The Haunted
"Das ist eine sehr geheime Sache."

Interview

Zum Release des neuen THE HAUNTED-Albums „Songs Of Last Resort“ sprachen wir mit Gitarrist Patrik Jensen über das Songwriting mit digitalen Plugins, über geheime Briefe in Atom-U-Booten und jene Tage, in denen „Bury Your Dead“ alte Haudegen des Ruhrpott-Thrash-Metal inspirierte. Die ewige Frage, welches das beste MERCYFUL FATE-Album ist, konnten wir jedoch nicht klären.

Hallo Jensen, wie geht es dir?

Hi! Mir geht es gut, danke.

Danke für deine Zeit

Ich freue mich, dass Leute mit uns sprechen wollen, da nehme ich mir gerne Zeit.

Das Stichwort Zeit führt mich direkt zu meiner ersten Frage, denn es sind seit der Veröffentlichung eures letzten Albums „Strength In Numbers“ fast acht Jahre vergangen. Wann wusstet ihr, dass es an der Zeit war, etwas Neues zu schreiben und aufzunehmen?

Vor fünf Jahren wussten wir, dass es an der Zeit war.

Und was hat euch zu dieser Erkenntnis geführt?

Das wird eine lange Antwort (lacht). Wir hatten normalerweise immer ungefähr drei Jahre Abstand zwischen den letzten Alben. Aber nach „Strength in Numbers“ habe ich mich anderen Projekten gewidmet, auch Jonas hat in der Zeit zwei Alben mit AT THE GATES veröffentlicht.

Um zu erklären, wie die Arbeiten am „Songs Of Last Resort“ begannen, muss ich wirklich etwas ausholen. Als THE HAUNTED anfingen, haben wir die Songs zusammen im Proberaum geschrieben. Alles entstand organisch, ganz ohne Click-Track. Wenn ein Riff nach dem anderen gut klang, dann war es eben gut.

Wenn man jedoch allein am Computer arbeitet, muss man mit MIDI-Drums arbeiten – zumindest mache ich das so. Also hast du ein Riff in 190 BPM, das nächste funktioniert aber nicht in 190 BPM. Wenn du das im Proberaum machst, bügelt die Band das aus. Du merkst gar nicht, dass etwas nicht passt, wenn die Band gut ist und alle gemeinsam an den Übergängen arbeiten. „Exit Wounds“ und „Strength in Numbers“ wurden aber am Computer geschrieben und wir haben uns nur für die Aufnahmen getroffen.

„Der Ordner in meiner Dropbox heißt immer noch ‚Album 2020′“

Wir wollten also wieder organischer zusammenarbeiten und 2020 starten. Der entsprechende Ordner in meiner Dropbox heißt sogar immer noch „Album 2020“. Aber wir leben inzwischen alle in verschiedenen Städten, Adrian sogar in London. Durch die Pandemie saß er dort fest.

2021 habe ich dann ein Studio in meiner Heimatstadt gebucht. Adrian kam extra her und wir wollten zu zweit an den Songs arbeiten. Sechs Tage schreiben, ausprobieren, aufnehmen, doch dann wurde er plötzlich krank. Drei Tage lag er auf meinem Sofa, dann wurde ich natürlich auch noch krank, weswegen er alles allein abbauen musste.

Wir haben keine einzige Minute zusammen gespielt und das war noch nicht alles. Jonas fühlte sich nach dem Schreiben der letzten AT THE GATES-Alben ausgebrannt und war nicht so wirklich zu begeistern. Ola hingegen schreibt ständig Riffs für seinen YouTube-Kanal, also hat er immer Songs parat. Für THE HAUNTED braucht es aber die Mischung, uns alle!

Und wann hat es dann endlich geklappt?

Ich arbeite an Gitarren-Plugins. Weißt du, was das ist?

Du meinst digitale Plugins?

Digitale, ja. Damit deine E-Gitarre auch zuhause am Rechner klingt, als würdest du einen Marshall-Verstärker benutzen oder so. Ich bin Teamleiter in einem Unternehmen, das solche Plugins entwickelt. Im März letzten Jahres haben wir schließlich ein ENGL Savage-Plugin fertiggestellt.

THE HAUNTED haben immer viele ENGLs benutzt. Und zu Hause merkte ich plötzlich, dass ich so spielen konnte wie im Proberaum. Plötzlich klang es, als säße ich direkt neben meinem echten ENGL-Amp und ich habe direkt mit dem Schreiben begonnen. Bis September hatte ich elf Songs fertig und gelernt, dass mir einfach nur das richtige Werkzeug für unsere Situation gefehlt hatte.

Dann habe ich den Jungs die Songs geschickt und gesagt: „Wir nehmen im Herbst auf.“ Sie waren überrascht – aber dann ging alles ganz schnell. Ich habe auch schon mit dem nächsten Album angefangen. Nichts hält mich mehr auf. Wir müssen nicht warten, bis Adrian rüberkommt, wieder krank wird und wir uns wieder ärgern.

Die Kurzversion der Antwort lautet also: Ich wusste nicht, dass ich ein anderes Werkzeug brauche. Sobald ich es hatte, hatte ich alle Ideen parat. Jonas kam auch in Fahrt, als er sah, wie viel Material wir hatten. Das war der Stein des Anstoßes.

Danke. Das war eine lange, aber sehr aufschlussreiche Antwort. Du hast vorhin erwähnt, dass Jonas die letzten beiden Alben weitgehend allein geschrieben hat. Hat er es wertgeschätzt, dass du den ersten Schritt gemacht hast, indem du neues Material geschrieben hast?

Ich denke, er war anfangs etwas desillusioniert, befürchte wieder so viel Arbeit in ein ganzes Album stecken zu müssen. Und ich hatte ja selbst zu kämpfen, ohne zu wissen warum. Jetzt weiß ich es, denn ich wollte, dass THE HAUNTED wieder wie THE HAUNTED klingen. Nicht wie deine Lieblingsband von früher, die älter wird und dann keine spannenden Riffs mehr schreibt. Ich dachte zuerst, dass wir diesen Punkt erreicht hätten, aber mit dem richtigen Werkzeug stellte ich fest, dass der 16-Jährige in mir noch lebt.

„Ich wollte, dass THE HAUNTED wieder wie THE HAUNTED klingen.“

Für Jonas aber, glaube ich, fühlte sich das wie eine weitere Herkulesaufgabe in seiner Karriere an. Obwohl wir so viel Material hatten mussten wir ihn dennoch zum Mitmachen überreden, was aber schließlich gelang indem ich seinen Ehrgeiz weckte. Zum Beispiel der Song mit dem Feuer im Titel…

„In Fire Reborn“.

Danke, ja! Ich habe Jonas gesagt, dass er den Refrain schreiben soll, denn der melodische Sinn der Björler-Brüder ist von einem anderen Planeten. Aber es kam nichts von ihm, also habe ich selbst den Refrain geschrieben und der Band geschickt.

Eigentlich war der Song nach zwei Tagen fertig, aber dann meldete sich Jonas: „Ich glaube, ich habe etwas.“ Er dachte, er könne es besser – und das konnte er auch! Mein Refrain ist immer noch der Teil unter dem Solo. Wenn du den Song hörst und wissen willst, wie mein ursprünglicher Refrain klang – das ist er.

Mach ich später. Danke! Du hast gerade erwähnt, dass THE HAUNTED zuletzt nicht mehr wie vor 25 Jahren klangen. Würdest du also sagen, dass sich das neue Album in deinen Ohren wieder mehr nach THE HAUNTED anhört als das vorherige?

Ja, für mich tut es das. Ich schreibe Musik für viele Bands, und jede Band hat ihren eigenen Stil. Aber für mich ist das hier eher das, was ich machen würde, wenn wir noch regelmäßig proben würden. Wenn wir einen Proberaum hätten, würde ich mich dort hinsetzen und das hier ist das, was dabei rauskommen würde. Also das ist für mich die ganz natürliche Version von THE HAUNTED.

Würdest du sagen, dass das auch der Hauptunterschied zwischen dem neuen Album und dem letzten ist? Oder gibt es da noch etwas anderes, das du hervorheben würdest?

Das ist auf jeden Fall ein großer Teil. Ich dachte einfach, das ist das, was ich beisteuern kann, zumindest was das Songwriting betrifft.

Du hast gerade erwähnt, dass du Musik für andere Bands schreibst, und soweit ich weiß, schreibst du alle Texte für WITCHERY. Hast du je Texte für THE HAUNTED beigesteuert?

Ja, auf dem ersten Album habe ich die Texte für „Hate Song“ und ich glaube auch „In Vein“ und „Bullet Hole“ geschrieben, wobei wir damals als ganze Band dran gearbeitet haben. Jetzt für das neue Album hatte ich plötzlich elf Songs fertig und war derjenige, der meinte, dass wir noch im Herbst ins Studio gehen sollten. Da die anderen aber noch etwas mehr Überzeugungsarbeit brauchten, habe ich auch angefangen, Texte zu schreiben. „Warhead“ ist von mir, „To Bleed Out“, und auch „Hell Is Wasted on the Dead“.

Dann kannst du mir vielleicht meine nächste Frage beantworten. 2017 hatten wir immerhin noch etwas Optimismus und „Strength in Numbers“, aber jetzt hören wir „Songs Of Last Resort“. Wann und warum wurde alles so hoffnungslos und düster? wieso bleibt uns jetzt nur noch ein Ausweg?

Der Titel stammt von einer Wikipedia-Seite, auf die ich zufällig gestoßen bin, die sich den „Letters of Last Resort“ widmet. Es geht dabei um den britischen Premierminister. Jeder neue Premier schreibt einen Brief, der in einen Safe auf einem nuklear bewaffneten U-Boot verwahrt wird. Falls die Kommunikation mit Großbritannien abbricht, öffnet der Kapitän den Brief und findet darin Anweisungen was zu tun ist.

„‚Songs Of Last Resort‘? Das ist eine sehr geheime Sache.“

Das ist eine sehr geheime Sache. Wenn ein neuer Premier kommt, wird der alte Brief vernichtet, weil man den ehemaligen Premier nicht mit dem Inhalt konfrontieren kann. Man kann ihm nicht vorwerfen: „Du hast aufgeschrieben, die Welt zu zerstören“ oder „Du hast nichts aufgeschrieben, du Feigling“. Also wird er verbrannt. Aber ein britisches Magazin hat mal vier mögliche Inhalte recherchiert: 1) Zurückschlagen. 2) Nichts tun. 3) Nach Australien steuern und sich deren Streitkräften anschließen. 4) Zu den USA fahren – falls es die noch gibt

Jeder weiß, dass Atomkrieg etwas ganz Schreckliches ist. Aber das zu lesen – „falls es die noch gibt“ – während man da unten unwissend auf dem Meeresboden sitzt, ist ein sehr beängstigender Gedanke. Und wir haben heute wieder Krieg in Europa. Also ist es ein sehr… wie sagt man auf Deutsch?

Aktuelles Thema?

Ja, ein sehr aktuelles Thema. Ich weiß nicht, wie das auf Englisch heißt (lacht). Ich arbeite sehr eng mit unserem Artwork-Künstler zusammen. Er ist ein Kindheitsfreund, hat unser Logo und viele Albumcover kreiert, auch das aktuelle. Wir machen immer ein Brainstorming-Meeting zum Artwork.

Er hat mir einen roten Faden aufgezeigt, den ich zuvor gar nicht gesehen hatte: Das erste Album widmet sich persönlicher Wut, das zweite Serienkillern und so weiter. Bei „Strength In Numbers“ geht es schließlich um eine autoritäre, kontrollierte Gesellschaft, so etwas wie einen Polizeistaat. Jetzt sind wir schließlich beim Atomkrieg angekommen.

Ich hatte diesen Zusammenhang gar nicht erkannt, aber es ist wie eine Reise durch die dunklen Seiten der Menschheit, vom inneren Konflikt hin zum nuklearen Weltkrieg. Das führt zu der Frage, worum es beim nächsten Album gehen könnte.

Na, hoffentlich gibt es nach der nuklearen Verwüstung noch ein nächstes Album.

Das Jenseits vielleicht. Vielleicht werden wir religiös.

Wenn wir über THE HAUNTED reden – vielleicht was mit Geistern?

Das ist gut! Das ist eine wirklich gute Idee (lacht).

Wie seid ihr eigentlich auf den Bandnamen gekommen? Wahrscheinlich wurdest du das schon oft gefragt, aber vielleicht nicht in den letzten zehn Jahren.

Stimmt, das wurde ich lange nicht mehr gefragt. Ich war schon immer großer Fan von Horrorfilmen, aber nicht von Slashern wie Jason oder Freddy. Ich mag mehr das Übernatürliche, mit Geistern und Dämonen und da gibt es einen entsprechenden Film, dessen Titel der Bandname wurde. Meine erste Band hieß SEANCE, dann kamen WITCHERY und ein Jahr später THE HAUNTED. Meine Bandnamen bewegen sich also alle im selben thematischen Bereich.

Ich mochte auch immer den Song „Haunted“ von KING DIAMOND. Das ist ein instrumentales Stück auf der (überlegt) „Fatal Portrait“, oder?

Ich bin mir auch nicht sicher. Ich bin eher Fan von MERCYFUL FATE als von KING DIAMOND.

Oh, MERCYFUL FATE! „Don’t Break The Oath“ ist das beste Album. In allen Kategorien, Punkt.

Ehrlich gesagt bevorzuge ich „Melissa“.

Ja, „Melissa“ ist auch ein gutes Album. Ich war vor zwei Wochen in Kopenhagen und habe Michael Denner gesehen. Er hat MERCYFUL FATE Songs gespielt, unterstützt von ARTILLERY. Das war echt gut! Der Club war aber relativ leer und eher alte Leute im Publikum.

Du hast vorhin den desolaten Zustand der Welt erwähnt. Da fiel mir ein, dass ihr vor 20 Jahren mit HEAVEN SHALL BURN und NAPALM DEATH eine Split-Single zugunsten der Tsunami-Opfer veröffentlicht habt. Könntet ihr euch vorstellen, so etwas nochmal zu machen? Und für welchen Zweck vielleicht?

Ja, auf jeden Fall. Wir waren damals besonders betroffen, weil Mieszko von NASUM bei der Tsunami-Katastrophe gestorben ist. Wenn jemand eine gute Idee hat, wären wir dabei. Und Barney von NAPALM DEATH hat da sicher viele gute Ideen.

Ich bereue immer noch, dass ich die Split-Single damals nicht gekauft habe, obwohl ich nach einem Konzert an einem ganzen Stapel davon vorbeilief, aber ich hatte einfach keine Kohle mehr.

Ich glaube, ich habe die selbst gar nicht mehr.

Vielleicht liest das jetzt jemand und merkt, was das für ein rares Kleinod ist. Aber zurück zum neuen Album. Aufgenommen und produziert wurde diesmal mit Jens Bogren und Oscar Nilsson. Wie kam der Kontakt zustande?

Ich mache viel Livearbeit mit THE HALO EFFECT und die Band nimmt bei Oscar Nilsson in seinem Studio in Göteborg auf. Er ist ein super Typ – und großer THE HAUNTED-Fan.
Da ich derjenige war, der sagte: „Wir nehmen jetzt auf!“, und die anderen noch gezögert haben, meinte ich: „Ich habe ein Studio. Wir arbeiten mit diesem Typen.“

Oscar war früher auch Schlagzeuger, also konnte er Adrian gut coachen. Er wusste, wie man mit einem Drummer spricht. Das war eine super Basis fürs Recording.Bei den Vocals haben wir Björn Strid ins Boot geholt – er hat mit Marco aufgenommen. Marco arbeitet sonst mit Jocke Skog von CLAWFINGER, aber der wohnt jetzt ganz im Norden Schwedens.

„Ich finde sogar, dass Marco nie besser geklungen hat.“

Wir dachten kurz daran, die Vocals bei Ola aufzunehmen, aber es ist komisch, wenn ein Gitarrist daneben sitzt und dem Sänger sagt: „Mach das nochmal besser.“ Also kam ich auf die Idee, Björn zu fragen, denn er kennt Marco und sie respektieren sich gegenseitig.

Marco war sich nicht sicher. Vermutlich fühlte er sich so wie ich, wenn ich plötzlich bei James Hetfield Rhythmusgitarren aufnehmen müsste. Aber er hat es probiert und nach drei Songs war er richtig happy. Ich finde sogar, dass Marco nie besser geklungen hat.

Er klingt auf jeden Fall gut.

Ja. Und dann kam Jens Bogren, der bereits fast alle schwedischen Bands produziert hat. Ein Top-Produzent, der auch schon mit AT THE GATES, aber noch nie mit THE HAUNTED gearbeitet hatte. Jonas wohnt in der gleichen Stadt wie Jens und hat den Kontakt hergestellt.

Als die ersten Mixes zurückkamen, waren wir euphorischer als üblich. In unserem Band-Chat bei WhatsApp fragten wir uns überrascht ob wir wirklich so gut klingen. Wir waren also nicht nur zufrieden, sondern begeistert.

Ich muss sagen, dass ich das Album auch jetzt noch oft höre. Normalerweise ziehe ich mir das Zeug erst wieder rein, wenn ich es für Live-Shows lernen muss, aber diesmal höre ich es einfach gerne. Mit Oscar, Björn und Jens hat einfach alles zusammengepasst.

Perfekt. Apropos Live-Shows: Es ist schon eine Weile her, seit ihr ein Live-Album veröffentlicht habt. Gibt es Pläne, vielleicht zum 30-jährigen Jubiläum, nochmal eins aufzunehmen?

Ich würde das sehr gerne machen. Wenn ich mit der Plattenfirma spreche, sagen die mir aber, dass sich Live-Alben nicht verkaufen und deshalb finanziell nicht lohnen. Aber ich würde es wirklich gerne tun.

Wir haben ja schon zwei, die etwas älter aber immer noch gut sind: „Live Rounds in Tokyo“ und „Road Kill“. Und dann hat Earache diese TV-Aufnahme veröffentlicht.

Ja, das wurde damals exklusiv auf iTunes veröffentlicht, glaube ich.

Ja, ich glaube, das ist mittlerweile auch auf Spotify. Das ist eine Aufnahme von schwedischem Fernsehen, die Earache rausgebracht hat ohne uns überhaupt zu informieren. Deshalb gibt es auch kein Cover oder so.

Bei der Gelegenheit aber mal eine Info zur „Live Rounds“: Wir waren als Vorband von IN FLAMES in Tokio und spielten in der großen Akasaka Blitz Halle. Wir sahen, dass sie dort ein komplettes Aufnahmeteam hatten, und wir fragten, ob wir nicht auch ein paar Bänder mit aufnehmen könnten. Der verantwortliche Typ war damit einverstanden und hat das für uns gemacht.

Es gab keine nachträglichen Overdubs, also ist alles, was man auf dem Album hört, genau das, was wir live gespielt haben. So sollten Live-Alben sein, nicht wie „Unleashed in the East“ von JUDAS PRIEST, das später noch in England abgemischt wurde. Also ja, ich würde das sehr gerne nochmal machen. Es wird langsam Zeit, dass wir auch Live-Versionen der neueren Songs haben.

Aber können wir dieses Jahr mehr von euch auf Tour sehen, gerade weil ihr ein neues Album habt? Vielleicht im Sommer?

Tja, besonders nach der Pandemie buchen Festivals die Bands sehr früh. Wenn die letzte Saison vorbei ist, also zwischen September und November, sind fast alle Bands für die nächsten Festivals schon gebucht. Als wir im März die erste Single veröffentlichten, wusste noch keiner, dass wir ein neues Album haben.

„2026 wird die Festivalsaison für dieses Album.“

Und niemand wusste wohl, wie es klingen würde. Deshalb mussten wir die Festivals nehmen, die noch frei waren. 2026 wird also die Festivalsaison für dieses Album. Aber wir machen diesen Herbst schon viele Shows. Die allererste Show zum Album wird in Deutschland sein.

Oh, wo denn?

Am 6. Juni, dem schwedischen Nationalfeiertag, auf dem Chronical Moshers. Weißt du, wo das in Deutschland ist?

Ja, ungefähr. Es ist ein kleiner Ort im Osten von Deutschland. Das ist relativ weit weg von mir, deswegen kenne ich mich da leider nicht so gut aus.

Wo wohnst du?

In Bochum, im Ruhrgebiet.

Oh, also genau im Epizentrum des Thrash Metal! Wie heißt nochmal dieser Club in Bochum?

Ich habe euch zweimal in der Matrix gesehen, aber es gibt auch noch die Zeche.

Ist die in Bochum? Nicht in Essen?

In Essen gibt es die Zeche Carl, die ist auch ziemlich bekannt.

Apropos Ruhrgebiet: Ich arbeite häufiger mit Jens Bogren zusammen und mache Plugins für ihn. Als ich letzte Woche in seinem Studio war, war Mille von KREATOR zufällig dort. Es ist immer schön, ihn zu treffen, denn 2000 war ich mit WITCHERY gemeinsam mit KREATOR auf Tour und wir haben uns den Bus geteilt.

„Mille dachte sich damals: ‚Das kann ich besser!'“

Damals hatte ich die „Bury Your Dead“ von THE HAUNTED mit dabei und wir haben sie ständig gehört. Erst vor kurzem habe ich gehört, dass Mille von der Musik so beeindruckt war, dass er mit KREATOR auch wieder härtere Musik spielen wollte. Das wollte ich zuerst kaum glauben, also habe ich Mille bei der Gelegenheit gefragt und er hat es bestätigt. Er dachte sich damals: „Das kann ich besser!“ (lacht)

Danke, dass du dadurch dazu beigetragen hast, dass „Violent Revolution“ und „Enemy of God“ entstanden sind.

Ja. Lustige kleine Geschichte.

Danke, dass du sie geteilt hast und danke nochmal für deine Zeit. Es war mir ein Vergnügen.

Ganz meinerseits!

Galerie mit 19 Bildern: The Haunted - Graveland Festival 2017
Quelle: Interview mit Patrik Jensen, 28.05.2025
05.06.2025

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