Sirenia
Rätsel, Ruinen und Alliterationen

Interview

SIRENIA sind nun auch schon ein paar Jährchen im Geschäft, haben einige Besetzungswechsel hinter sich und scheinen sich nun mit Emmanuelle Zoldan als Frontfrau gut eingegroovt zu haben. Anlässlich der Veröffentlichung von „Riddles, Ruins & Revelations“ nahmen sich Mastermind Morten Veland und Emmanuelle Zeit, unsere Fragen zum neuen Album und zu Mortens sonstigen Aktivitäten zu beantworten.

„Riddles, Ruins & Revelations“ ist der dritte Albumtitel in Folge, welcher zugleich eine Alliteration ist. Ist das Zufall oder habt ihr Gefallen an solchen Titeln gefunden?

Morten: Viele haben mir diese Frage bereits gestellt und sich gewundert, ob es eine Verbindung zwischen den Alben gibt oder ob eine Art Konzept dahinter steht. Das ist allerdings nicht der Fall, es sind drei individuelle Albumtitel. Ich suche beim Albumtitel immer nach etwas, das wirklich gut zusammenpasst und, dass es eine tiefere Bedeutung hat. Es soll etwas sein, über das die Hörer*innen nachdenken müssen.

Was sind die Themen des Albums? Gibt es etwas, das ihr hervorheben möchtet?

Morten: Ich schreibe hauptsächlich über die bekannten Themen, über die ich schon seit Jahren schreibe. Das sind die dunkleren Aspekte des Lebens und der Menschheit im Allgemeinen. Ich versuche neue Herangehensweisen und Ideen für jedes Album zu finden. Und nachdem ich bereits so viele Songs geschrieben habe, wird es immer schwieriger, neue interessante Themen zu finden.

Wie verlief der Schreibprozess und die Aufnahmen während der Pandemie?

Morten: Der Schreibprozess war recht normal, die meisten Songs waren schon geschrieben bevor die Pandemie mit voller Kraft in Europa ankam. Die Dinge wurden allerdings kompliziert, als wir die Aufnahmesession angehen wollten. Wir hatten geplant, die Gesangsaufnahmen Ende März 2020 stattfinden zu lassen und ein paar Tage bevor Emmanuelle nach Norwegen fliegen sollte, traten die Reiserestriktionen in Kraft und ihr Flug wurde storniert. Wir haben einige Male versucht, ihn neu zu buchen, aber er wurde immer und immer wieder storniert. Letztendlich konnte sie Mitte August endlich nach Norwegen reisen. Das Album hat sich wegen der aktuellen Situation um etwa sechs Monate verspätet.

Welche Gebiete gibt es nach zehn Symphonic-Metal-Alben noch zu erforschen? Welche neuen Aspekte möchtet ihr gerne ausprobieren?

Morten: Wir versuchen immer, etwas Neues und Frisches mit jedem Album vorzulegen. Es ist schwer, im Jahre 2021 einzigartig und originell zu bleiben, aber wir versuchen definitiv unser Bestes, dieses zu verwirklichen. Ich bin schon dabei, Ideen für das nächste Album zusammen zu tragen, denn es gibt immer neue und interessante Dinge, die musikalisch erforscht werden können.

SIRENIA wird dieses Jahr 20. Gibt es Pläne, dies zu feiern?

Morten: Wir hatten viele Pläne und Ideen für dieses Jahr um unser 20. Jubiläum zu feiern. Leider hat Covid-19 die meisten dieser Pläne gestoppt. Wir hoffen immer noch, dass wir in der Lage sein werden, dieses Jahr etwas besonderes auf die Beine zu stellen, aber die großen Pläne müssen wahrscheinlich bis 2022 warten. Es ist richtig schwer zu sagen, was dieses Jahr angesichts der momentanen Umstände bringen wird.

Was sind eure drei Lieblings-SIRENIA-Songs, die nicht auf dem neuen Album zu finden sind?

Morten: Ich finde diese Frage immer etwas schwer, da ich nicht wirklich besondere Favoriten habe. Wenn ich drei Songs wählen müsste, wären dies „Into The Night“, „Queen Of Lies“ und „Treasure ’n Treason“. Das sind drei Lieder, die ich immer gerne live spiele.

An Morten: Dein Soloalbum „Misere Mortem“ ist nun auch zehn Jahre alt geworden. Gibt es Pläne für etwas Neues?

Morten: Ich arbeite derzeit an neuen MORTEMIA-Songs. Mein Plan ist, einige Songs dieses Jahr digital zu veröffentlichen. Ich hatte die letzten Jahre nicht wirklich Zeit für MORTEMIA, weil ich mit SIRENIA so beschäftigt war. Mit der Pandemie hatte ich auf einmal einen Haufen extra Zeit zum Komponieren.

An Emmanuelle: Wenn du alte SIRENIA-Songs live singst, macht es einen Unterschied, von welcher der ehemaligen Sängerinnen der Song gesungen wurde? Ist es schwierig, diese Lieder zu performen?

Emmanuelle: Die meiste Zeit ist ein Song für eine bestimmte Stimme geschrieben. Es wird das Gesangsspektrum, aber auch die Persönlichkeit, die gesangliche Identität der Sängerin in Betracht gezogen. Morten hat bei Ailyn ihre hohe und sanfte Stimme berücksichtigt, bei meiner Stimme wird mehr die dunkle Klangfarbe, Power und Vielseitigkeit hervorgehoben. Ailyn und ich sind gegensätzlich was das Gesangsspektrum angeht. Sie ist eine Sopran und ich bin eine Mezzo. Und wir haben total verschiedene Universen was Stimmlage, Töne, Interpretation und Sensibilität angeht. Mit Monica, Fabienne oder Henriette ist es das Gleiche. Aus diesen Gründen wird sich der gleiche Song mit jeder von uns verschieden anhören.

Manche Songs aus Ailyns Ära sind ziemlich hoch gesungen. Als Mezzo ist meine Stimme tiefer und dunkler, was bedeutet, dass es manchmal etwas schwierig sein kann für mich, diese Lieder zu singen. Deswegen ist es wichtig, von den alten Liedern diese auszusuchen, welche am besten zu meiner Gesangsstimme passen. Ansonsten kann es passieren, dass die Hörer und Hörerinnen eines Liedes es schwer akzeptieren können, wenn dieses Lied mit einer anderen Stimme gesungen wird, als mit der sie es gewohnt sind. Aber wenn ich einen alten SIRENIA-Song singe, ist es wichtig für mich, niemals die vergangenen Sängerinnen zu imitieren. Ich versuche nicht, Monicas Art und Weise, wie sie „The Other Side“ gesungen hat zu kopieren oder auch Ailyns „The Path To Decay“. Ich möchte davon meine eigene Version abliefern, auch wenn das auf manche Fans seltsam wirken kann. Es ist wichtig, deiner eigenen Gesangsidentität treu zu bleiben.

Danke für eure Zeit. Wollt ihr noch etwas hinzufügen?

Morten: „Cheers“ an euch alle. Wir hoffen, euch auf Tour zu sehen sobald diese Pandemie unter Kontrolle ist.

Galerie mit 20 Bildern: Sirenia - Summer Breeze Open Air 2018
Quelle: Interview mit Morten Veland / Emmanuelle Zoldan
12.02.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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