Suicide Silence
"Wir wollten dieses Mal so harte Songs wie möglich schreiben."

Interview

Rückkehr zum Ursprungslabel Century Media Records, ein verdammt fettes Albumcover und ein düsterer Titel: es scheint so, als wollen SUICIDE SILENCE mit ihrem siebten Wurf „Remember… You Must Die“ alte Glanztaten wieder auferstehen lassen. Doch was sie sich wirklich beim Schreiben des neuen Albums gedacht haben, das verrät uns Bassist Dan Kenny im Interview.

Hallo und danke für deine Zeit. „Remember… You Must Die“ ist ein ganz schön düsterer Albumtitel. Wie seid ihr auf das Konzept gekommen?

Das war tatsächlich ich zusammen mit einem Freund von mir namens Nick, während wir bei mir zuhause einen getrunken haben. Er hat ein Tattoo auf seinem Arm, auf welchem „Memento Mori“ steht. Ich habe ihn gefragt, was das auf Englisch bedeutet und er hat es mir gesagt. Ich habe dann Mark [Heylmun, Gitarre – Anm. d. Redaktion] angeschrieben und wir haben es so abgewandelt, dass es etwas dunkler klingt als das Original. Ich liebe den Titel!

Nach drei Alben bei Nuclear Blast seid ihr nun wieder zurück „zuhause“ bei Century Media Records. Wie ist das passiert?

Unser Vertrag bei Nuclear Blast war ausgelaufen und auch, wenn wir glücklich waren, dort für eine ganze Weile untergekommen zu sein, war es Zeit für eine Veränderung. Wir haben unsere Möglichkeiten sondiert und es hat sich am besten angefühlt, dorthin zurück zu kehren, wo alles angefangen hat. Wir sind sehr glücklich, wieder „zuhause“ zu sein bei dem Label, das uns geholfen hat, groß zu werden.

Das Albumcover ist eins eurer besten meiner Meinung nach. Wer hat es entworfen und was war die Vorgabe dafür?

David Van Gogh heißt der Künstler, er ist großartig. Mark war derjenige, der ihn gefunden und mit ihm gearbeitet hat. Mark und David haben zusammen gearbeitet, um es perfekt dunkel und kreativ zu gestalten. Ich denke auch, dass es unser bestes Cover bisher ist.

Suicide Silence - Remember... You Must DIe

Ich finde, die Musik geht einen Schritt zurück zu den Wurzeln, aber auch einen Schritt vorwärts. Nach einem experimentellen Album und einem, das schon einen Schritt zurück gegangen ist, was waren dieses Mal eure musikalischen Intentionen?

Ja, der alte Stil begleitet einen immer, aber wir wollen auch nicht das gleiche Album zwei Mal schreiben. Wir wollten dieses Mal so harte Songs wie möglich schreiben, welche gleichzeitig immer noch sehr catchy sind. Außerdem sollte es natürlich Spaß während des Schreibprozesses und den Aufnahmen im Studio.

Das Video zu „Capable For Violence“ passt zum Songtitel, es ist sehr brutal. Was hat euch für die Aufnahme inspiriert?

Ja! Als wir den Song geschrieben haben, hatte er dieses Old-School-Death-Metal-Gefühl und wir liebten es. Wir haben alle nur „super brutal“ gedacht und deswegen wollten wir wieder ein super brutales Musikvideo machen, haha. Der Videodreh hat echt viel Spaß gemacht und ich denke, die Mobber des SUICIDE-SILENCE-Fans umzubringen hat es echt gebraucht. Natürlich ist es irgendwie blödsinnig, genau wie Horrorfilme eben sind. Es erinnert mich an einen alten Troma-Horrorfilm wie „Toxic Avenger“ oder so.

Es ist über zehn Jahre her, dass Mitch Lucker gestorben ist. Was denkst du würde er vom neuen Album halten?

Ich denke Mitch wäre sehr stolz auf die musikalische Performance der Band und Eddies Gesangsleistung. Ich bin mir sicher, er würde das Album und die musikalische Ausrichtung lieben. Er hat uns immer dazu gedrängt, so hart wie möglich zu sein. Ich wünschte, ich könnte ihm das Album vorspielen.

Da ihr vergangenes Jahr „The Cleansing“ wiederveröffentlicht habt: was denkst du, sind die Hauptunterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen eurem Debüt und „Remember… You Must Die“?

Die größte Gemeinsamkeit ist, dass beide Alben viel Feuer unterm Hintern haben und das merkst du auch. Sie haben sehr harte Parts und gönnen einem wenig Pause. Der Hauptunterschied ist, dass sie sich sehr verschieden anhören. Beide klingen großartig, aber sehr verschieden. „The Cleansing“ wurde live in voller Bandbesetzung aufgenommen und „Remember… You Must Die“ hatte einen eher traditionellen Aufnahmeweg. Es waren mehrere Studios involviert und die Bandmitglieder sind alle circa 15 Jahre älter, haha.

Bands wie METALLICA oder IRON MAIDEN sind mittlerweile Ende 50 oder in ihren 60ern, stehen aber immer noch auf der Bühne. Denkst du, ihr könnt in dem Alter immer noch Deathcore spielen?

Ich würde es großartig finden, aber Scheiße, ich glaube wir würden zu Staub zerfallen, wenn wir in dem Alter noch so headbangen würden. Ich hoffe, wir kommen da hin. Wenn Bands wie CANNIBAL CORPSE oder KORN im fortgeschrittenen Alter noch weitermachen können, warum sollten wir das nicht tun?

Was sind eure Pläne für 2023 und darüber hinaus? Kann man euch bald wieder in Europa auf Tour begrüßen?

Zur Zeit haben wir eine Co-Headliner-Tour namens „Chaos & Carnage“ zusammen mit DYING FETUS und ein paar anderen Bands, sowie ein paar Festivals in den USA gebucht. Wir arbeiten daran, wieder nach Europa zu kommen, wir planen da etwas richtig Krankes!

Danke für das Interview und die letzten Worte gehören dir!

Danke für das Interview und wer auch immer das liest, wir lieben euch! Ich hoffe, wir sehen uns im Pit!

Galerie mit 19 Bildern: Suicide Silence - Welcome To The West Coast III Tour in Berlin
Quelle: Interview mit Dan Kenny
10.03.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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