Pantheon I
Pantheon I

Interview

Man kann von ihr halten, was man will, aber die norwegische Metal Szene ist immer wieder für eine positive Überraschung gut. Werden Old-School-Fans die kommenden Tage mit einem neuen TRELLDOM Werk bedient, so dürften Liebhaber anspruchsvoller Klänge sicherlich Gefallen an der neuen Veröffentlichung von PANTHEON I finden. Grund genug, die Band mal ein wenig über ihr Songwriting, die Zeit im Studio und über Black Metal an sich auszuquetschen. Und so standen mir dann auch die leckere Live Julianne und, der allerdings weniger leckere, Kvebek Rede und Antwort- ein für norwegische Verhältnisse sehr redefreudiges Paar!

Pantheon IProst die Damen! Wie geht es euch im Moment?

Live Julianne: Prost! Uns geht es gut, wir freuen uns auf die Europatour im Mai!

“The Wanderer and his Shadow” wurde vor ein paar Wochen veröffentlicht- habt ihr schon Reaktionen erhalten und wie zufrieden seid ihr damit?

L.J: Ich denke, wir haben ein sehr abwechslungsreiches Album geschaffen, welches von melodisch und epischen bis zu schnellen und brutalen Parts sehr extrem ist. Es ist ein sehr komplexes Album, welches dem Hörer viel abverlangt. Die meisten Reviews stehen noch aus, aber das, was ich bisher gelesen habe, macht deutlich, dass man uns entweder liebt oder hasst. Viele Menschen sagten mir, dass sie ein paar Hördurchgänge brauchten, um es zu verstehen, aber das es dann immer besser wurde!

Ihr mischt ja sehr verschiedene Stile des extremen Metal mit einigen progressiven Einflüssen- was sind eure Ambitionen diese Art Musik zu machen und wie schreibt ihr eure Songs?

L.J.: Ja, wir mögen gern diverse Stile, um unsere Musik so extremer und interessanter zu machen. Ich denke, viele Hörer wollen tiefgründigere Musik hören und schätzen Abwechslung, wir zumindest tun das. Wir setzen uns aber auch nicht einfach hin und überlegen, wie wir ein Album machen könnten, dass sich gut verkauft. Im Endeffekt spielen wir was wir fühlen und machen solche Musik, die wir auch selber gern hören.

Ihr habt ja allesamt einen recht verschiedenen Hintergrund, von brutalem Black Metal der Marke KOLDBRANN bis hin zu den Avantgardisten von SOLEFALD. Inwiefern beeinflusst dieser Hintergrund eure Arbeit. In welchen Bands seid ihr im Moment aktiv?

L.J.: Kvebek is ein Sessionmitglied von SARKOM, Sagstad sogar ein Vollwertiges. TRS macht immer noch bei 1349 mit, Dan spielt im Moment bei TWISTED AUTUMN DARKNESS und ich spiele in der Akustikgruppe MISTAKES WERE MADE. Ich denke, jeder von uns mag verschiedene Musikarten und wir sind keineswegs engstirnig, kommen wir doch alle aus verschiedenen musikalischen Richtungen. Dieser Mix aus verschiedenen Vorlieben und Persönlichkeiten ist PANTHEON I- das alles spiegelt sich in unserer Musik wider.

Leider hatte ich keine Chance mir eure Texte anzusehen! Was gibt es darüber zu berichten?

Kvebek: Die Texte sind sehr dunkel und teilweise auch sehr morbide. Als wir das “The Atrocity Divine” Album aufnahmen, hatten wir bereits ein fertiges Konzept, um welches herum ich nur noch die Texte schreiben musste. Als wir allerdings “The Wanderer and his Shadow” vorbereiteten, wollten wir zu jedem Song den passenden Text schreiben, so das eine wirkliche Einheit entsteht. Wenn du dir die Texte des Albums durchliest, wirst du einige persönliche Geheimnisse entdecken können, du musst nur genau genug hinsehen!

Was ist euch denn wichtiger- die Musik oder die Texte?

L.J.: Die Musik!

K.: Natürlich steht die Musik immer an erster Stelle, aber wenn Texte und Song zusammentreffen, dann macht es den Song einzigartiger und gibt ihm eine Identität.

Wo habt ihr denn euer letztes Album aufgenommen und wie waren die Aufnahmen an sich?

L.J.: Wir haben “The Wanderer and his Shadow“ in den Nye Losjen Studios aufgenommen. Christian Wibe( Animal Alpha) hat mit den Aufnahmen und dem Mixen einen wirklich guten Job abgeliefert. Am Ende hatten wir alle eine Sehnenscheidenentzündung, man kann also sagen, es war harte Arbeit. Gelobt sei die gesamte Crew des Nye Losjen!

Kommen wir zu eurem Label: Candlelight! Wir seid ihr an den Deal gekommen und wie zufrieden seid ihr mit deren Arbeit?

K.: Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit, die Candlelight für uns leistet! Wir hatten eigentlich mehrere Angebote, aber nachdem wir mit den Leuten von Candlelight gesprochen hatten, war uns klar, dass sie das beste Label für uns sind. Ich arbeite ja nun schon eine Weile mit ihnen zusammen, daher wusste ich bereits, dass sie sehr gut sind.

Ihr geht im Mai mit MARDUK, ENSLAVED, KEEP OF KALESSIN, MELECHESCH und GOATWHORE auf Tour. Freut ihr euch auf die Tour und was denkt ihr über die anderen Bands?

L.J. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir mit solch tollen Bands auf Tour gehen können und freuen uns schon, für neue Fans zu spielen!

Was erwartet ihr euch denn von den Gigs, sind es doch eure ersten außerhalb Norwegens? Worauf freut ihr euch am Meisten?

L.J.: Nun, die anderen Jungs in der Band haben ja bereits Erfahrung im Ausland gesammelt, aber für mich ist es das erste Mal. Ich weiß nicht so recht, was ich erwarten soll, aber freue mich sehr, die unterschiedlichen (Metal-)Kulturen kennenzulernen. Ebenso wird es sicher aufregend zu sehen sein, wie Menschen aus anderen Ländern unsere Musik aufnehmen werden.

Bedenkt man, in welchen Bands ihr noch so spielt, bekommt man den Eindruck, ihr hättet ein enges Verhältnis zur norwegischen Szenen. Was haltet ihr davon und was sind eure Empfindungen norwegischem Black Metal gegenüber?

L.J.: Ich denke, dass Norwegen musikalisch so einiges zu bieten hat und das wir eine fantastische Metalszene haben, bedenkt man wie klein unser Land ist! Und wir haben eine große Metaltradition, besonders was Black Metal angeht, ob es die aktiven Band sind, oder das Erbe derer, die es nicht mehr gibt! Mit Bands wie GORGOROTH, SATYRICON, 1349, ENSLAVED( Ich könnte die Liste ewig weiterführen..) sind wir in guter Gesellschaft und ich bin stolz aus Norwegen zu kommen!

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie populär Black Metal in den letzten 15 Jahren geworden ist. Selbst brutale Bands wie eben erwähnte GORGOROTH sind sehr erfolgreich, ihr habt den Black Metal Grammy, die Bands spielen riesige Tourneen und Festivals. Was hältst du von dieser Entwicklung?

L.J. Metal war schon immer eine Subkultur und wird es vermutlich immer sein. Ich denke, das ist eine gute Sache, allerdings ist es natürlich positiv dass extreme Bands heutzutage auch kommerziell erfolgreich sein können- denn arm sein ist scheiße, auch für einen Black-Metal-Musiker. Aber im Ernst, ich denke, es ist an der Zeit, dass die Menschen in Norwegen erkennen, dass norwegischer Black Metal einer der wichtigsten Exportgüter ist, die wir haben( vom Fisch mal abgesehen). Sie sollten sich darüber freuen und den Black Metal als Stück norwegischer Kultur sehen und ihn nicht ablehnen! Meiner Meinung nach wird dies den Leuten langsam bewußt, Metal wurde in den letzten Jahren immer stärker von der Öffentlichkeit akzeptiert und, wie du schon sagtest, sogar vom Staat. Mittlerweile haben wir sogar einen Kulturfond, der unter anderen Bands wie ARCTURUS, RED HARVEST oder ENSLAVED unterstützt und ich denke, dass ist bereits ein gutes Beispiel für diese positive Entwicklung

Geld vom Staat für`s Mucke machen, nicht schlecht. Kommen wir noch zu ein paar persönlichen Dingen. Was für Musikstile interessieren dich im Moment?

L.J: Ich höre sehr viele verschiedene Stile im Moment, wobei ich dabei EMPEROR, KATATONIA, VED BUENS ENDE, ULVER, MACHINE HEAD und ANATHEMA bevorzuge.

Was für Interessen habt ihr neben der Musik?

L.J.:Ein großer Teil meiner Freizeit geht natürlich für meine verschiedenen Musikprojekte drauf, aber ich trinke auch gern mal nen Kaffee oder ein Bier mit meinen Freunden.

Nocturno Culto wird die Tage eine DVD veröffentlichen. Habt ihr sie schon gesehen und was haltet ihr davon?

K.: Ich finde das richtig cool, es wird sicher eine Freude für die ganzen Fans sein! Ich hab es zwar noch nicht gesehen, aber ich denke, es wird legendär werden.

Ok, dann sind wir fertig. Habt vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

Wir möchten den deutschen Metalheads noch sagen, dass wir uns sehr auf euer Land freuen und hoffen, dass ihr auf die Konzerte kommt und mit uns feiert! Wir spielen in Berlin, Jena, Bischofswerda. München, Frankfurt, Saarbrücken, Essen. Schaut einfach unter www.pantheon-i.com nach den Tourdates. Danke!

26.04.2007

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