Rats Of Gomorrah
"Zeigt Faschos und intoleranten Idioten die Tür."
Interview
RATS OF GOMORRAH legen mit „Infectious Vermin“ einen gelungenen Jahresstart und Neustart hin. Die vormals als DIVIDE bekannte Band überzeugt mit ihrem vielseitigen Death Metal und deswegen luden wir das Kieler Duo zum Gespräch ein. Unseren Fragen stellte sich Sänger und Gitarrist Daniel Stelling.
Moin aus Bremen nach Kiel und Glückwunsch zum gelungenen Debüt. Wobei Debüt ja eher eine Halbwahrheit ist. Ihr habt ja vorher als DIVIDE musiziert, wieso habt ihr euch zur Namensänderung entschlossen?
Danke dir! Ja, „Debüt“ fühlt sich für uns auch ein bisschen falsch an – wir machen das ja nicht erst seit gestern. Der Name „DIVIDE“ hatte einfach seine Zeit, aber als wir 2017 auf ein Duo geschrumpft sind, war klar, dass wir was Neues brauchen. Der Vibe hat sich geändert, die Arbeitsweise auch. Und mal ehrlich: RATS OF GOMORRAH klingt einfach nach mehr Dreck, mehr Gift und mehr Chaos – genau das, was wir wollten.
Warum RATS OF GOMORRAH? Soweit ich weiß, ist es ein DIVIDE-Song.
Korrekt, der Name stammt von einem alten DIVIDE-Song. Damals war der Song so ’ne Art Wendepunkt für uns – ein bisschen finsterer, bissiger, vielleicht auch experimenteller. Als wir über einen neuen Namen nachgedacht haben, hat sich das einfach passend angefühlt. Außerdem: Gibt’s ein geileres Bild als Ratten, die durch eine gottverlassene Stadt voller Sünde und Verderben wüten? Eben.
Ich bin tatsächlich durch den Gig mit SLAUGHTERDAY in der Bremer Zollkantine im Oktober neu auf euch aufmerksam geworden. Unterscheidet sich euer Stil von der Musik in DIVIDE?
Geil, dass du dabei warst! Der Stil hat sich seit „From Seed To Dust“ (2019) eher weniger verändert. DIVIDE war immer mehr so klassischer Death Metal mit gelegentlichen Ausflügen ins Schwarze oder Thrashige, jetzt bei RATS OF GOMORRAH ist alles dreckiger, direkter und auch ein bisschen chaotischer. Wir lassen uns nicht mehr so festlegen und streuen auch mal Crust-, Elektro- oder Speed-Einflüsse rein, wenn’s passt. Hauptsache, es knallt.
Welche Bands / Musiker zählen zu euren Einflüssen?
Da gibt’s ’ne Menge. Klassiker wie ENTOMBED, DISMEMBER und CARCASS sind natürlich dabei – wer hätte das gedacht? Aber auch Bands wie FROZEN SOUL, GOATWHORE oder HELLRIPPER haben ihren Platz. Und wir sind auch nicht abgeneigt, mal was aus der Hardcore- oder Crust-Ecke reinzuschmuggeln. Wenn’s wütend, schnell und düster ist, sind wir dabei.
Wie gestaltete sich der Entstehungsprozess von „Infectious Vermin“?
„Infectious Vermin“ war in vielerlei Hinsicht anders. Ich habe viele der Gitarrenparts erst mal komplett ohne Drums geschrieben, einfach um den Riffs mehr Raum zu geben. Moritz hat dann seine Drum-Parts dazu entwickelt und es hat sofort gefunkt. Wir haben danach alles noch mal feingetunt, bis es genau das war, was wir wollten – ein kompromissloses Biest von einem Album.
Sind alle Songs von „Infectious Vermin“ neu oder basieren welche auf Ideen für die Vorgängerband?
Die meisten Songs sind komplett neu, aber wir wären ja blöd gewesen, wenn wir ein paar gute Ideen aus der DIVIDE-Zeit einfach liegen lassen hätten. Ein paar Riffs oder Konzepte stammen aus der Zeit vor der Namensänderung, wurden aber ordentlich durch den RATS-OF-GOMORRAH-Fleischwolf gedreht.
Wie kriegt ihr es hin, auch live so einen fetten Sound zu zweit zu erzeugen? Wie macht ihr das mit dem fehlenden Bass?
Der Trick ist: Weniger ist manchmal mehr. Wir haben viel rumexperimentiert mit Gitarren-Signalketten, Splittern und Effekten, um den Sound fett und voluminös zu halten. Am Ende klingen wir vielleicht nicht wie eine typische 5-Mann-Band, aber genau das ist der Punkt. Wir fahren die Gitarre einfach so tief und schwer, dass sie alles abdeckt.
Was sind eure Live-Pläne für 2025?
Live geht immer was bei uns! Direkt zum Jahresstart hauen wir ein paar Shows in Deutschland raus, und danach geht’s auf Tour nach Spanien und Portugal – da waren wir noch nie und wir freuen uns tierisch drauf. Im Sommer stehen dann hoffentlich ein paar Festivals an.
Danke für die Antworten und die letzten Worte gehören euch. Alles Gute!
Danke dir! Und hey, an alle da draußen: Kommt zu unseren Shows, holt euch das Album und blastet „Infectious Vermin“ auf voller Lautstärke. Supportet die Szene, unterstützt kleine Bands, zeigt Faschos und intoleranten Idioten die Tür – und passt auf, dass euch die Ratten nicht beißen. Bis bald!
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