel nehmen würden. Manchmal nehmen sie es uns auch übel, aber nicht sehr oft.

Ich finde die Stilvielfalt, wie sie auf „Rétroviseur“ zu finden ist, einfach umwerfend! Gerade „Me And The Sun“ oder „Human 2.0“ sind relativ ursprünglich und nahe am „… Of Honesty Forbidden“ Stil mit diesen typischen Melodien. Dann aber Songs wie „Queen Of The Swans“, die wirklich total überraschen. Der ist für mich auch eigentlich DER Übersong des Albums. Dann das französische „Elevation“, das an „Spleen“ von EVEREVE oder „J’ai fait une promesse“ von ANATHEMA erinnert, oder „Late Night“ mit seinem Lounge Charakter. Es gibt quasi nichts, das nicht vertreten ist! Dadurch erhält das Album eine ungeheure Halbwertszeit, weil man sich einfach nicht daran satt hören kann, weil ständig etwas Neues kommt. Und trotzdem sind immer wieder Parts drauf, wo man sofort heraushört: das sind BEHIND THE SCENERY!

Das find ich cool. Also wenn das rüberkommt, haben wir genau das erreicht, was wir eigentlich wollten. Mir geht es nämlich genauso, denn ich könnte jetzt nicht sagen, z.B. DARK TRANQUILLITY sind die Band, die die beste Musik macht, und das ist es einfach, Punkt. Das stimmt dann zwar für diesen Bereich, aber wenn ich dann zu ANATHEMA gehe, die damit ja nicht unbedingt vergleichbar sind, frage ich mich doch ‚warum sich jetzt beschränken?‘. Warum nicht Musik machen, die auf der einen Seite an ANATHEMA herankommt, auf der anderen Seite aber auch DARK TRANQUILLITY nahe steht? Denn beide sind sehr gut in ihren Bereichen und ihre Art Musik gefällt mir und den anderen sehr gut. Und deswegen ist das Album auch so geworden. „Das beste von allen“ ist so die arrogante Metapher im Hintergrund, sag ich mal. Wir machen das, was wir gut finden, lassen aber Sachen weg, die uns nicht gefallen, und die irgendwann langweilig werden.

Blastbeats sind gut, aber wenn sie jetzt immer kommen würden, wäre es auch ätzend. Deshalb muss man das ein paar mal machen und dann wirkt das auch. Das war so die Idee dahinter. Genauso mit Akustik: wenn jetzt nur Akustik kommt wird’s ein bisschen träge, wenn man es nicht gerade so gut macht wie OPETH, was wir uns aber nicht zutrauen. Deshalb setzen wir es ab und zu ein, aber nicht ständig. Ich finde eben, dass die Leute oft nicht flexibel genug sind. Die trümmern dann eben nur. Wir spielen ja oft auf Underground Gigs, und da ist es so, dass die Leute vom Musikalischen her eigentlich fähig sind, aber eben sagen ‚es muss halt knüppeln‘. Und dann muss das immer knüppeln, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aber dass der Hörer vielleicht auch einmal Bock auf unterschiedliche Stimmungen hat, heute z.B. traurig, dann eher lustig, morgen extrovertiert usw., das wird einfach nicht widergespiegelt. Du hast dann eben ein Platte, die genau für diese Stimmung ist, und für sonst gar nichts, Punkt. Dann musst Du die ganze Platte in der Stimmung durchhören und wenn es Dir nicht passt, dann musst Du eine andere Platte reinmachen.

So sieht’s aus. Ich weiß nicht, kennst Du DISILLUSION?

Ja klar! DISILLUSION ist ein langes Kapitel, wir kennen die nämlich. Ich selber habe sie leider nicht kennen gelernt, denn gerade bei diesem Gig war ich leider nicht dabei, die anderen aber. Die sind damals schon mit ganz großen Augen zurück gekommen: ‚ooaah, krass‘. Damals waren die aber noch klein, da kannte die keine Sau. Das witzige war: die kommen ja aus dem Osten – ich selber ja auch, mir hört man das nur nicht mehr an – und der Running Gag war dann immer ‚ja die krassen Ossis, wenn die da loslegen mit ihrem geilen Akzent‘, haha! Und dann kam dieses Album raus und ich hab es irgendwie als erster erwischt und mitgebracht. Ab da wussten wir dann, wie der Hase läuft, haha! Das Album hat mich echt umgeblasen! Das erste OPETH Album war ja auch schon sehr wegweisend und sehr perfekt für ein Debütalbum. Bei DISILLUSION hab ich mir auch gedacht, wenn Du mit diesem Level auf Deinem Debütalbum einsteigst, ist das schon krass! Meine Güte! Und vor allem will ich nicht wissen, was die in diese Produktion gesteckt haben! Das ist ja Weltniveau, einfach unglaublich!

Vor allem die Songs auch: Gänsehaut von der ersten bis zur letzten Sekunde!

Ja, auf jeden Fall! Wobei ich sagen muss, dass es schon die eine oder andere Stelle gibt, die ich jetzt nicht so machen würde, aber die kann man an einer Hand abzählen! So im Großen und Ganzen möchte ich wissen, wo sie da noch einen draufsetzen wollen. Das ist sicher schwer, aber das schaffen die bestimmt, so wie ich sie einschätze. Die leben das mit Haut und Haaren, das sind absolute Vollblutmusiker und das ist einfach ihr Leben!

Die Live Show ist auch sehr eindrücklich und imposant!

Haha, ja, das haben wir schon gesagt: wenn wir mit denen einmal irgendwo spielen, dann brauchen wir gar nicht erst auf die Bühne zu gehen, haha!

Doch! Das wollte ich Dir auch noch klar machen, dass Summer Breeze unbedingt einmal wieder Pflicht sein muss!

Ja, das haben wir versucht, aber für dieses Jahr waren wir einfach zu spät dran. Robby hatte, glaube ich, nur einen Slot frei und da war klar, dass er NOCTE OBDUCTA nimmt, weil die schon länger dabei sind und das schon länger ausgemacht war. Und das Summer Breeze ist eben auch nicht mehr ganz ohne, sondern mittlerweile halt echt in diesem Kreis der großen Festivals. Ich kann mich noch erinnern, als es damals losging, das ist ja auch bei uns hier um die Ecke. Damals war das alles noch sehr überschaubar und wir haben da ja auch einmal gespielt. Aber zwischenzeitlich ist es ja auf einem Level mit Wacken oder so.

Wobei ich das auch etwas schade finde, denn ihr habt ja gerade diesen Videozusammenschnitt zu „Pierce The Eyes“, wo auch Summer Breeze Material mit dabei ist. Damals war es ja wirklich noch eine Art Gartenfest, und jetzt quasi nationale Ebene!

Stimmt. Und ich habe auch einen riesen Respekt davor, dass das in dieser kurzen Zeit so groß geworden ist! Find ich schon gut…

Auf jeden Fall! Ich gehe auch jedes Jahr hin, weil es einfach Heimspiel ist! Man muss ja dankbar sein, dass man nicht jedes Jahr 800 km nach Wacken fahren muss, sondern das gleich vor der Haustür hat. Am 26. spielt Ihr ja auf Eurer Release Party und dann glaube ich noch so fünf, sechs Gigs übers Jahr verteilt.

Ja, ich werde die jetzt demnächst mal auf der Homepage hinzufügen. Bis Juni sind es ungefähr sieben oder so.

Wie sieht es mit Festivals aus?

Wie gesagt, wir sind dran! Das Problem ist bei uns schlicht und ergreifend: wir schalten immer zu spät. Wir kommen auch auf diese Ideen, aber wir rechnen diesen immensen Vorlauf nicht ein, den Du da hast. Bei einem Festival in der Größe des Summer Breeze rechnest Du ein ganzes Jahr Vorlauf. Die haben jetzt so einen Vorlauf, weil wahrscheinlich die Organisation so viel Zeit in Anspruch nimmt, und wenn Du den Termin verpennst, hast Du einfach Pech gehabt! Das gilt für die anderen Festivals auch. Wir haben einige Bewerbungen am Laufen und es könnte auch sein, dass da was zurückkommt und wir da irgendwo mit reinfallen. Ich hoffe es zumindest! Wir haben das alles im Januar gemacht und es kann sein, dass das für die meisten schon zu spät war. Das wäre natürlich äußerst schade und es täte mir auch furchtbar leid, aber Du musst eben das Album in der Hand haben, um es auch wegschicken zu können. Das kam eben erst Anfang Dezember aus dem Presswerk, sodass wir es sofort hätten machen müssen und das war einfach ein bisschen viel. Wie gesagt hoffe ich aber, dass es noch bei ein, zwei Festivals reicht. Das wäre mir sehr recht.

Ja, das wäre MIR auch sehr recht, haha! Bei manchen Songs auf dem Album singt ja Isabel mit. Wird sie live auch dabei sein oder spart ihr diese Songs dann aus?

Das ist schwierig, denn sie ist ja kein festes Bandmitglied. Sie lebt in Hamburg und studiert dort Musicalgesang. Mit ihr kam das zustande, weil sie die Freundin von unserem Produzenten war. Wir waren damals in Bonn und hatten ein paar Leute zum Vorsingen da, was aber alles ziemlich kacke klang. Da meinte er, er könne ja mal seine Freundin fragen, die würde das professionell machen. Wir meinten dann ‚jo, warum nicht‘ und so kam das zustande. Wenn sie jetzt in München studieren würde, hätten wir uns schon lange darum gekümmert, dass sie da ein wenig fester dabei ist, aber so ist das einfach schwierig. Sie macht das ja auch nicht, um in einer Metalband zu singen, sondern sie ist ja auf einer wesentlich professionelleren Schiene unterwegs. Das lief damals so nebenher am Nachmittag und ist für sie jetzt nicht Hauptgeschäft oder so. Wir werden es versuchen, aber ich stelle es mir sehr schwierig vor, gerade wegen der Entfernung und ihrer sonstigen Verpflichtungen.

Mir gefällt ihre Stimme auch wirklich gut. Ich habe die CD ja direkt bei Robby gekauft und er meinte dazu, dass ihr jetzt auch eine Frauenstimme mit dabei hättet. Da war ich dann schon sehr skeptisch, weil das mit den weiblichen Vocals ja immer so eine Gratwanderung ist, ob es jetzt ein NIGHTWISH Abklatsch oder ähnliches Gesäusel oder Gewimmer wird. Ich muss aber sagen, dass mir die Stimme wirklich gefällt und vor allem auch, wie sie das Lied („Queen Of The Swans“) intoniert.

Wir haben auch einige andere ausprobiert, die zwar akzeptabel waren, aber wahrscheinlich genau in die Ecke gedriftet wären, die Du jetzt angesprochen hast. So typischer weiblicher Metalgesang eben, „nice to hear“ und nicht mehr.

Das sind dann so Songs, die man immer überskippt…

Genau, ich muss sagen, Isabel war ein Glücksgriff. Als ich sie gehört habe, bin ich wirklich umgekippt. Das ist einfach eine Profistimme, die auf einem ganz anderen Level zu Hause ist. Da liegen Welten dazwischen. Der Metal ist dabei wirklich nur Beiwerk, die Stimme allein ist im Prinzip ausreichend. Du könnest alles dazu machen, es ist jetzt Zufall, dass es eben Metal ist. Es könnte alles mögliche sein und sie würde mit ihrer Stimme trotzdem so dermaßen drüber stehen, weil sie so eine eigene Note reinbringt, dass der Rest zu Beiwerk verkommt.

Ich habe noch eine Frage zum Titel: was bedeutet für Euch „Rétroviseur“? Handelt es sich dabei um einen Konzepttitel? Denn wenn ich mir die Lyrics zu „Fassadenspiel“ oder auch zum Titeltrack durchlese beschleicht mich der Verdacht, es könnte sich um ein Konzeptalbum handeln.

Nee, also das ist es nicht. „Rétroviseur“ ist französisch und heißt „Rückspiegel“, ganz banal. Die Idee dazu kam mir, weil ich einige Zeit in Paris gelebt habe, und da bin ich auf eine Band gestoßen, die heißt PARIS COMBO. Das ist Jazz/Chanson Musik und hat mit Rock überhaupt nichts zu tun, aber unglaublich geil. Sehr witzige Musik, sehr gute Sängerin sehr fähige Musiker. Entweder hatten die einen Song, der so heißt oder es kam in einem ihrer Lieder vor. Jedenfalls fand ich dieses Wort und was dahinter steckt so geil. Für uns hat dieser Titel perfekt auf das Album gepasst, alldieweil eine relativ lange Zeit zwischen den beiden Scheiben liegt. Man kann auf dem Album mehrere Phasen von Liedern unterscheiden. Wie Du auch gesagt hast, dass Dich „Human 2.0“ oder „Me And The Sun“ stärker an den Vorgänger erinnern, was wie gesagt daran liegt, dass sie kurz danach entstanden sind. Und so ist jedes Lied einer bestimmten Phase zuzuordnen, mit der wir bestimmte persönliche Situationen in diesen vier Jahren verbinden. Wenn wir jetzt dieses Album anhören, ist es für uns wie ein Rückspiegel über die letzten drei, vier Jahre, die zwischen diesen beiden Alben lagen. Zu jedem Lied gibt es auch eine bestimmte Geschichte. Zum Beispiel ist „No Second Silence“, zu dem ich das Strophenriff beigesteuert habe, irgendwann in der Mitte entstanden. Ich weiß noch ganz genau, dass mir dieses Riff bei 28° an einem thailändischen Strand eingefallen ist. Ich musste es irgendwie spielen, damit ich es nicht vergesse, denn nur so im Kopf, ohne es mit den Fingern gespielt zu haben, vergisst man das ziemlich schnell. Ich mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich den ganzen Vormittag durch über diese scheiß Insel gelaufen bin und versucht habe, jemanden zu finden, der so ne blöde Gitarre hat! Und das verbinde ich mit diesem Lied. Ich hab dann irgendwann so nen verrückten Thai gefunden, der da irgendwo rumgeklimpert hat und ich hab zu ihm gemeint ‚Du musst mir jetzt unbedingt dieses Ding für ne Stunde ausleihen, ich bring’s Dir auch hundertprozentig zurück‘, haha! Und dann habe ich versucht, das Riff noch irgendwie auf’s Papier zu bringen, damit ich es irgendwo abgespeichert hab, und das hat funktioniert. Das Riff hat überlebt und wir haben es dann später ins Lied eingebaut. Das verbinde ich mit diesem Lied und bei vielen Songs ist das ähnlich, da gibt es häufig eine kleine Anekdote oder einen Gag dazu. Deshalb Rückspiegel.

Mir ist aufgefallen, dass das Album einen sehr kritischen Touch hat. Gerade in „Rétroviseur“ geht es ja darum, dass sich die Geschichte immer wiederholt. In „Response To Solitude“ mit dem George W. Bush Zitat wird dieses Zeitgeschehen ja auch wieder aufgegriffen und kritisiert.

Ja, da hast Du recht. Es stimmt beides. Der Titel ist jetzt aber nicht auf diesen politischen Anteil gemünzt.

Aber es ist ein politisches Lied, oder?

„Respone To Solitude“ ist ein politisches Lied, das kann man so stehen lassen. Wir hatten jetzt noch nie diese komplett sinnlosen Texte, die einem öfter über den Weg laufen. Holger, unser Sänger, hat sich da bereits auf dem ersten Alben etwas dazu überlegt, auf diesem Album ist das ganze jetzt aber noch etwas bewusster geworden. Bei dem Prozess und der Frage ‚Wozu mache ich ein Lied und wozu schreibe ich einen Text?‘ gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Man kann das als rein lyrische Aufgabe betrachten, als reinen Prosatext, oder man kann es als eine Art Aggressionsabbau sehen, indem man irgendwelche Horrorgeschichten durch die Gegend kreischt. Das ist auch OK, aber es passt nicht mehr zu uns. Ich und auch die anderen Leute in der Band, von uns ist keiner irgendwie besonders aggressiv, und keiner von uns fühlt sich jetzt besonders todesnah. Das ist eine Stimmung, die manchmal in der Death Metal Szene oder eher in der Gothic Szene etwas durchkommt, oder worauf sie sich gründet, was auch völlig in Ordnung ist. Aber zu uns persönlich passt das nicht. Wir sind einfach nicht so. Ich schaue mir zum Beispiel kaum Horrorfilme an und habe somit auch keinen Bedarf, darüber zu reden. Was ich allerdings sehr als Bedarf sehe, sind halt solche realen Sachen. Es ist nichts Neues, das weiß jeder selber, aber als Musiker hast Du ja auch ein bisschen Verantwortung, denn Du streust ja Deine Musik und die Leute hören sich das an. Vielleicht auch Leute, die – jetzt in meinem Fall – viel jünger sind. Ich weiß nicht, aber dann sollte man diese Möglichkeit auch nutzen! Man muss das jetzt nicht so machen wie RAGE AGAINST THE MACHINE, das ist das Extrem, aber warum sollte man nicht dieses Forum nutzen, das man durch die Musik hat?

Da gebe ich Dir recht. Und gerade den Text zu „Fassadenspiel“ konnte ich sehr gut nachvollziehen. Gerade die Zeile „aus dem Fremden resultiert oft Wut und Zorn“ passt ja exakt auf die aktuellen Konflikte im Irak oder in Afghanistan, die ja entstanden sind, weil man das Fremde nicht versteht. Ein Kommilitone von mir, selber Afghane, hat mir einmal erzählt, dass die Amerikaner nach dem offiziellen Ende des Afghanistankrieges allen Ernstes für die hungernde Bevölkerung Care-Pakete abgeworfen haben, in denen Kaugummi war! Dann ist natürlich klar, dass die sich ziemlich verarscht vorkommen, auf gut deutsch gesagt.

Es ist genau dieses Selbstverständnis, das mich wahnsinnig macht. Gerade auch nach der Wahl. Ich habe einen amerikanischen Kollegen, der – wie fast alle Amerikaner, die im Ausland leben – Kerry gewählt hat. Und der war an dem Tag wirklich fix und alle! Er war auch gar nicht bei der Arbeit, er kam nur abends kurz vorbei und war wirklich fertig. Mir tat das so leid, weil mir da erst diese ganze Dramatik richtig bewusst geworden ist. Man kann ja wirklich nicht sagen, dass die alle einen Knall haben. Man muss da ja unterscheiden und sagen 50 so und 50 so, und es hat eben unglücklicherweise nicht für die Richtigen gereicht. Deshalb kann man auch nicht pauschal hergehen und sagen ‚das sind alles Vollidioten‘.

Nein, um Himmels Willen! Ich verstehe auch diese ganze Medienhetze und diesen grassierenden Anti-Amerikanismus überhaupt nicht, weil man damit wieder ein komplettes Volk über einen Kamm schert. Auch wenn der Vergleich krass ist, kommt diese Generalschuldzuweisung schon fast der Anschuldigung gleich, alle Deutschen hätten damals Hitler unterstützt, was ja auch keineswegs der Wahrheit entspricht!

Nein, so kann man das natürlich nicht machen! Ich habe aber gerade durch die Arbeit viel mit Amerikanern und dem dortigen Markt zu tun. Und da muss ich sagen, dass die Kultur dort so was sehr fördert! Wenn Du Dir in Amerika eine differenzierte politische Meinung bilden willst, wie man das hierzulande kann, dann ist das keinesfalls so ohne Weiteres möglich. Wenn man den Amerikanern glaubt, mit denen ich zu tun habe, dann ist das schon sehr manipulativ! Wenn Du Dich nicht anstrengst und irgendwelche Informationen im Internet suchst, dann wird Dir ein Massenbrei vorgesetzt, der, je nachdem, welchen Sender Du schaust, extrem in eine bestimmte Richtung gefiltert ist. Das ist ja bekannt, aber im Prinzip ist das vergleichbar mit Nazi-Propaganda. Wahrscheinlich nicht ganz so massiv und nicht so menschenverachtend. Für mich ist da schon auch ein Idol vom Himmel gefallen. Im Nachkriegsdeutschland und vor allem auch, wenn Du aus dem Osten kamst, war Amiland eben schon das Paradies, weil Du eben noch nie dort gewesen bist. In der bundesdeutschen Politik wurden die USA bis Mitte der Neunziger ja auch immer behandelt wie der große Bruder. Die haben sich jetzt schon massiv selbst demontiert!

Man merkt das auch im persönlichen Umfeld: die Leute besinnen sich jetzt mehr auf ihre eigene Stärke und fressen nicht mehr nur, was von drüben kommt, was in meinen Augen auch eine Folge dieser Bush-Politik ist. Das sehe ich positiv, wobei es aber auch ganz logisch ist, und da muss ich sagen, das unterstütze ich. Denn wenn Du ein bisschen nachdenkst: da wird so viel Müll verbreitet, das ist nicht mehr feierlich! Das ist ein Schrott streckenweise, da greifst Du Dir an den Kopf! Ich neige zum Beispiel auch selber dazu, europäische Marken zu kaufen, wenn ich die Wahl habe. Denn irgendwo muss man auch mal konsequent sein. Gerade die amerikanische Wirtschaft steht ja auf Bushs Seite. Und wenn Du einmal das amerikanische Wirtschaftsgebaren mit der EU vergleichst, dann stehen Dir die Haare zu Berge! Da laufen Sachen, die würden hier unter Wirtschaftskriminalität laufen, die da drüben aber völlig normal sind. Wie zum Beispiel das mit der Worldcom Pleite. Das sind Sachen, da greifst Du Dir an den Kopf! Wenn Du jetzt diese beiden politischen Strömungen gegenüberstellst, was weiß ich: Clinton schafft es, die Staatsverschuldung fast auf Null zu reduzieren und beginnt politische Sozialreformen. Das wird bei Bush komplett um 180° zurückgedreht. Da wird die Rente wieder abgeschafft und der Schuldenhaushalt innerhalb von zwei drei Jahren durch zwei Kriege wieder ins Unermessliche aufgebläht! Dass die Leute das nicht checken, ist mir wirklich ein Rätsel.

Das muss die totale Verblendung sein! Ich verstehe auch nicht, dass die Leute die Zeichen der Zeit nicht erkennen. Es zeichnet sich ja schon seit Monaten ab, dass der Irak für die USA zu einem zweiten Vietnam wird.

Ganz klar. Das hat ja außer den Amis auch komischerweise jeder vorher gesagt. Jeder, sei es Frankreich, Deutschland oder sonst jemand, der eine Meinung dazu hatte, hat gesagt ‚wenn Ihr Euch da mal keine falschen Hoffnungen macht‘. Abgesehen davon, dass es nicht legitim ist. Und genau das ist eingetreten. Ein bisschen Eigenintelligenz muss man einfach verlangen, sonst kann das einfach nicht funktionieren. Ich verstehe nicht, warum das da drüben nicht möglich ist.

Wobei es ja eigentlich das Land ist, das immer die persönliche Freiheit und Individualität propagiert hat.

Wie gesagt, ich war noch nie selber drüben. Deshalb dürfte ich mir jetzt eigentlich kein Urteil bilden und kann nur wiedergeben, was ich so mitkriege. Aber soweit her ist das mit dem ‚vom Tellerwäscher zum Millionär‘ und der persönlichen Freiheit gar nicht. Der Amerikaner, den ich jetzt immer als Beispiel hernehme, sagt: wenn Du in Amiland die sechs Wochen Urlaub im Jahr kriegst, die in Deutschland Standard sind, gehörst Du schon zur oberen Führungsriege. Alle anderen haben vielleicht zwei Wochen. Und deshalb kommt auch kein Ami großartig aus dem Land raus. Was willst Du denn in zwei Wochen groß nach Indien fliegen? Und bis Du mal ein Level hast, das mit dem deutschen vergleichbar ist, gehörst Du dort schon zur Oberschicht. Das ist nämlich das, was man oft vergisst: diese riesige Schere, die dort zwischen Arm und Reich existiert, und um die sich kein Schwanz kümmert. Es ist schon heftig, dass die sich dann noch hinstellen und sagen ‚wir sind das Vorbildland und wir haben’s vorgemacht wie es am besten geht‘. Das ist schon krass und da bist Du in Deutschland definitiv sicherer dabei. In München oder auch Stuttgart kannst Du nachts um vier durch die Stadt gehen, da passiert Dir nichts. Das erlaubst Du Dir in Washington aber nicht!

Das stimmt! Ich war vor Jahren einmal mit einem Austauschprogramm in Washington und als wir da nachts mit dem Bus ankamen, sahen wir sofort unsere erste Crime Scene mit einem Toten auf der Straße.

Ich war einmal in Rio, da fand ich das extrem krass, und da hat man mir gesagt ‚Du, Rio ist gar nicht so wild, Washington ist noch schlimmer‘. Da denk ich mir also schon ’sagt mal Jungs, wovon redet Ihr eigentlich? Was propagiert Ihr da eigentlich?‘.

Genau, und anstatt mal im eigenen Land nach dem rechten zu sehen, tritt die Regierung die Flucht nach vorn an und schießt sich schon auf den Iran ein.

Was man Ihnen aber lassen muss ist ihre Wirtschaftskompetenz. Scheiße zu Geld zu machen, das verstehen sie wirklich. Das merk ich auch immer, wenn amerikanischen Firmen Präsentationen halten. Die verkaufen Dir wirklich Sachen, die sie noch nicht einmal haben! Die sind knallhart. Die können Dir ein Auto verkaufen, das sie noch nicht einmal gebaut haben! Das schaffen die, das ist unglaublich, aber ohne Spaß!

Was machst Du beruflich?

Ich arbeite in der Autobranche, deshalb nehme ich das so als Beispiel. Aber wenn da ein Ami was präsentiert, macht der eine Präsentation, dass Du mit den Ohren schlackerst! ‚Boah, das ist ja der Hammer, ein Brüller! Und er hat wirklich an ALLES gedacht! Da und dort ist es am besten und es kostet nichts, ist viel billiger und viel wichtiger, wow!‘ Und dann schaust Du Dir das Ding an und denkst ‚puh… also das macht ja bei uns ein Diplomand!‘. So ging’s mir zumindest oft. Das ist wirklich 90% Schein und 10% Sein. Und ich habe so das Gefühl, wie wenn das gerade auf alles übergreift: auf die Kultur, auf die Politik, auf die Außenpolitik. Immer sehr viel Schein und immer relativ wenig Sein. Wenig Substanz dahinter, immer sehr oberflächlich. Aber wie gesagt, das weißt Du jetzt besser, weil Du da schon einmal gewesen bist, ich muss mich da etwas zurückhalten, weil ich es nicht aus eigener Erfahrung sagen kann.

Ja gut, bei mir ist das aber auch schon ewig her, das war 1996.

Aber hattest Du auch so diesen Eindruck, dass alles nur Oberfläche ist und nicht viel dahinter steckt?

Ich habe nicht so den tiefen Einblick bekommen, weil ich, wie gesagt, mit einer Gruppe dort war und man dann schon eher unter sich war und kaum allein weggegangen ist. Es war sehr herzlich auf jeden Fall, es sind sehr liebe Menschen. Aber inwiefern das jetzt alles oberflächlich war oder auch nicht, kann ich mit diesem zeitlichen Abstand jetzt nicht mehr beurteilen. Die Amerikaner, die ich heute noch kenne, unterscheiden sich vielleicht in ihren Konsumgewohnheiten von uns Europäern, aber menschlich sehe ich da eigentlich keinen Unterschied.

Ja, das glaub ich auch. Also mit dem Herzlichen hast Du recht! Ich will das jetzt auch gar nicht pauschal negativ machen, aber wenn Du die Weltpolitik siehst, da bekommst Du halt echt Angst. Wenn ich einen Spiegel in die Finger kriege, auf dem ‚Der nächste Krieg im Iran?‘ steht, da schlucke ich schon kurz. Da denk ich mir dann auch ‚o-oh, wenn das mal nicht ganz böse schief geht‘. Das ist halt auch nicht so weit weg von uns!

Und die Probleme werden ja nicht weniger dadurch! Die haben noch nicht einmal ihre Probleme in Afghanistan und im Irak gelöst, und gehen schon zum nächsten. Nord-Korea wird ja dann auch irgendwann kommen…

Aber unter den Leuten, die das ganze unterstützen, müssen doch auch welche sein, die das überblicken! Das kann doch nicht sein, dass ein Vollidiot vorne steht und alle anderen ziehen mit!

Genau! Als sie damals den UN Sicherheitsrat ausgehebelt und ihren Cowboyscheiß durchgezogen haben, hätte doch klar sein müssen, dass die USA auch nur ein Mitgliedstaat in diesem Bund sind. So etwas kannst Du Dir eben nur rausnehmen, wenn Du solche Klöten hast und einen so dicken Schwanz auf den Tisch legen kannst.

Sehe ich genauso! Und Du kannst ja nicht einmal sagen, dass das nur irgendwelche Bauerntrottel sind, die es durch Glück irgendwie an die Regierung geschafft haben. Wenn Du Dir zum Beispiel Condoleezza Rice anschaust. Die ist Professorin, promoviert und alles! Du kannst nicht sagen, dass die Frau nicht intelligent genug ist, das zu überblicken.

Man sagt ja auch, dass Genie und Wahnsinn dicht beieinander liegen…

… ich glaub’s auch, haha…

… aber solange die Gesinnung falsch ist, wird die größte Intelligenz eher zum Schaden der Menschheit sein.

Ja, das ist richtig, das sehe ich auf jeden Fall auch so. Das macht mir wirklich Angst. Und wenn Du Dich dafür ein bisschen interessierst und ein wenig Gespür dafür hast, dann kannst Du da auch nur Angst kriegen. Vielleicht ist es besser, gar keine Zeitung zu lesen und nichts mitzukriegen. In Deutschland lebst Du ja noch immer relativ sicher, da kann Dir so schnell auch nichts passieren. Und deshalb am besten gar nichts mitkriegen, von dem, was außerhalb vorgeht.

Wobei das ja auch keine Lösung ist!

Das ist keine Lösung, und das würde ich auch nie so machen. Aber es besorgt einen doch sehr, denn das ist wirklich nicht ohne!

Das ist richtig, und irgendwann bist Du halt ganz unverschuldet mit dabei, weil Dich irgend so ein Idiot mit reinzieht.

Den Europäern wird dann die Pistole auf die Brust gesetzt ‚ja, was wollt Ihr denn jetzt: ja oder nein? Seid Ihr jetzt dafür oder dagegen?‘. Und dann können die Europäer nicht sagen, sie sind dagegen. Wenn es dann hart auf hart kommt, brauchst Du nicht mehr zu diskutieren ‚wir waren aber von vorne herein dagegen‘, dann musst Du einfach mitziehen. Dann zieht ein Idiot alle in den Ruin!

Man muss sagen, das ist wirklich fahrlässig!

Haha, genau… geradezu kriminell! Naja, ein endloses Thema.

Genau, und jetzt haben wir wirklich lange genug darüber geredet! Sonst rollen sich mir noch alle Zehennägel auf, haha!

Ich wollte Dir jetzt nur nicht ein politisches Thema reindrücken. Ich bin da in letzter Zeit ziemlich sensibel geworden.

Das passt schon, haha! Du hast vorhin mal erwähnt, dass Du in Paris gelebt hast und dort eine Chanson-Band ganz gut fandest…

Ja, die heißt PARIS COMBO…

Mir fiel das nur gerade noch mal ein, denn ich habe letztes Jahr eine Weile in Hamburg gearbeitet und mein Chef dort hat auch in einer Chanson-Band gespielt. Das Album seiner Band war neben DISILLUSIONS „Back To Times Of Splendor“ mein Highlight des Jahres 2004! Die Band nennt sich PIERRE FERDNINAND ET LES CHARMEURS und der Witz dabei ist, dass es sich dabei um Deutsche handelt, die sich allerdings französische Pseudonyme gegeben haben und so richtig coolen, klischeebehafteten Chanson-Pop machen. Avec einö fransösische Accent, naturellement! Auf deren Homepage (www.pierreferdinand.de) kann man sich auch so Ein-Minuten-Samples runterladen. Jeder, dem ich das Album vorgespielt habe, war halt sofort total angefixt und ist jetzt Pierre Ferdinand Fan…

Haha! Das klingt ja geil, muss ich mir gleich mal aufschreiben… da kann ich Dir auch noch was empfehlen, das ich wirklich jedem ans Herz lege, der für avantgarde-ähnliche Sachen offen ist. Es gibt eine französische Band, die dort recht groß ist, und EIFFEL heißt. Die haben zwei Platten herausgebracht, wovon die letzte „Le 1/4 d’heure des ahuris“ hieß und mit RADIOHEADs „OK Computer“ vergleichbar ist. Also nicht von der Musik her, aber von der Klasse oder der Einordnung, sag ich mal. Die klingen nicht wie RADIOHEAD, aber vom Innovationspotenzial her, daher, wie sie die Instrumente einsetzen, was sie alles in die Musik mit hineinpacken und von der Emotionalität her, die sie transportieren, würde ich sie fast auf einen Level mit RADIOHEAD stellen. Die kennt hier zwar keiner, sind aber echt genial! Von dem her, was Du jetzt so gesagt hast, nehme ich an, dass Du wahrscheinlich auch recht breit gefächert bist und wohl auch nicht der Meinung bist, dass man nur Metalbands hören darf. Dann kann ich Dir die definitiv nur empfehlen!

Ja, kann man so sagen, haha! Danke für den Tipp! OK, dann wären wir soweit durch mit dem Interview. Wir sehen uns dann bei der Release Party. Ich werde in der ersten Reihe stehen und Euch Unterwäsche auf die Bühne werfen, haha!

Hahaha! Geil! Ich hätte dann gerne einen schwarzen Ledertanga, haha! Wobei: wir haben es nach zehn Jahren, die wir schon zusammen spielen, endlich geschafft, T-Shirts zu produzieren! Das ist schier unglaublich, das hätte ich ja nie gedacht, dass wir das einmal hinkriegen! Wir haben uns gedacht, wir müssen etwas machen, was nicht unbedingt nach Metal aussieht. Deswegen sind die T-Shirts nicht schwarz. Das ist eher H&M Style als EMP Style, haha!

Sehr gut! Ich finde sowieso, dass es viel zu viele schwarze Shirts gibt. Mein coolstes Shirt ist von einer Grindcore Band vom Bodensee, die es mittlerweile aber leider nicht mehr gibt. Die hießen ANALTERROR DER MEGASCHWÄNZE.

– lacht sich halb kaputt –

Wenn man so einen Namen hat, muss man natürlich höllisch aufpassen, dass das dann nicht schon alles war und die Mucke vom Namen in den Schatten gestellt wird. Aber das war zum Glück nicht so, denn die Jungs hatten es echt drauf, die waren arschgeil!

Der Name, hahaha! ANALTERROR! – lacht immer noch –

Jedenfalls gab es von denen auch so ein total untypisches Shirt: ein nettes Mädel im 50ies Style, das aussieht wie eine Bedienung aus einem Fast Food Restaurant. Und drum herum steht geschrieben „Analterror of the megacocks“.

Haha, das ist ja cool! Das ist Humor. Was ich zum Beispiel auch cool finde ist dieses SOILWORK Shirt „Absolut Soilwork“! Das ist echt eine geile Idee.

Für ausgefallene Shirts bin ich auch sofort zu haben!

Unsere sind so grünlich-beige und eher dafür gedacht, dass man sie auch anziehen kann, wenn man mit der Band eigentlich nichts am Hut hat. Man soll es einfach auch so anziehen können.

Schwarz ist einfach überrepräsentiert.

Es ist halt billig. Solche Shirts kannst Du für drei, vier Euro drucken. Das macht ja jeder, das ist geschenkt sozusagen. Farbe ist wirklich unterrepräsentiert im Metal, das stört mich immer so ein bisschen. Ich finde, dass sich zu viele Leute immer einem bestimmten Stil unterordnen. Es gibt da ja auch echt hübsche Mädels dabei, die sich dann Klamotten anziehen, wo Du denkst ‚auweia, das hätte jetzt nicht sein müssen‘, haha!

Es gibt ja mittlerweile sehr viele Girlie Shirts, die oft viel besser aussehen, als die männlichen Motive.

Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist, wahrscheinlich nicht ganz so alt wie ich, aber Du kennst wahrscheinlich auch noch diese Zeit, als es diese Girlies noch nicht gab. Als EMP noch ein bisschen kleiner war, als Nuclear Blast noch nicht das Level von Century Media hatte… Ich hab da ja auch mal gearbeitet, als alles noch etwas undergroundiger war. Da gab’s ja nur ab L aufwärts schwarze T-Shirts, bis dann der X-tra Shop auf diese Schiene aufgesprungen ist.

Das stimmt auch wieder. Da läuft man dann in so einem XL Zelt rum, passt eigentlich zweimal rein…

Haha! Und wenn Du nicht gerade 1,80m bist, reicht Dir das Teil auch noch bis zu den Knien…

Genau, haha! Gut, tolles Schlusswort(?)! Ich bedanke mich für dieses sehr nette Gespräch und wünsche Euch für die Zukunft alles Gute!

Vielen Dank! Ich fand’s auch sehr nett und witzig. Wir sehen uns dann am 26.!

18.02.2005

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